Ganz weit draußen


Ganz weit draußen

Neuland, zwar bin ich da schon mal in der Nähe gewesen, aber nie dahin gewandert, weil es dort weit und breit keine gekennzeichneten Wanderwege gibt. Vorwiegend (verbotene) C-Zone, aber nicht nur. Einen Hasen habe ich in der Nähe noch gesehen, von Füchsen keine Spur, vermutlich trauen sie sich nicht in offizielles Wolfsgebiet. 😉

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Hier war im übertragenen Sinn der Ausgang aus der bekannteren zivilisierten Welt.

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Es war hier bei der Wanderung am 2. Juni 2022 nicht wirklich feucht, hatte da ja schon länger nicht mehr geregnet, aber nach dem Unwetter über Pfingsten sind diese Stege sicher dringend nötig, wenn man denn ausgerechnet jetzt dort wandern will.

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Kein freier Durchgang für freie Wanderer, aber zwischen Steg und Baumstamm konnte ich doch recht gut passieren.

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Der letzte Abschnitt des noch brauchbaren Stegs. Spuren am Baumrest weisen darauf hin, daß er Opfer des großen Vennbrands am 25. April 2011 ist. Der Steg ist also nicht so alt, sonst wäre er wohl weg.

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Ein Blick zurück, die Reste des Stegs sind noch gerade so zu sehen.

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Der Blick nach vorn, der Pfad ist noch vergleichsweise deutlich zu sehen.

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Eine ganze Baumgruppe, die wohl auch Opfer des Brands von 2011 geworden ist.

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Dieser Anblick hat mich doch etwas irritiert, denn die Baumreste erinnerten mich an Noir Flohay, allerdings ohne einen noch grünen Baum in der Nähe. Ein Blick auf’s Smartphone zeigte aber, daß NF noch mindestens 1,5-2 km entfernt war.

Der Besuch des Wäldchens von Noir Flohay war der Grund, warum ich mich überhaupt dort ins Niemandsland begeben habe.

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Frapierende Ähnlichkeit mit dem gewünschten Ziel.

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Als nächstes habe ich dann das Wäldchen ganz weit hinten für Noir Flohay gehalten.

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Dann der Blick zurück ins gerade duchquerte Wäldchen, mit grünem Baum, den es bei Noir Flohay nicht mal in der Nähe gibt.

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Das Wäldchen in der Ferne war keine Fata Morgana sondern tatsächlich Noir Flohay.

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Hier kam ich der Sache schon näher, das hier zu sehende Wollgras gibt es bei der Annäherung auf dem üblichen Weg zu diesem Wäldchen nicht zu sehen.

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Nur noch gut 200 Meter, gegangen bin später aber den Pfad, der hier nach 10 m nach links abgeht.

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Mein Rastplatz im Wäldchen, eine kleine Pause mußte einfach sein.

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Und noch ein Blick zurück zu dem Ort im Venn, an dem ich noch nie jemandem begegnet bin, obwohl es zweifellos auch andere Wanderer dort hin zieht. Hin und wieder, jedenfalls.



 


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Kommentare (14)

Songeur

Herzlichen Dank für das 💗  an :

 

Seija

Songeur

Herzlichen Dank für das 💗  an :
 

Edit

Songeur

Herzlichen Dank für 💗 💗 💗 an :

 

margit
indeed
WurzelFluegel
Rosi65
Benni16
Michiko
Boeuf
Christine62laechel
Muscari
Juttchen
Monalie
ladybird
maite
nnamttor44
Syrdal
Manfred36

 

Rosi65


Allein die Fotos mit den toten Bäumen sehen schon futuristisch und sehr unheimlich aus. Außerdem kann der Wanderer in diesem Naturschutzgebiet auch leicht im Moor versinken, falls er die Holzstege verlässt (gerade nachgelesen).
Brrrrr…, das ist ja Gänsehaut pur, lieber Hubert.

Viele Grüße
   Rosi65

Songeur

@Rosi65  

Danke, liebe Rosi, für Dein Interesse und Deinen Kommentar.

Wegen des Aussehens der toten Bäume werden sie auch als Phantome bezeichnet. Meine erste Wanderung nach Noir Flohay wurde offiziell als "Les Fantômes de la fagne" bezeichnet.

Die Holzstege, und da muss ich Dir Recht geben, sind nicht zum Verlassen da. Tut man das trotzdem, trägt man auch das Risiko dabei - ganz allein.

Herzliche Grüße
Hubert

Christine62laechel


Nicht sehr schön vielleicht, dafür äusserst interessant. In meiner Muttersprache nennt man solche Orte: Da, wo der Teufel "gute Nacht" sagt. :)

Songeur

@Christine62laechel  

Danke, Christine für Dein Interesse und Deinen Kommentar.

Das mit dem Teufel "Gute Nacht" sagen kannte ich noch nicht, passt aber ebenso gut. 😀

Herzliche Grüße
Hubert

ehemaliges Mitglied

Lieber Hubert,
ich muß auch immer wieder staunen über Deine tollen Wanderungen. Ich, die sich nicht orientieren kann, wäre dort heillos überfordert. Und wenn ich dann so gar keinem Menschen mehr begegnen würde, bekäme ich auch Angst.
Ich danke Dir für die schönen Fotos und wünsche Dir noch ganz viele, spannende Wanderungen.
Jutta

Songeur

@Juttchen  

Liebe Jutta,

Danke für Dein Interesse und Deinen Kommentar.

Ein Problem stellt für mich das Thema Orientierung nicht dar. Das geht bei mir sogar auch ohne Hilfsmittel einigermaßen. Schwieriger wird's in so einer Gegend mit dem, was Du schöne Fotos nennst. Da muss ich dann schon sehr viel mehr Mühe aufwenden.

Herzliche Grüße
Hubert

ladybird

Lieber Hubert,
Deine Fotos sind gigantisch, wie diese ganze Wanderung wohl auch etwas "mystisch" war? Ich ziehe ein paar Paralelen  zur  Tundra oben in schwed. Lappland, wo es ähnliche Stege gibt und eben Natur pur....
diesen Weg könnte ich mir auch sehr anstrengend vorstellen, da es auch keine Hinweise gibt?
Kann es sein, dass diese Stege in den 70erJahren angelegt wurden, wie auch die hölzernen Plattformen als Aussichtspunkte.....
(Forsthaus Ternell gegenüber)
Es war mir wieder eine Freude, eine ganz andere Seite des Venns zu sehen, dafür möchte ich Dir mit Freude danken......
herzlichst
Renate

 

Songeur

@ladybird

 
Danke, liebe Renate für Dein Interesse und Deinen Kommentar.

Es wird Dich vielleicht interessieren, daß der Ausgangspunkt zu dieser Wanderung ins "Niemandsland" der Parkplatz vom Haus Ternell war.
Anspruchsvoll war diese Wanderung schon, aber angesichts meiner Erfahrungen im Hohen Venn brauchte ich vor allem nur etwas Mut, um dort ohne irgendwelche Hilfen Pfade zu gehen, die zum Glück nicht allzu nass waren.

Den Aussichtspunkt (Plattform) beim Haus Ternell habe ich leider nie gesehen, der war schon nicht mehr da, als ich dort zum ersten Mal aufkreuzte.

Die ersten Holzstege im Hohen Venn sind wohl nach 1957 angelegt worden, damals wurde das Hohe Venn zum Naturschutzgebiet erklärt. Vorher ist das eher unwahrscheinlich. In welchem Umfang die dann angelegt wurden konnte ich nicht herausfinden.

Herzliche Grüße aus Grâce-Hollogne sendt Dir
Hubert


 

ladybird

@Songeur  
herzlichen Dank,lieber Hubert
mir fällt gerade ein, dass zur damaligen Zeit meiner Wanderungen die belgischen grünen Gummistiefel getragen wurden, diese hatten wir stets in unserem Auto liegen.....nach der Venn-wanderung gab es aus Eupen dann das "Baguette", das gab es in Deutschland zu dieser Zeit noch nicht......für uns war es beinahe wie ein Fest-essen...
Gruß Renate

Syrdal

Lieber Hubert, wieder habe ich durch Deinen schönen Fotobericht viel gelernt. Was mich wundert ist, dass Noir Flohay nach nunmehr über 10 Jahren noch nicht wieder bewachsen ist. Meist bildet sich doch schon kurze Zeit nach einem vernichtenden Brand eine neue robuste Waldlandschaft, die aber hier wohl nicht wieder (oder noch nicht) entstanden ist...

Mit Dank für Deine bildhafte Führung durch ein mir gänzlich unbekanntes Terrain grüßt zum ausgehenden Pfingstfest
Syrdal

Songeur

@Syrdal  

Lieber Syrdal, herzlichen Dank für Dein Interesse und Deinen Kommentar.

Das 1850 dort angepflanzte Kiefernwäldchen, das heute als Noir Flohay bekannt ist, ist seit 1950 von einer Reihe von Bränden heimgesucht worden, der von 2011 ist lediglich der aktuell letzte. Der vorletzte war im Jahr 2004.  Erschwerend ist dabei die exponierte Lage, denn mit 633 ü.N.N. ist das Wäldchen ohne jeden Schutz gegen die winterliche Unbill, die es nach Meinung der Experten erstaunlich macht, daß dort überhaupt noch was steht, das tote Holz nicht einfach umkippt.

Selbst die anderen Baumstümpfe in der Nähe des doch grünen Geitzbusch (die/der allerdings tiefer liegen/liegt) schaffen es nicht, wieder grün anzusetzen.

Herzliche Grüße aus dem heute arg regengebeutelten Grâce-Hollogne sendet Dir
Hubert


 


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