Es hängt so viel vom Partner ab


Es hängt so viel vom Partner ab
»Wie fühlst du dich, was geht in dir vor,
wohin gehen deine Gedanken,
wenn du morgens aufwachst?«


Wenn ich an die Ehe der Eltern denke, die es auf ganz knappe 65 (fünfundsechzig) Jahre – minus drei Tage währte, da hielt Vaters Herzschlag an – so waren sie „verdammt“ lange Hand in Hand durch’s Leben gegangen. Da war eine Zeit, wo Beide sich nur sporadisch Zeit zur Liebe und engem Erleben nehmen durften: Zehn Jahre getrennt durch Krieg und Nachkrieg bis sie wieder zusammen sein konnten und durften.
Es war nicht leicht, als sie sich für einander entschieden, in einer Zeit, wo wirklich alles drunter und drüber ging, 1929. Wir hören und sehen über diese Zeit, vor, während und danach, sie war nicht einfach, wo sich fast jeder mit jedem stritt, oft mit brutaler Gewalt, in Armut bis hin zu Glanz und Gloria.

Sie schmiedeten Pläne, fingen mit Null an. In dieser Zeit er-starb so vieles vom Althergebrachten, Neuordnungen schoben ohne zu fackeln das Vertraute beiseite. Wenn man nicht an sich und seinen Partner glaubt, verlieren die Pläne ihr Werden oder sie entstehen erst gar nicht.
Beide spuckten in die Hände, warteten nicht erst auf Hilfe „von außen“. Da sie für den neuen Hausstand, den sie wohl zu recht nun haben wollten, nur eine ganz winzige Mitgift – auf diese baute doch die Familie der Braut auf – Möbel vom Tandler oder von Versteigerungen – griffen sie zu Säge und Hobel und Farbe und Pinsel, bauten sich vieles selbst – bedenke: in einer Mietshauswohnung. Sie entwickelten sich Beide zu wahren Meistern, er, der »Konstrukteur«, und sie die »Ideengeberin«, Beide bauten in ihrem Plan ein Nest für erwünschte acht Kinder nach und nach.

Es kam die Zeit, wo ein neues Reich entstand. Viele zweifelten, wehrten sich dagegen, viele hatten nicht die Kraft zum Daranglauben, viele marschierten mit. So verschieden waren die Ansätze. Weil das Chaos schon lange angedauert hatte, fiel es den Charismatikern und deren Mitläufern leicht, Menschen an sich zu ziehen.

Man verdiente nun nicht mehr und nicht weniger, Verdienste und Preise wurden eingefroren. Man schaffte Arbeit heran, wer fragte da schon, wofür und wozu das sein sollte. Hauptsache: man hatte etwas zu essen und anzuziehen. Eigentlich ein wertvoller Anfang zu planen, zu sparen und dann, wenn’s reicht, zu bauen oder anderes Weiterbringendes zum eigenen Nutzen zu erreichen.

Der Vater steuerte das Familieneinkommen, nur das Notwendige zum Alltag wurde im Haushaltsgeld zugelassen, Miete und Energie wurden zurückgelegt, Versicherungen für den Notfall waren aufgelegt, sonst ging ein Posten auf das Konto einer Bausparkasse, ein anderer in die Urlaubskasse.

Die Mutter steuerte das Leben in der Familie, sorgte für Alles im Haushalt. Ihr stand eine Haustochter zur Seite, die der zum Haushalt dazugehörende Großvater finanzierte. So war das Zusammenleben erleichtert, fand Raum für ein liebevolles Zueinander. Alle wuchsen auf in dieser Ordnung.

Eigentlich ungestört, wenn man sich um das, was da draußen geschah, nicht sonderlich kümmerte. Man war froh, dass die Notzeiten scheinbar beendet waren.

Die Liebe von Ihm und Ihr bescherte im Abstand von zwei bis drei Jahren bestimmt einen neuen Erdenbürger, die Familie wuchs. Es gab Probleme im Büro, man wurde zum Eintritt in die Partei gedrängt – wer will schon die eigene Arbeitsplatzsicherheit verschenken – also ging man den leichteren Weg, ließ sich überzeugen, machte mit. Man übernahm auch Tätigkeiten innerhalb der nun alleine regierenden Partei. Man grübelte nicht über das Ganze.

Man zog der Kinder wegen aus der Großstadt hinaus in einen Vorort. Ein Haus mit Garten wurde gemietet. Wir Kinder erlebten da eine scheinbar unbeschwerte Kinder-/Jugendzeit, so mit Tieren und jungem Gemüse und Obst. Zum Begreifen, was sich da zusammenbraute, waren wir zu jung, zu unerfahren. Wir und alle die Geschwister, die sich auch noch einfanden, wurden umhegt und mit dem Alltag auf 800m² Schollengröße ausgestattet. Haustöchter und Pflichtjahrmädchen gaben der Mutter die Freiheit, uns auch mit Kunst und Musik vertraut zu machen, uns beim Lernen in und nach der Schule behilflich zu sein.

Es ging nicht ohne Baumaßnahmen für die Unterbringung von Pflanzen und Tieren ab, ohne das Sitzen an der Nähmaschine, weil doch wir, die Kinder, wuchsen und wuchsen, das Ältere gab sein Zeug an das Nachfolgende weiter, es gab kein Murren, eigentlich die Freude, das jetzt tragen zu können, was der Vorgänger schon getragen hatte, die Mutter besserte es auf, dekorierte um, dass es eigentlich „ganz neu“ war.

Und es ging gemeinsam hinaus in die Märkische Heide mit den Fahrrädern. Einer fand viele Pilze, ein anderer träumte von ihnen, sein Korb füllte sich schwerlich. Überseht die Flecken von Erdbeeren, Himbeeren, Brombeeren und Blaubeeren; die Verpflegung so unterwegs. Zuhause wurde die mitgebrachte Zecke kunstgerecht entsorgt.

Vater und Mutter erlaubten sich, in die Stadt zu fahren, es gab die Oper »Parzival«. Das Vorspiel dazu war: das Abendessen fiel aus, die Notschlachtung einiger Lämmer wegen Koliken – „Frieda, schmeiß mal das Messer raus!“. Das Nachspiel (nach Parzival): die Getöteten mussten ausgeweidet und das Fell abgezogen werden. Sie machten es Hand in Hand.

Es kam der Krieg. Lange vorher wurde das Verdunkeln der Fenster geübt. Aber »Was ist Krieg?« Wir, die Kinder, begriffen allmählich, was da aus dem Radio plärrte, was das Heulen der Sirenen uns sagen wollte, was der Gang in den Keller zu bedeuten hatte, warum wir, die Kinder, unsere Sachen abends so fein säuberlich auf unsere Stühle ablegen mussten.

Der Vater wurde nach Berlin in die Chausseestraße begleitet, wo er sich zu melden hatte, er zog nach dem Polenfeldzug eben in den Krieg, wie viele andere Männer auch. Die Mutter erhob ihren Ältesten zum »Stellvertreter«. Sie übernahm die Geldgeschäfte, der Älteste durfte die Scheckbriefe zum Postkasten bringen. Die Ziege wurde abgeschafft, konnte doch der Vater nicht mehr hinaus zur gepachteten Wiese radeln, um frisches Gras herbei zu holen, es gab auch kein Heu mehr zu kaufen. Weg fiel die frische Milch für die Kinder, man musste nun mit der Zuteilung auskommen.

Der Großvater kam aus dem Krankenhaus nicht mehr wieder nach Hause. Sein Hund, der Liebling aller, musste eingeschläfert werden, trauerte er doch um sein Herrchen, wurde krank. Das Zimmer vom Großvater konnte nicht mehr geheizt werden – im Frühjahr wurde das Aquarium mit seinem Eisblock und allem, was darin erfroren war, hinaus in den Garten geschleppt. Die Bücherei musste in einer Kladde, Buch für Buch, eingetragen werden, eine Arbeit für den Ältesten, zur Vorsicht, falls mal eine Bombe die wertvolle Sammlung des Großvaters zerstören sollte – man würde ja alles wiederbekommen.

Der Krieg schleppte sich Jahr für Jahr dahin. Vieles wurde knapp und knapper. Das »Organisieren« wuchs zur Kunst empor. Den Kindern fehlte manches, besonders Großvater und Vater. Da der Vater im Inland arbeitete, konnte er in kurzen Abständen nach Hause kommen. Die Kinderzahl wuchs auf sechs heran. Die Mutter bekam Ellenbogen, sie arbeitete beim Roten Kreuz. Da junge Mädchen sehr bald kriegsdienstverpflichtet wurden, kam eine „Ostarbeiterin“, eine Ukrainerin in den Haushalt. So konnte die Mutter ihrem Dienst beim Roten Kreuz nachgehen.

Die täglichen und nächtlichen Luftangriffe nahmen stetig zu. Der Vater hatte jetzt seinen Dienst in Berlin zu bestehen. Als er im Westhafen bei einem Luftangriff mit seinen Soldaten im Luftschutzkeller verschüttet wurde, war es seiner Vor- und Umsicht zu verdanken, dass sich Alle befreien konnten und sie noch die Kraft fanden, Material zu retten. Aber auch einen schweren Gang hatte er zu gehen: er musste Zeuge einer Hinrichtung in Spandau sein, wo ein Soldat wegen Diebstahls verurteilt worden war – und nur, weil der sein Koppel am Tatort hat liegen lassen. Und wieder einmal kam der Vater nach einem Luftangriff zum Einsatz in Tegel, wo ein Kinderkrankenhaus durch Bomben zerstört wurde; er hörte in den Trümmern noch Stimmchen, als man schließlich die Kinder fand, starb eines in seinen Armen. Wie hat er, aschfahl im Gesicht, seine Kinder in die Arme genommen, gestreichelt und abgeküsst!!

Am 23./24.Dezember 1943 bekam der Vorort seine Ladung ab. Die Schüler in Jungvolk- und H.J.-Uniform standen auf dem Friedhofsweg Spalier zum Gedenken an die Toten dieser Nacht vor Heiligabend. Am 16.Januar 1944 war der Ort wieder heftig dran. Die Mutter befahl „Evakuierung“. Das Allerwichtigste wurde für die Flucht zur Schwester im Odenwald zusammen gepackt, dem Vater per Telefon (es gab eins einige Häuser weiter) Bescheid gegeben. Hast zum Bahnhof, um eine Zugverbindung zu erfahren und Fahrkarten zu lösen. Um 17 Uhr kam der Vater, begriff diesen Aufbruch nicht ganz. Die Mutter hatte Mühe, ihn von der Notwendigkeit für die Kinder zu überzeugen. Um 19 Uhr fuhr der Zug aus dem Anhalter Bahnhof, der Vater blieb zurück, traurig, was man in den Briefen der Eltern aus dieser Zeit nachvollziehen kann.

Die Mutter hatte für ihre Kinder das richtige Los gezogen. Sie konnte bei einem Bauern eine Bleibe finden, für die Kinder und sich, die Ukrainerin konnte neben dem französischen Kriegsgefangenen mit auf dem Hof arbeiten. Wir, die Kinder, gingen oder fuhren zur Schule. Auch wenn hoch oben am Himmel die Bomber-Pulks ihre Kondensstreifen zogen, war doch Alles friedlich, man zog ganz selten hinunter in die in den Fels gehauenen Kellergewölbe.

Der Vater konnte seinen Urlaub auch kurz dort verbringen. Unerlaubt schlüpfte er aus der stets zu tragenden Uniform, zog mit hinaus in die Wälder. Die ganze Familie war eng zusammen. Scheinbare Friedlichkeit. Er musste wieder zurück. Aus den Briefen aus dieser Zeit geht hervor, dass ihm dieses Fortsein der Familie von Berlin nicht passte. Und ausgerechnet hier zogen die Kinder des Vermieters des Anwesens in der Abwesenheit der Familie – weil ausgebombt – ein.

Die Invasion in der Normandie, das Attentat auf Hitler, das schnelle Näherrücken der Westfront: die Mutter beschaffte einen halben Güterwagen für den Rücktransport des mitge-brachten Hab und Gut. Die Rückkehr nach Berlin war gegeben, als nun die „Metz“-Flüchtlinge im Reich eintrafen. Die Ukrainerin verblieb bei dem Bauern.

Der Vater wurde nach Dänemark versetzt. Beim Auskundschaften eines geeigneten Platzes für eine Scheinwerferstellung an der Nordseeküste war er es, der auf eine im Sand verschwundene Mine trat. Sein dicker Postenmantel rettete sein Leben, er blieb als einziger am Leben, die anderen Soldaten waren tot. Er kam in ein Lazarett in Dänemark.

Weil das Leben in dem jetzt überbelegten Einfamilienhaus nicht mehr ertragbar war, bestellte die Mutter zwei Behelfsheime zum Bau auf ihrem Grundstück im Nordosten von Berlin. Die Einzelteile kamen an, wurden aber ohne Dach geliefert, das hatten Soldaten verheizt. Also kein Aufbau.
Der Winter setzte wieder ganz streng ein. Im Osten kam der Russe näher. Flüchtlinge landeten auf dem Bahnhof. Die Pimpfe halfen beim Entladen. Die Mutter arbeitete beim Roten Kreuz, half Erfrierungen zu behandeln, musste Flüchtlinge in den Villen und Mietshäusern unterbringen. Sie bekam Polizeigewalt. Eine Offiziersfrau aus Lettland als Ostarbeiterin übernahm die Betreuung der Kinder, kümmerte sich um die Hauswirtschaft in liebevoller Weise.

Der Russe kam. Der Krieg war zu Ende. Der Vater landete als Kriegsgefangener bei den Engländern in Schleswig-Holstein. Die Mutter brauchte nicht mehr für das Rote Kreuz zu arbeiten. Die Litauerin musste sich bei den Russen melden, wer weiß, wohin sie kam, wie es ihr ergangen war. Wie schon einige Zeit vor dem Einmarsch der Russen, gab es erst einmal keinen Schulunterricht. Es gab auch herzlich wenig zu essen.

Die Vermieter-Kinder hatten, nun echte Kommunisten, es fertig gebracht, die Familie aus dem Haus zu drängen. Von der Gemeindeverwaltung, wo die Mutter noch einige Persönlichkeiten aus der Betreuung der Flüchtlinge kannte, bekam sie verschiedene Wohnungen zugewiesen, wurde sie aber wieder los, bis es dann doch endlich klappte mit dem Umziehen. Mit einem Maurer-Handwagen schleppten sie den ganzen Hausrat zur zugewiesenen Wohnung. Manches hätte nicht mitgenommen werden müssen, wäre der Befehl der Russen vorher gekommen, alle Bücher nach 1933 zu verbrennen. Und das waren nicht gerade wenige.

Die Mutter reiste in den Harz zur Großmutter. Sie fand dort eine Nachricht vom Vater, die von West nach Ost weitergeleitet worden war. Sie hatten vor der Trennung so verschiedene mögliche Anlaufpunkte ausgemacht. So ging auf diese Post hin eine Karte nach Düsseldorf, in der die Mutter den Vater bat, ja nicht in die sowjetisch besetzte Zone zu kommen – wie es die Briten den Gefangenen schon strikt verboten hatten, sie dorthin auch nicht entließen. Durch die Nachricht konnte die Mutter erfahren, dass sich der Vater zu einem Vetter am Niederrhein entlassen hatte.

Während der Mutter Abwesenheit bekamen die Kinder Darmbeschwerden, das jüngste Kind wurde von Ruhr befallen. Die Älteste der Mädchen, zwölf Jahre alt, betreute das Kind, schlachtete die noch übrig gebliebenen Jungkaninchen, mit durch Tausch für einen Fahrrad-Dynamo wurden Kartoffeln organisiert. So erfand die Große das richtige Mittel gegen die Krankheit.

Die Mutter nähte nach ihrer Rückkehr aus dem Harz Rucksäcke, belud sie und die Schultaschen mit dem, was man für die Reise ins Ungewisse so benötigen würde. Die Kinder zogen an, was nicht mehr in die Behältnisse passte; es war eigentlich nicht viel, weil ja schon lange nicht mehr etwas beschafft werden konnte.

Die S-Bahn pendelte zwischen inzwischen wieder eingleisig befahrbare Streckenabschnitte. Einen halben Tag brauchten sie im „Auswandern“ nach West-Berlin. Eine Zeit in einem Lager. Dann fuhren sie auf Britischen Militärfahrzeugen durch die Sowjetische Zone in die Britische Zone. Zwei weitere Tage brauchten sie ins Ruhrgebiet, bekamen den Vater wieder.

Die Mutter fuhr nach Hannover und holte sich bei der Militärregierung die Zuzugsgenehmigung in ein Dorf zwischen Hameln und Pyrmont. Dort begann für die Familie der Neuanfang, in kleinen Schritten, der Vater arbeitete in Köln.

1946 wagte die Mutter noch einmal nach Eichwalde zu fahren. Sie löste den Hausstand auf, schickte als Päckchen die Bücher per Post in den Westen und kam mit acht Zentnern zurück nach Niedersachen.

Der Vater musste zwecks Entnazifizierung in Köln zu Aufräumungsarbeiten antreten. Als die Mutter mit einem Satz an selbstgebastelten Teddybären nach Köln kam, die der Vater mal so eben verkaufen sollte – das Pendeln mit den Bahn kostete schließlich Geld – erkannte sie, dass man doch Brauchbares in den Trümmern holen konnte. Prompt kamen da u.a. Tongefäße mit, in denen man so Gurken und den selbstgekochten Zuckerrüben-Sirup lagern konnte.

1949 zog die Mutter mit uns Kindern von Hämelschenburg nach Bonn. Sie war schon vor dem Umzug sehr aktiv, die wenigen Wohnungsangebote mussten geprüft werden, Lehrstellen wurden gebraucht und auch wie es mit den Schulen weiterging. In den Sommerferien fuhr der Älteste mit dem selbstgebastelten Fahrrad nach Bonn, um sich in der Anschluss-Lehrstelle in Königswinter vorzustellen.

Die ersten Kinder saßen schon auf dem Nestrand. Da kam 1951 noch ein Schwesterchen dazu. Es wurde vergöttert und geliebt. Es war dann auch das letzte der Geschwister, das später das elterliche Zuhause verließ.

Der Vater hatte gut für die Mutter gesorgt. Not gab es für Beide nicht mehr. Vierundvierzig direkte Nachkommen bestätigen diesen so liebevollen Ehebund.

Es sind Jahrzehnte vergangen.

Der Vater starb 94-jährig in Bonn. Die Mutter durfte seine Hand beim Entschlafen halten. Die Älteste der Schwestern holte die Mutter nach Bayern – es waren nur wenige von den Geschwistern in Nordwestdeutschland geblieben.

Die Mutter – sie brauchte lange zum „Sich vom Leben lösen“ – schlief friedlich in Dachau ein. Ihren Wunsch, noch Hundert Jahre alt zu werden, verfehlte sie um zwei Jahre.

Nun ruhen Beide im Waldfriedhof von Dachau. Inzwischen ist unser Bruder (Geschwister-Nummer 5) bei ihnen beerdigt.

Dieser Ehebund hat uns Sieben, uns vierundvierzig Nachkommen soviel Wertvolles mit auf den Weg mitgegeben – keine Güter, aber eben Gefühle und Vertrauen auf das Morgen.

Über meinem Schreibtisch hängt ein DIN A4 großes Bild, das die Eltern in Bonn im Garten in der Kreuzberg-Allee zeigt, zu der Zeit, wo sie ihre Mopeds aus Sicherheitsgründen verkauft haben.

ortwin

Anzeige

Kommentare (0)


Anzeige