Erinnerungen an meine Schulzeit


Einschulung Sudetenland –heute Tschechien 1940, 2.Kriegsjahr

Im Schulranzen war nicht viel drin,
ein Schultüte hatte auch nicht viel Sinn,
keine Bananen, keine Schokolade,
was drin war –ich weiß es nicht mehr –schade.
Ihr werdet lachen,
Bonbons musste man selbst machen.

Im ersten Schuljahr habe ich noch das deutsche, im zweiten Schuljahr das jetzige ABC gelernt.
Volksschule auf dem Dorf, nach 4 Jahren bin ich dann mit dem Zug in die Bürgerschule gefahren.
Dividieren, Multiplizieren, Erdkunde, Geschichte,
Englisch, Deutsch, ein paar Gedichte,
ein halbes Jahr in die Mittelschule,
die Zeit war kurz und mager;
eines Tages war unsere Schule ein Flüchtlingslager,
zwei Kilometer zum Bahnhof laufen, diesen Winter habe ich nicht vergessen.
Bald war der Krieg zu Ende, wir kamen nach Hessen.

Anderthalb Jahre keine Schule, danach in die Oberschule fahren
in einem Klassenraum Kinder von 6 – 15 Jahren.
Wir mussten Aufsätze schreiben undRechnen im Stillen,
es gab noch nicht den Füller und nichts zum Killen,
kein Papier, nur eine Schiefertafel mit Griffel und Schwamm;
meine war geliehen vom Nachbar nebenan,
das Schönschreiben kam viel später,
es war nicht einfach, mit Tinte und billiger Feder.

Wir hatten kein Sport, gingen nicht Schwimmen,
sonntags liebten wir das Volkslieder singen.
Vom Lehrer gab es einmal mit dem Lineal auf meine Hand,
nachmittags Arbeiten haben wir auch noch gekannt.
Meine Wünsche haben sich nicht erfüllt,
mein Wissensdurst wurde nicht gestillt.

allesreimtsich

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