Fee der Sonnigen Halbinsel


Fee der Sonnigen Halbinsel

Kapitel 8

Elisha und Tim, in hellen Kleidern und mit Taschenlampen in der Hand, kamen auf die Lichtung, wo Stella und Florian bereits auf sie warteten. Stella hatte einen glänzenden Schal über die Schultern geworfen, und Florian hatte eine Taschenlampe ans Horn gehängt. Die Freunde gingen tief in den Wald. Sie versuchten, sich auf von der Sonne beleuchteten, breiten Wegen zu bewegen. Tom ritt auf Florian, Elisha flog daneben, und Stella auf ihrem Besen eilte wie ein Pfeil voraus. Sie flog weit nach vorne, dann rannte sie in das Dickicht des Waldes.
Als die Freunde in den Fernen Wald kamen, änderte sich ringsum alles. Der Weg verwandelte sich zu einem breiten Pflaster, der Wald entlang der Straße wurde dichter und dunkler.
«Wohin führt dieser Weg?» wunderte sich Elisha . «Wohnt jemand in diesem Wald?» 
«Vor vielen Jahren lebten hier die Grauen Gespenster», antwortete Stella, » in einem großen schönen Schloss.  Im Zaubernet steht freilich geschrieben, dass sie damals nicht grau, sondern bunt waren und niemandem etwas Böses taten. Die Gespenster lebten in Frieden mit den Zauberern. Aber dann geschah etwas Böses mit ihnen: plötzlich begannen einige von ihnen Menschen anzugreifen und ihnen gute Erinnerungen wegzunehmen. Was als Nächstes passiert ist, wisst  ihr bereits von eurem Großvater. Das Schloss der Gespenster stand lange leer, überwuchert mit Dornen und Efeu, und begann dann zu verfallen. Warum sie zurückgekehrt sind und was im alten Schloss los ist, werden wir sehen…"
Nach und nach wurde der Wald immer dichter und die Straße immer dunkler. Die Freunde verlangsamten den Schritt, wurden wachsamer und spitzten die Ohren. Es war ruhig und gruselig.
«Wir werden uns der Höhle des Feindes noch nicht nähern. Wir müssen alles ringsum untersuchen. Wartet  hier auf mich», Elisha  nahm den Zauberstab aus ihrem Rucksack heraus, sprach schnell einen Zauberspruch aus (gut, dass sie im Unterricht für Magie und Wunder aufmerksam war) und begann schnell auf die Größe eines kleinen Kolibris zu schrumpfen. Dann flatterte sie auf, stieg schnell hoch und flog zum Schloss.
Elisha versteckte sich in den Kronen der hohen Bäume und untersuchte die Lichtung genau. In der Ferne ragte ein graues Schloss empor, überwuchert mit Efeu und wilden Trauben.Die Buntglasfenster waren mit Schlamm bedeckt. Es war ringsum ruhig und leer. Es schien, als hätte sich das Schloss getarnt, und in ihm verbarg sich eine graue böse Kraft… In der Nähe stand eine große eiserne Scheune unter weitverzweigten Tannenbäumen, deren Türen leicht geöffnet waren.Das Mädchen schwebte zu den Freunden herab und erzählte ihnen, was sie auf der Lichtung gesehen hatte.
«Was machen wir nun?»  fragte Stella. «Ich schlage vor, erst mal zu schauen, was da in der Scheune ist», flüsterte Tim.
Gebückt, hinter Büschen und Baumstämmen versteckt, schlichen sich die Freunde zur offenen Tür rein.
 «Warte auf uns hinter diesen Büschen, Florian, und wir sehen, was drin ist.»
 


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