Früher war alles besser?


Früher da war alles besser
Man aß ohne Gabel und Messer
Ein Topf auf dem Tisch
Jeder einen Löffel in der Hand
Arme-Leute-Essen war Fisch
Die Kartoffeln vom eigenen Land
Kam Vater von der Arbeit nach Haus
Packte er manchmal ein “Hasenbrot“ aus
Die alte Schnitte hat so lecker geschmeckt
Danach haben wir uns alle Finger geleckt
Es gab keinen Fernseher, kein Radio
Und hinterm Haus da stand das Clo
Nachts tappste man mit Kerzen
Zu dem Häus´chen mit dem Herzen
Die Strümpfe wurden noch gestopft
Der Teppich draußen auf der Stange geklopft
Die Wanne war aus Zink
In die man einmal in der Woche ging
Der Bollerofen wurde mit Holz gestocht
Und im Kessel Badewasser gekocht
Die Petroleumlampe spendete Licht
Und Taschengeld ??…, das gab es nicht
Im Ehebett war für alle Platz
Eltern und drei Kinder auf einer Matratz´
Am Morgen krähte Nachbar´s Hahn
Zur Schule wurden wir nicht gefahr´n
Ein paar Kilometer auf Schuster´s Rappen
Im Klassenzimmer hielten wir brav unsere Klappen
Die Ferien verbrachten wir zu Haus
Alle Kinder kamen zum Spielen raus
Schnitzeljagd, Hüpfen, Völkerball
Spielen durften wir überall
Niemand hat sich aufgeregt
Es gab keinen PC, ……man hat sich bewegt
Die Jungens haben sich gerauft und geschlagen
Doch niemals gingen sie einem Mädel an den Kragen
Zum Schnitzen benutzten sie ihr Messer
Ja, manches war früher sicher besser

© Wichtel

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Kommentare (13)

werderanerin war natürlich auch nicht alles besser aber das weiß man ja...ich denke, was heute leider oft traurig macht ist, dass die kleinen Dinge so kaum noch gewürdigt und geschätzt werden, es muss immer das Beste, das Größte, das Neueste sein...Bescheidenheit ist ein Fremdwort geworden, es sei denn, man muss sich bescheiden geben, weil das Geld fehlt.

Kindern kann man heute keine Vorwürfe machen..., sie sind so aufgewachsen und kennen es auch nicht anderes, nur sollte man sie schon auch zur Bescheidenheit erziehen.

Ich weiß, wie schwer aber genau das ist, alles ist zu haben , die Geschäfte und Kaufhäuser sind übervoll mit oft nutzlosem Zeugs...aber es zieht sie regelrecht an.

Jede Zeit hat ihre schönen und nicht so schönen Seiten, ich kenne auch noch die Zeiten, wo wir Kids uns alle auf der Strasse oder im Hof getroffen haben und Blödsinn gemacht haben..., der Unterschied zu heute ist, dass wir mehr gemeinsam unterwegs waren und da war es völlig egal, ob man Geld hatte oder nicht...das spielte zumindest bei uns in Berlin keine Rolle...heute ist alles aufs Geld fixiert und Kinder lernen eins ganz schnell..., nur ein guter Job ist wichtig, der möglichst viel Geld und Anerkennung bringen kann...

Keine gute Zeit, finde ich !

Kristine
Roxanna sehr gerne habe ich dein Gedicht mit einem Schmunzeln gelesen. Es freut mich, dass es noch einmal "hervorgeholt" wurde, sonst wäre es mir entgangen, weil ich hier noch nicht so lange Mitglied bin. Früher war es insofern besser, dass - ich glaube das jedenfalls - man sich mehr über bescheidenere Dinge freuen konnte. Heute muss alles immer besser, schöner, weiter .....sein. Es gibt zu viel Technik, die zwar das Leben auch erleichtern kann, die aber auch viel Zeit und Energie "schluckt". Der Anspruch heute ist sehr viel höher. War Luxus früher fast ein Fremdwort, so ist er doch heute für viele selbstverständlich.

Danke für diese Erinnerung und herzliche Grüße von

Roxanna
anjeli Wir hatten soviel Platz zum Spielen und sind viele Kilometer gelaufen zu den Ecken, die so schön zum Spielen waren. War es der Bahndamm oder der nahe Wald.
Auf die höchsten Bäume sind wir geklettert und hatten Spaß.

Das mit dem Pullefass, der Zinkbadewanne kannte ich auch.
1957 sind wir dann in eine Neubauwohnung eingezogen mit einem "richtigen" Badezimmer mit Badewanne und Kohlebadeofen.
Aus der Leitung kam aber kein warmes Wasser und Heizung gab es auch nicht.
Eine richtige Toilette hatten wir, das war schön. Da brauchte niemand mehr über den Hof zum Plumpsklo gehen.

Eine schöne Zeit in der wir noch auf der Straße spielen konnten.

anjeli
ladybird Dein Gedicht ist "voll die Klasse" bo eh!!!
ein bißchen erschrak ich, denn ich erinner mich an meine Mutter, die immer sagte: "wenn du feststellst, daß früher alles besser war, dann bist Du alt....sie sagte es aus Überzeugung, als sie selber erfahren mußte, daß auch bei ihr früher alles besser war.
Ich denke: es war einfach vieles anders.
Suche mal heute nach einem Radio!!!
Und doch hat der Fortschritt seine Vorteile??
herzlcuhst Renate-ladybird
wichtel das Häuschen im Garten und den Topf auf dem Tisch habe ich auch nicht mehr erlebt. In ländlichen Gegenden war es aber so üblich.
Man hört und sieht keine Kinder mehr draußen toben, das ist mir und meiner Tochter in diesem Jahr ganz besonders aufgefallen.
Dafür hört man in den Nachrichten fast täglich von Schlägereien, sogar mit Todesfolge, und die Täter werden immer jünger.
Das wollte ich mit den letzten vier Zeilen zum Ausdruck bringen.
Ja, auch ich habe Kartoffeln gestoppelt und es hat Spaß gemacht. Weniger Freude hatte ich wenn der "Fischonkel" mit Pferd und Wagen kam. Noch heute höre ich ihn rufen:" Grüne Heringe, frischer Seelachs...prima Fisch". Dann mußte ich mit der Kehrschaufel die dampfenden Pferdeäpfel für unseren Garten (ein Stück Freiland) aufsammeln.
Ein lieber Gruß und Danke für die Kommentare
sagt Carola
nixe44 auch viele ältere Menschen schwärmen von ihrer Kindheit/Jugendzeit ...
vieles war besser, hört man dann ...
doch weit gefehlt, man erinnert sich lieber an gute als an schlechte Zeiten ...
das ist ein Trugschluß...

lieben Abendgruß
Monika
Bruno32 ja,es war manches besser. Manches vielleicht nicht so gut.
Mit der Gegenwart verhält es sich aber ähnlich.Der Unterschied zu früher, das Verhältnis der Neuerungen
besteht etwar 30 % zu Guten und 70 zur Schlechten.

Das ist meine Meinung

Grüße Bruno
tilli Dieses Gedicht ist die Warheid aus der damaligen Zeit.
Wie es auch war, wir haben es überlebt.Unsere Enkelkinder die lachen nur, wenn sie die alten Platten hören.
Gut ist es so wie sie heute leben, aber sie können es nicht schätzen. Der Wohlstand, hat sie verändert.Computerspiele,usw. ist ihre Freizeit. Aber sie haben es auch nicht leicht. Stress und Angst um die Jobs.
Wie es noch wird ? aber jeder muss sein Leben leben wie es kommt.

Mit Schmunzeln und mit etwas Traurichkeit, spazieren wir mit dir in die Vergangenheit.
Danke und Grüße
Tilli
ehemaliges Mitglied ich wurde in hamburg in den großen sommerferien mit ein papschild um den hals in die bahn gesetzt,
mit der aufschrift in tondern (dänemark)austeigen.
und nun kommt dein gedicht ins spiel.
alles was du schreibst war so, zinkwanne,herzhäuschen usw.
bloß aus einen topf essen war nicht mehr angesagt,wir waren
etwas moderner hatten schon teller.
danke dafür.
lg basta/helmut
samti haargenauso war es. Und man kann mich jetzt verhauen wollen... es war viel schöner. Ich kann mich nicht erinnern je unzufrieden gewesen zu sein, ohne teurem Spielzeug, oder den technischen Erfindungen heutiger Zeit, einen Mangel verspürt zu haben. Ganz im Gegenteil. Wir hatten Gelegenheit zum gemeinsamen Spiel draußen. Aber auch mit eingebunden werden, gemeinsam mit der Familie für die damals noch nicht so üppige Nahrung zu sorgen. Ich denke da ans Kartoffel stoppeln, Fallobst auflesen, auch Holz im Wald zu sammeln u.ä. Mir hat das nicht geschadet. Ich habe viel dadurch gelernt. Danke dir für diese Erinnerung. Dir weiter gute Besserung mit ganz lieben Grüßen. Helga
finchen so manches hat sich geändert - wir spielten mit dem, was wir hatten. Doch die Zeit macht Riesenschritte und ist nicht mehr vergleichbar. Unseren Kindern oder Enkeln wird es in 50 Jahren genauso gehen. Sind wir froh, daß wir dieses Alles noch erleben durften - zwei Sichten - wenn ich an meine Kindheit denke, dann habe ich das Gefühl, es war anders, doch ich war auch glücklich dabei.
Mit lieben Grüßen
das Moni-Finchen
Ela48 einiges davon habe ich auch noch kennengelernt.
Zum Beispiel der Zinkbadenwannentag, das Hasenbrot und die dicke Milch auf Brot mit Zucker..*s
Gottseidank leben wir auf dem Land. Unsere Kinder konnten herrlich spielen mit den Nachbarskinder. Lieblingsspiel eine Zeitlang "Biene Maya" . Trotz Fernsehen, liebten sie das Abenteuer in von von ihnen benannten Spielwald.
Heute kommen die Enkel und alle drei ziehen sofort (der Kleine mit Hilfe) ihre heiß-geliebten Gummistiefel an und ziehen zum wilden Spielwald.
Sie lernen die Natur kennen und lieben es. Gleichzeitig lernen so ganz nebenbei die Natur zu schätzen und von der Erfahrung ihres Vaters und ihrer Mutter zu profitieren.
Danke.
Ela
Traute Super Dein Gedicht!
Es stimmt und ist mit einem Augenzwinkern geschrieben.
Schön, dass Du das mal gesagt hast, es zeigt die Zeit aus unserer Sicht, in den Geschichtsbüchern liest man so was nicht, leider, denn das war Realität.
Mit freundlichen Grüßen,
Traute

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