deine angeschlagene gesundheit
berührte mich zutiefst
dein röcheln zerriss mein herz
deine tränen flossen im übermaß
ich hörte dein keuchen
bis in die letzte ecke der wohnung
hilflos stand ich neben dir
bewaffnet mit tüchern
deinen tabletten gab ich
flüssigkeit zum klären
deine wärme spürte ich
was habe ich gehofft
was habe ich gebangt
gnadenlos war dein doktor
sprach dein todesurteil
klar und deutlich aus
warum tust du mir das an?
jahrelang gingen wir
durch fett und matsch
jetzt leg ich eine schwarze schleife
an deine tür
weiß nicht mal wo dein grab sein wird
lebewohl meine beste
adios meine geliebte
wie ich dich vermissen werde
bis deine nachfolgerin kommt
adios meine spülmaschine
Lebe wohl.

© J.B. alias eleonore

Anzeige

Kommentare (4)

ehemaliges Mitglied ich kenne diese Trauer noch von dem Dahinsiechen unserer vorigen Spülmaschine. Sie gab mit einem letzten Seufzer ihren Exitus bekannt.

In dem gleichen Monat starben auch noch der Kühlschrank und die Waschmaschine.

Meine Freundin meinte seinerzeit, bei uns müsse ein böser, elektrisch geladener, Kobolt unterwegs gewesen sein. Gar nicht so abwegig, denke ich. Glücklicherweise hat er sich wohl ein neues Zuhause gesucht ... oh, ist der jetzt bei Dir tätig???

Mit sorgenvollen Grüßen
Sigrun
ehemaliges Mitglied du hast was neues, gefunden...
kleiner tipp die letzte ruhe für die nächsten 30 jahre könnte der keller sein,
da weis man genau wo sie abgeblieben ist.......

und ist kostenlos keine gebühren für die letzte ruhe fallen an

Gruss Diro
Drachenmutter Ach, Eleonore, wie fühle ich schmerzlich mit Dir. Ich hoffe, Du kommst über diese schwere Trennung einigermaßen hinweg und die Neue wird Dir zur Freude gereichen.

Grade höre ich einen tiefen Schluchzer aus Richtung Küche. Meine Spülmaschine teilt mir mit, sie sei untröstlich ob des Ablebens ihrer Verwandten und nun müsse sie erst einmal kräftig weinen, indem sie Wasser abpumpt.

Solltest Du seelischen Beistand brauchen, ich bin für Dich da.

woelfin (wischt sich eine Träne aus dem Auge)
ehemaliges Mitglied ...auf dem spätjugendlichen Buckel ist man durchaus noch in der Lage die Umwelt durch die (satirische) Brille zu betrachten und Wesentliches zu erkennen.
Diese Erkenntnis sollte uns allen, die wir meinen, die spätere Geburt sei eine Gnade in vielerlei Hinsicht, zum Nach- und Umdenken bewegen und dem förderlich sein.
Elo, Du warst sicherlich (wie fast immer bei Deinen nebensächlichen Entscheidungen) hin- und hergerissen, ob Du den Satire-Blog mit den Abschiedsgedanken an Deine "dahingewaschene" Freundin bestückst, oder es als Gedicht durchgegangen wissen wolltest, gelle?
Ich meine mal, sie schmückten in Kranzform beiderorts gelungen und schließe mich dem Trauerzug Deiner Gedanken, in vollem Verständnis Deiner Trübnis, gerne an. *Otmar*

Anzeige