Falls es dir noch nicht aufgefallen ist


Falls es dir noch nicht aufgefallen ist

In Südafrika, wo sich gerade ein großes Spektakel abspielt, werden die Tage länger, noch nicht bemerkbar aber stetig fortschreitend. Schön für Alle, die dort auf ihren Sommer warten.

Hier bei uns in Europa, auf der anderen Hälfte der Erdhalbkugel, sind gezwungen, mehr und mehr von unserer Tageslänge abzutreten. Unsere Nächte werden kürzer, noch nicht bemerkbar aber stetig fortschreitend. Bald spüren wir es daran, daß es morgens der Sonne schwerer aus dem Dunkel aufzutauchen. Und des Abends geht „Mariechen“ früher „ins Bett“, es wird merklich früher dunkel.

Während man hin zum Südpol gewendet den Frühling erwartet und dann auch den Sommer, bereitet man sich hier auf Ferien und Ernte und Winter vor. Das geht doch so rasend schnell. In einem halben Jahr feiert die Welt gemeinsam in stündlichen Sprüngen den Jahreswechsel.

Hast du dir das mal so überlegt? Versetze dich mal an die Eindrücke, die deine Brieffreundschaft in Queensland (Australien) erfaßt.
Werden hier die Schatten allmählich länger werden, freut man sich da, daß vielleicht doch noch Regen kommt, ehe die Sonne immer steiler zum Himmel wandert.

Soll ich nun schon wieder die Winterreifen ansetzen? Brauchen wir Heizöl?

Der ewige Rhythmus in unserem Leben durch das Jahr.

ortwin

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Kommentare (5)

ortwin Es war immer erhebend, wenn wir von Washington (Dulles AirPort) zurück nach Köln-Wahn flogen. Da saß ich im kalten Halbfracht-/Halbpersonen-Rumpf, in Decken eingehüllt, ließ das Licht auf den Taschenrechner und die Armbanduhr fallen, schätzte mal eben unsere Position ab und rechnete voraus, wann die Sonne vor uns aufgehen möchte. Ich kletterte nach vorn ins Cockpitt und wartete mit der Crew auf das (ihnen längst schon bekannte) Erscheinen der Sonne. Noch einige Zeit, dann lag auch UK hinter uns, ich setzte mich wieder nach hinten, döste noch etwas, bis der Captain durchgab, daß er nun die "Bahnhofskapelle" umflöge - gemeint war der Kölner Dom, der da sich empor reckte.
Müde fanden wir wieder festen Boden unter den Füßen. Auschecken und nix wie ab nach Hause, die 707 der "Apel-Airline" (Flugbereitschaft) hatte ihren Flug von El Paso aus sauber durchgeführt. Wieder daheeme!

ortwin
rokate33 Es war schön damals in Kapstadt. Vom 16. Dezember 77 bis 28.Januar 78, wunderbare Hochsommerwochen mitten im deutschen Winter! Wir machten die Reise privat und von den Verwandten meines Mannes wurden wir durch das meist trockene Land gefahren und haben viel sehr viel Schönes gesehen, aber auch von der Appartheit, die damals noch Gesetz war.
Und vom Tafelberg hing so oft die dicke Wolkendecke herab, aber es kam kein Regen über die Stadt, so sehr er auch ersehnt wurde. Und es war heiss, Weihnachten 32°C!
Auf der Heimreise flog unser Jumbojet über die Alpen! Weiße Berge, wie aus Zucker. Dann wieder grüne und braune Flächen und Wälder, kein Schnee; und je weiter das Flugzeut gen Norden schwebte, wurden die Felder weisser. Die Bauerntrecker hatten mit ihren Düngewagen kunstreiche Kringel und Schleifen auf die Felder gemalt, und die lieblichen Dörfer in dieser Landschaft sahen märchenhaft aus der Höhe aus.
Und dann beim Auschecken die frische, herbe, kalte Luft einzuatmen war unbeschreiblich.
Es war schön dort unten, und ich habe auch andere warme Länder gesehen, aber leben
möchte ich nur hier in diesem Land mit seinen vier Jahreszeiten und den vielen unterschiedlichen Landschaften.
ortwin Man fliegt nach "Majorka", man fliegt nach "Neffjork". Man landet, ist müde, bekommt einen Schnellkurs von Land und Leuten und schon geht es wieder heim. Was hat man denn wirklich aufgenommen von dem, was man auf einer Stipvisite möglich war/ist?! Der Körper hat sich kaum an die Veränderungen in Zeit und Klima umstellen können - der Darm revoltiert zu ungewohnten Zeiten in unüblicher Art - da bleibt kein Gedanke für die erfahrenen Unterschiede übrig. Ballermann!!
Wer war von den Europäern schon einmal mindesten soweit nach Süden vorgedrungen, daß er, wo auch immer, östlich oder westlich von Greenwich, keinen eigenen Schatten mehr bilden kann?! Wer hat sich denn mal nieder gelassen, wo nichts von dem bisher eingewachsenen Lebensumstand gilt?! Der Aha-Effekt bleibt bei TUI, Neckermann usw. aus.
Diejeniegen, die ausgewandert sind, haben das neue Fühlen lernen müssen, haben auch Gefühle, die zu den Festivitäten gehörten, umswitchen müssen. Ein melancholisches Heimweh wird bleiben - man darf es ruhig pflegen, auch wenn man sich immer mehr von der Heimat entfernt, unvermeidlich.
Schimpft die "Ungläubigen" nicht - der Brite nennt die, die die Insel verlassen haben, "Oversea's", was alles sagt.
Mein Gruß gilt Euch Beiden auf der anderen Erdkugelhälfte, die ihr dem Wintermantel gut zuknöpfen müßt, während wir schon wieder das Bett abziehen und gleich mit dem Schlafanzug in die Waschmaschine stopfen mußten.

Dieter / ortwin
omasigi so ist es lieber Ortwin.
Auch wir "Suedamerikaner" merken, dass es jetzt Richtung Fruehling geht.
Es ist aber dieses Verkehrtsein sehr schwer Allen in Europa
begreiflich zu machen.
Weis auch nicht warum?
Nun ja wir feiern halt Weihnachten in der Badehose meist bei fast 40 grad.
Wenn ich das versuch
hinueber zu bringen,
denken viele ich bin nicht mehr so richtig.
Finds es prima Ortwin,
dass Du diese WM zum Anlass genommen hast
um zu zeigen
es geht wirklich auch anders rum.
Danke Dir.
omasigi
koala Dein Satz: "Soll ich schon wieder die Winterreifen ansetzen?" erinnerte mich daran, dass ich in den ersten Jahren hier in Australien als erstes gedacht habe, wenn ich eine steile Garagenauffahrt sah - Da moechte ich nicht im Winter hochfahren !!!
Das war einfach noch von Deutschland aus im Unterbewusstsein.
Es gruesst Dich
Anita von der frostfreien queenslaender Kueste

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