Erlebnisse auf der Bierstrasse


Na ja, um es gleich vorweg zu schicken, eine Straße, auf der Bier am
Straßenrand geflossen ist haben wir nicht gefunden und doch war es
ein spannendes Erlebnis.
Wie kommt man auf die Idee eine Bierstraße als Reiseroute zu wählen?
Ganz einfach, das Prospekt“ Aischgründer Bierstraße“ hat uns auf diese interessante Straße hingewiesen.
So haben wir die ganze Sache dann einfach unter die Lupe genommen.
Dieser „Hopfenblütenweg“, oder auch die Bierstraße, liegt im Frankenland im schönen Bayern. Hier gibt es neben vielen Bergen, Tälern und natürlich auch Wanderwegen unzählige Brauereien. Eigentlich ist es eine logische Sache, denn wer viel wandert, hat oft auch großen Durst und einen gesunden Appetit.
Viele Franken haben das erkannt und deshalb gibt es so reichlich Brauereien und
kleine Kneipen. Ob mein Gedanke natürlich richtig ist, weiß ich nicht, aber
mir gefällt er und schließlich paßt er ja auch.
Ich habe auch ein paar interessante Sachen zur Geschichte des Bieres, im Internet gefunden.

Bier hat schon im Altertum eine große Rolle gespielt. So gibt es
beispielsweise eine überlieferte Legende vom ersten Bier.
Bereits 4000 vor Christus hat ein Brotbäcker zwischen Euphrat und Tigris, dem heutigen Irak, seinen Brotteig versehentlich zu lange in der Sonne stehen lassen. Der Gärprozeß der Hefekulturen hat begonnen und daraus ist eine pappige, klebrige Masse entstanden, die eine berauschende Wirkung hatte.
Es war sozusagen der Vorläufer des heutigen Bieres. Die Mesopotamier haben später diese Brotteigmethode weiterentwickelt, Gerste und auch Hopfen hinzugefügt und somit den Geschmack des Bieres verfeinert.
Spaßigerweise nennt man das Bier manchmal auch Hopfenblütentee.
Wer hat aber den Ausdruck Bierbauch erfunden? Ich kenne kein Bier mit einem Bauch. Eine Idee habe ich allerdings, wie es gewesen sein kann.
Allerdings ist bekannt, daß die Mönche im Kloster sehr viel Bier gebraut haben und sie waren doch meistens recht rund und da ist das Bier sicher nicht ganz
Unschuldig gewesen. Heute wissen wir, Bier hat viele Nährstoffe die dick machen.
Das ist natürlich nur eine Behauptung von mir, die ich nicht weiter vertiefen möchte. Sicher gibt es noch andere Erklärungen für den Bierbauch.


Unser Bierstraßenerlebnis hat in Vestenbergsgreuth begonnen, wo wir eine
sehr schöne Ferienwohnung gemietet hatten.
Es wird behauptet, daß es nirgends auf der Welt eine größere Brauereidichte gibt als im Frankenland. Hier ist also die Braukunst zu Hause.
Hinzu kommt, daß jeder Krug anders schmeckt, weil inzwischen die Bierrezepte sehr vielfältig sind und immer weiter verfeinert werden. Natürlich ist auch alles geheim.
Anfangs habe ich nicht verstanden, warum ich diese Reise machen soll.
Ich trinke höchstens mal ein Radler, aber sonst kein Bier.
Na schau’ dir doch mal ein Bieretikett richtig an, hat mein Mann gesagt.
Ich stellte fest, es ist wirklich interessant, richtige kleine Kunstwerke sind
auf den Bierflaschen zu entdecken und nun werden sie gesammelt.
Der erste Tag führt uns nach Schlüsselfeld, wo wir einen Jungbrauer entdeckten,
der eine ganz verrückte Idee hatte. Er entwickelte eine Biersorte, die mit
Orangen und Koriander gebraut wurde.
Ein wenig eigenwillig die ganze Sache, aber sicher finden sich auch hier Abnehmer.





Diese Brauerei nennt sich ja auch Braumanufaktur, also ganz modern, wie
das besondere Bier.
Ist hier in Schlüsselfeld etwa der Schlüssel zu dem guten fränkischen Bier zu finden? Ich habe leider nirgends die Bestätigung gefunden, aber in einigen
Nachbarorten viele andere Brauereien mit klassischen und guten Biersorten und vor allem Etiketten.





Eine kleine Auswahl der Biersorten dieser jungen Brauerei.

Eine Gaststätte hat nicht zur Braumanufaktur gehört, die haben wir in Uehlfeld bei der Brauerei Prechtel gefunden. Hier wurde das fränkische „Nationalgericht“ Schäufele mit Sauerkraut und Klößen angeboten. Glücklich über dieses Angebot haben wir uns dann gestärkt. Das Bier der Brauerei hat meinem Mann auch geschmeckt. Auf der Bierflasche haben wir das Etikett mit einem stolzen Schwan entdeckt. Die Bedeutung von dem Etikett konnten wir nicht in Erfahrung bringen.
Es ist eine Familienbrauerei, die schon seit 100 Jahren besteht.
Ihre Besonderheit ist ein kupferner Bierbrunnen, der direkt vor der Gaststätte steht und zu bestimmten Festtagen wird aus diesem Brunnen Bier ausgeschenkt.
Wir hatten aber leider kein Glück.





der Bierbrunnen

Uehlfeld ist nicht sehr groß, hat aber noch eine zweite Brauerei.
Diese Zwanzger Brauerei ist die älteste Familienbrauerei wird gesagt und
besteht bereits seit 1639.
Interessant ist der röhrende Hirsch mitten im Wald, der das Etikett auf der Bierflasche ziert. Sofort denke ich mir, warum röhrt dieser Hirsch hier auf dem Etikett. Sicher hatten die Jäger immer großen Durst nach der Jagd und haben häufig ihr Bier in dieser Brauerei getrunken. Ob es aber stimmt, weiß ich nicht,
aber es ist doch möglich oder?
Ach ja, die Tage waren sehr abwechslungsreich, aber alle Brauereien haben wir nicht aufgesucht, es waren einfach zu viel.
Bad Windsheim muß ich allerdings noch nennen, hier haben sich bestimmt fünf oder sechs Brauereien angesiedelt. Für mich ist es die Stadt der Biere, habe es einfach mal so getauft.
Hier im Freilandmuseum ist eine Brauerei zu sehen, die zeigt, wie vor vielen
hundert Jahren das Bier gebraut worden ist. Sehr interessant und hinterher
ist man wirklich durstig.
Zum Schluß dieser kleinen Reise zeige ich noch eine Liste, die sogenannte Lechner Liste, wo traditionelle deutsche Brauereien zu finden sind.
Auch hier sind viele kreative und interessante Etiketten zu sehen.
Übrigens haben wir all’ die schönen Bieretiketten - Kunstwerke ordentlich in einem Ordner und können so in Ruhe die Reise noch einmal erleben.






Vielleicht hat Euch ja meine Bierreise gefallen und hoffentlich
wird der Durst beim Lesen nicht zu groß. Und noch was, schön langsam
den Hopfenblütentee trinken und dann das Nationalgericht „Schäufele“
dazu essen, dann ist alles perfekt.


Mit einem Prost!

Grüßt Euch herzlich velo79/Hanni




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Kommentare (6)

pfundig Liebe Velo,
wenn du auf der Bierstraße noch etwas östlicher gefahren wärst, dann hättest die Bier- und Burgenstraße erreicht, es hätte dich die Veste Coburg, die Veste Rosenberg in Kronach und die Plassenburg von Kulmbach begrüßt. In Kulmbach, die heimliche Hauptstadt des Bieres ging am Sonntag die Kulmbacher Bierwoche zu Ende. Auch Kulmbach hat eine 5. Jahreszeit , dafür wird ein extra Bier eingebraut. Viele Fremde kommen her , aber auch Auswanderer können ihre Heimat nicht vergessen ,sie kommen aus Kanada, USA, sogar aus Australien um wieder einmal bei dem Kulmbacher Bierfest dabei zu sein.
Es grüßt dich pfundig, die auch mal im bierfest war (mit Wasser ) weil ich mich als Kutscher angeboten habe

test(pfundig)
neueseniorin Liebe Hanni,
ich habe mit Spaß Deinen Bericht über die Bierstraße gelesen.Dazu kann ich Dir sagen, das seit vielen Jahren, in Berlin , in der Karl-Marx-Allee, immer am letzten Juliwochenende ein "internationales Bierfest" stattfindet.Das ist dann die längste Biermeile Europas,mit vielen Biersorten aus allen Ländern der ganzen Welt. Es werden nur 0,2 Litergläser ausgeschenkt, so das es nur wenige Betrunkene gibt.Mit vielen bunten Veranstaltungen ist es Jahr für Jahr ein gelungenes Fest
Liebe Grüße von Bärbel

Allerlei(neueseniorin)


Allerlei(neueseniorin)


Allerlei(neueseniorin)


Bilder kommen nach
Komet am besten schmeckt das Bier schön gekühlt aus dem Fass.
Ich bin auch kein großer Biertrinker.....höchstens mal einen Schluck. Also keine Gefahr für mich auf der Bierstrasse.
Mit dem Bierbauch könntest Du schon Recht haben.....lach...
Trotzdem bin ich gern mit Dir durch die vielen Brauereien gewandert und mir ein Schlückchen genehmigt.
Na dann Prost!!!!




Liebe Grüße Deine Ruth
Maxi41 eine interessante Tour hast Du gemacht und auch gut recherchiert über die Geschichte des Bieres. Ich hab es gern gelsen.
Das wär sicher auch was für mich, da ich leidenschaftlicher Biertrinker (in Maßen) bin. Mein Mann hingegen bevorzugt Wein. Wenn wir einkehren und einen Schoppen Wein und ein Pils bestellen, bekommt er garantiert das Bier und ich den Wein hingestellt. Wir schmunzeln dann immer schon.
Das Bier muß für mich würzig und herb sein. Radler oder dergleichen mag ich überhaupt nicht. So sind die Geschmäcker verschieden.

Liebe Grüße, Bärbel
velo79 Liebe Karin,
was schlage ich vor, ich werde mir zusätzlich
zu meiner Autofahrt mit dem Autofahrer noch ein tolles Quartier mieten. Es gibt nämlich wunderbare
Schlafplätze in Franken mit sehr netten Vermietern.
Notfalls kann auch ein Zelt nützlich sein. HAHAHAHAHA!

L.G. Hanni
KarinIlona Es gibt eine Weinstraße, dann ist es ja rechtens, wenn es auch eine Bierstraße gibt.
Miete ich mir also ein Auto mit Fahrer und probiere die guten Biere... denn laufend und trinkend würde ich es wohl nicht schaffen, oder was schlägst du vor?
Prosit!
Karin

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