Er riskierte nur ein Lächeln


Ich las einen Beitrag über die Unfreiheit der Afghaninnen und mir fiel meine Geschichte wieder ein, die ich einmal im SP schrieb.

Die einzige Antwort auf meinen Beitrag war damals: Was hat die Geschichte mit Afghanistan zu tun?
Sie hatte etwas mit der Unfreiheit der Afghaninnen zu tun, die sie bis in unser Land verfolgt.


Die Rache des Gekränkten.

Gestern Abend rief mich mein Regensburger Sohn an, um sich für mein Geschenk zu seinem Geburtstag zu bedanken.

Er erzählte mir, er hätte ein wunderschönes, fremdländisches Mädchen gesehen, er nähme an, dem Erscheinungsbild nach, eine Afghanin, in Begleitung einer älteren Frau.

Er hätte sie nur angelächelt aber kein Wort gesagt.

Das junge Mädchen hatte zaghaft zurück gelächelt, doch die alte Begleiterin stürzte sich auf ihn, beschimpfte ihn und nannte ihn u.a. ein A---.

Er war so betroffen und dem Mädchen konnte man ansehen, daß es ihr sehr peinlich war.

Jürgen ging traurig nach Hause. Aber dann hat er sich auf seinen Fußboden gehockt, hat sich ganz stark konzentriert und einen Zauberfluch über diese böse Alte verhängt.

Sie solle gezwungen sein, sich heute, zwischen 10 und 11 Uhr vormittags, eine ganze Stunde an der Stelle kratzen zu müssen, die sie ihn genannt hatte.

Dann ging er an seine Donau. Die Enten, die er und die ihn kennen und alle von ihm einen Namen haben, kamen geschwommen. Er flötete leise und die Vögel in den Bäumen und Ufersträuchern gaben ihm Antwort.

Getröstet und wieder fröhlich ging er nach Hause zurück.

Ich musste heute in die Stadt und als ich zufällig auf die Uhr sah, war es genau 10 Uhr 30.
Da sah ich im Geiste die sich verzweifelt heftig kratzende alte, böse Frau, die nicht einmal ein Lächeln dulden wollte.

Sarahkatja/Elena


Ja, wenn es so einfach wäre, - gäbe es keinen Krieg. Keine Panzer, keine Luftwaffe käme zum Einsatz. Es gäbe keine Tote.

Wie wäre es, - es ist Krieg und keiner geht hin. –

Aber so ist es nicht und ich weiß nicht, ob es jemals möglich sein wird.

Sarahkatja

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Kommentare (4)

floravonbistram mit einem sehr ernsten Hintergrund.
Die Unfreiheit so unendlich vieler Menschen, speziell von Mädchen und Frauen ist ein Thema, das sicher noch ewig weiter zu diskutieren bleibt. Es werden sich immer die Männer gegen Frauen erheben, die am ängstlichsten darauf bedacht sind, ihren eigenen Wert nicht zu verlieren, wenn er überhaupt vorhanden ist.
Nur wer Werte anerkennt, hat selber Wert.

Danke für Deine Geschichte. Ich werde mich dem Fluch anschließen, sobald mir so etwas in die Quere kommt.

Liebe Grüße
Flo
finchen man muß nicht abergläubisch sein, denn auch Gedanken können Berge versetzen
Mit der Zugspitze habe ich es noch nicht probiert
Das gäbe einen zu großen Platscher........und das Tal wäre überschwemmt.
Aber manchmal ist das schon so, daß sich Logisches weiterüberträgt.
Doch wir werden weiterlächeln.....gelle?
Lieben Gruß
Moni-Finchen
sarahkatja Ja, Finchen, wenn Jeder tolerant wäre, wäre es ideal.

Auch ich hatte, als ich das Bild vor Augen hatte, laut aufgelacht. Ich saß ganz hinten im Bus, in der letzten Reihe,
und die Köpfe der vor mir Sitzenden flogen herum. Sie haben sicher an meinem Verstand gezweifelt.

Übrigens, trotzdem ich nicht abergläubisch bin, manchmal funktioniert so etwas. Man hatte mir vor Jahren, bei einer
Fahrt in den Süden, den Besuch einer deutschen Stadt bei der Rückfahrt fest versprochen. Als man über das Versprechen einfach hinweggehen wollte, hatte ich auch sehr konzentriert einen Zwischenfall herbeigewünscht.
Genau in der Stadt passierte es dann auch. Seitdem bin ich
zwar nicht abergläubisch geworden aber vorsichtig.

Einen lieben Gruß
von Sarahkatja
finchen ...doch die Idee, sich solcher Wünsche zu bedienen, die ist wundervoll.
Vorallem finde ich es unverschämt sich so zu benehmen, wenn man hier Asyl gefunden hat.
Jeder muß doch den Gepflogenheiten des jeweils "besuchten" Landes entgegenkommen.
Meine türkische Gemüsefamilie, die ich schon lange kenne, die begrüße ich immer lautstark: Hallo Mama und Papa Türk.
Der älteste Sohn kommt dann sofort mit einem Glas Tee angerannt und es wird ein lustiges Plauderstündchen.
So stelle ich mir das Miteinander vor.
mit vielen lächelnden Grüßen
das Moni-Finchen

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