Freunde hast du viel im Leben....


Freunde hast du viel im Leben....
Freunde hast du viel im Leben
solange du noch klar im Kopf
doch was werden sie dir geben
wenn du bist ein armer Tropf

Im Alter kommen die Gebrechen
wenn man nicht mehr alles kann
Ja- dann kann ich dir versprechen-
dann- fange mit dem Zählen an...

Wer bleibt dir dann noch treu zur Seite
wenn sich die Arztermine häufen
die meisten suchen jetzt das Weite
du kannst den Kummer jetzt ersäufen

doch dann bist du noch schlechter dran.

Verzweifle nicht- wenn statt des Gros
auch nur ein Einziger zu dir hält
wenn du dann da liegst- nackt und bloß
und das letzte Amen fällt.

Dann sitzt er da- hält deine Hand
und du kannst in Frieden gehn
Einen guten Freund hast du gekannt
und du weißt: so war mein Leben-  und es war schön.....

Tulpenbluete13
Angelika

Anzeige

Kommentare (12)

Tulpenbluete13

Liebe Renate
es spricht für Dich, daß Du Dir "solche" Gedanken machst. Das Thema "Sterbebegleitung" ist etwas, was jeder für sich selbst herausfinden muß. Ich denke auch, daß es "leichter" ist bei einer nicht so "bekannten" Person dabei zu sein. Aber diese Begleitung wird ja öfters von Hospiz- "Mitgliedern" erbracht- wenn z. B. niemand mehr von der Familie da ist.

Ich meinte schon die Begleitung einer "Person" aus dem näheren Umfeld. Und ganz davon abgesehen wollte ich mit meinem Gedicht anspielen, daß im Laufe der Zeit die Freunde einfach weniger werden und nur noch die ganz Getreuen bleiben. (Vielleicht aber auch weil ja der eine oder Freund auch schon "gegangen" ist)

Es ist aber ein ernstes Thema und ich finde es passt auch in diese Tage und wenn der eine oder andere so wie Du zum Nachdenken gebracht wurde, ist es auch nicht schlecht..

Danke Dir für Deine Ehrlichkeit und grüße Dich
ganz lieb und noch einen netten Sonntag
Angelika

ladybird

Liebe Angelika,
ich möchte noch einen Nachtrag meiner Gedanken zu Deinem Gedicht beifügen:
Ich habe mir die Frage gestellt: BIN ICH EIN GUTER FREUND, der die Hand eines Sterbenden hält? Und ihn auf diese Weise begleitet? Davor habe ich einfach große Angst und ich denke, nicht ganz alleine mit dieser Angst zu sein? Ist es vielelicht etwas "leichter" bei einer nicht so vertrauten Person zu können?
Die Situation wird es wohl bringen, wie man dann reagieren kann?
herzlichst ladybird-Renate

Tulpenbluete13

Oh ja liebe Brigtte

Du hast ja so recht. Man sollte sich schon mit diesem Thema auseinandersetzen, aber darüber nicht vergessen, was das Leben auch im Alter noch zu bieten hat. Und genau- oft kommt es anders als man denkt. Aber am Ende sind wir alle gleich- und das ist auch gut so.
Es freut mich, daß Du dieses Thema an Dich herangelassen hast und Du mir Deine Gedanken mitgeteilt hast.
Also: Versäumen wir nichts- packens wir an -in diesem Sinne
lieben Gruß Angelika
 

Roxanna

Liebe Angelika,

seit einiger Zeit denke ich auch viel über dieses Thema nach. Ich bekomme so viel mit, was einem im Alter alles blühen kann und das kann einem schon Angst machen. Aber man muss aufpassen, dass man nicht das jetzt und hier darüber versäumt. Wir wissen nicht, was kommt. Wieviel Sorgen hat man sich schon im Leben über irgendetwas gemacht und dann kam alles ganz anders. Es ist wichtig, auch Vertrauen in das Leben zu haben und Vertrauen, dass es das Leben trotz allem gut mit mir meint. Das ist nicht ganz leicht je nachdem, was man für eine Lebensgeschichte hat, aber es kann gelingen. Die Macht der Gedanken ....... Danke für deine Gedanken.

Herzlichen Gruß
Brigitte

Tulpenbluete13

Liebe Sonja
irgendwie habe ich das Gefühlt daß ich der "Bergwiese" schon mal "begegnet" bin...
Danke für Dein Lob, es freut mich sehr, daß Dir mein Gedicht gefällt.
Ja jetzt die Zeit so Anfang November war die "Zeit" dafür denke ich. Und es würde mich freuen, wenn der eine oder andere sich mit diesem Thema befasste.
Dir alles Gute
und lebe Grüße
Angeilika

ehemaliges Mitglied

Liebe Angelika
zufällig bin ich auf dein Gedicht gestossen.
Ich muss sagen wunderschön ehrlich geschrieben und ich bin beeindruckt.
Danke dafür und hoffentlich regt es andere auch zum nachdenken an.
mit lieben Grüssen
Sonja
 

Tulpenbluete13

Ja liebe Kristine-
diese Tage um Alleerseelen/Allerheiligen und das triste Wetter haben schon ein wenig dazu beigetragen, daß ich mal ein ernsteres Gedicht geschrieben habe.

Und man denkt auch an die- die schon gegangen und fragt sich- wie es bei einem selbst sein wird.
Solche Gedanken haben in diesem Monat sicher ihre Berechtigung- aber sie sollten einen nicht dauernd beschäftigen und das tun sie nicht.

Ich habe mich über Deinen Kommentar gefreut.
Lieben Gruß
Angelikaemoji_innocent

Tulpenbluete13

Nein liebe Renate,
ich habe jetzt nicht "den" letzten Freund gemeint- aber es lag ja nahe. Obwohl ich habe die Beobachtung gemacht, daß gläubige Menschen "leichter" gehen. Da ist im Jenseits der Behüter, der Freund für sie.
Ich habe tatsächlich einen Menschen aus Fleisch und Blut gemeint, der einem bis zum Schluß beisteht- und das ist nicht selbstverständlich.
Ja und ernst sein kann ich auch- obwohl das Lustige- er Humor überwiegt- wie Du ja weisst.
Danke, daß Du Dich auf diese Thema eingelassen hast.
Liebe Grüße
Angelikaemoji_wink

Tulpenbluete13

Liebe Agathe,

Du hast schon recht das ist ein ernstes Gedicht und ich denke auch es passt zu Allerheiligen.

Ja und wie oft ist es tatsächlich so, daß viele alleine von uns gehen- trotz aller "Bemühungen" wie Hospize und  dergl.  Und wenn man allein lebt ist auch nicht immer jemand da.
Wissen wir also das Privileg zu schätzen, wenigstens einen Freund zu haben.

Danke für Deinen Kommentar
und alles Gute für Dich
lieben Gruß Angelika

werderanerin

Ein sehr nachdenkliches Gedicht..., liebe Angelika aber die Zeilen drücken wohl das aus, was sehr Viele denken oder fühlen.
Liegt es an dem tristen Novembertag heute...?

Man kann sich glücklich schätzen, einen Menschen an der Seite zu wissen, wenn die Zeit für einen selbst gekommen scheint...dafür sollte man sehr dankbar sein, weiß man dann, man wurde geliebt !

Kristine

ladybird

Liebe Angelika,
eine sehr ernste Angelika lesen wir hier. Diese Zeilen gehen ganz in die Tiefe und leider gerät man auch ins "Ja-Nicken", weil Du , sicher durch Erfahrung diesen "Werdegang" sehr richtig beschreibst.
Der letzte Freund, der beim letzten Atemzug die Hand hält, bleibt nur dem, der wirklich gläubig ist ?
herzlichst dankt Renate

ehemaliges Mitglied

Ein ernüchterndes Gedicht, liebe Tulpenbluete13.
Aber so ist es, das wissen wir wohl alle. 
Es kann gar sein, dass auch am Schluss niemand mehr da ist, der unsere Hand hält. 
Wir kommen allein - und gehen auch wieder allein. 
Da dürfen wir uns nichts vormachen. 

Herzliche Grüsse an Allerheiligen
Agathe 
 


Anzeige