... Gar mancher fragt gedankenvoll.
wie er im Leben handeln soll.
Im Einzelnen zwar unterschiedlich,
doch täglich, stündlich und minütlich
verlangt der Augenblick brutal
von ihm stets eine neue Wahl.
... Zuweilen kann es ihm dann glücken,
sich tatenlos davor zu drücken,
doch wenig später kommt im Nu
die nächste Frage auf ihn zu:
Aufstehen oder liegen bleiben?
Telefonieren oder schreiben?
Ja sagen oder lieber: Nein?
Noch grollen oder doch verzeihn?
... Denn anders als das liebe Vieh,
entscheiden muss er irgendwie:
Rechts oder links? Heiss oder kalt?
Mit Liebe oder mit Gewalt?
Hart oder weich? Scharf oder süss?
Nach Hintertupfing, nach Paris?
... Denn die Erfahrung lautet schlicht:
Entscheidet er sich selber nicht,
entscheiden andere statt seiner,
doch rücksichtsloser und gemeiner,
und tun ganz offen oder still
das, was er ganz bestimmt nicht will.

 


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Kommentare (2)

silesio

Ich finde sogar: Eine falsche Entscheidung ist besser als gar keine. Da kann man bei nächsten Mal daraus lernen. Ausserdem: Wer nichts wagt, der nichts gewinnt.
Christoph

lillii

genau so ist es, was für eine Quälerei, die ich schmunzelnd las

Der Mensch, er leidet immer wieder,
mal weinet er, mal singt er Lieder.
Oft fällt ihm die Entscheidung schwer,
und leidet drum ein wenig mehr.
Denn wer sich nicht entscheiden kann,
der ist am Ende ärmer dran.
Möcht ich nun lieber sein ein Vieh?
Ich sag es hier ganz deutlich: "Nie!"
Ob die Entscheidung nun ist richtig?
Irgendwann ist's nicht mehr wichtig .

denkt die lillii


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