Gedanken zu einem Zitat


In meinem Profil hier im Seniorentreff hatte ich vor mehreren Jahren einen Leitgedanken geschrieben, der nach meiner damaligen Meinung aus dem Talmud stammt.
Achte auf deine Gedanken, denn sie werden deine Worte.
Achte auf deine Worte, denn sie werden Handlungen.
Achte auf deine Handlungen, denn sie werden zu Gewohnheiten.
Achte auf deine Gewohnheiten, denn sie werden dein Charakter.
Achte auf deinen Charakter, denn er wird dein Schicksal.


Inzwischen ist mir bekannt, dass eine Uneinigkeit über den Ursprung dieses Zitates besteht und habe deshalb diese wunderbaren Worte aus meinem Profil entfernt.
Heute wurde ich durch eine Marginalie in ähnlicher Form mit anderer Aussage daran erinnert. Habe mich im Netz etwas schlau gemacht und folgendes gefunden:


*1)Am 22.11.2018 schrieb Chajm Guski (Jüdische Allgemeine vom 12. 02.2023 21. Schwat 5783) unter anderem:
APHORISMEN Wer sich viel mit dem Talmud beschäftigt, den verwundert es, dass manches Zitat lediglich mit der Quellenangabe »Talmud« in die Welt gesetzt wurde ohne Quellenangabe. So auch die obigen Worte.
Das mag nach den Sprüchen der Väter klingen, doch tatsächlich stammt diese Weisheit wohl von dem englischen Schriftsteller Charles Reade (1814–1884). Irgendwann hat jemand damit begonnen, das Zitat dem Talmud zuzuschreiben – ohne Stellenangabe. Und dann fand es die nächste Person toll und schrieb es ab. Irgendwann hat es sich dann verfestigt. So erging es vielen Sammlungen mit Aphorismen aus dem Talmud. Unsere Weisen hätten vielleicht gefragt: Aber woher hast du diese Lehre?

*2)Zitat-Seite.de schreibt:
Am 15. Juli 2013 schrieb Marco Elling folgende Version voran gestellt:
Achte auf deine Gefühle, denn sie werden zu Gedanken.
Achte auf deine Gedanken, denn sie werden zu Worten. . . .
(wie bekannt weiter).
Zahlreich wird das Zitat dem Talmud zugeschrieben.
Mahatma Gandhi hat ein ähnliches Zitat geprägt. Marco Elling schrieb in seinem Kommentar vom 5. Februar 2014 dieses Ausführung:
 
Your beliefs become your thoughts,
Your thoughts become your words,
Your words become your actions,
Your actions become your habits,
Your habits become your values,
Your values become your destiny.

Wörtlich übersetzt:
Deine Überzeugungen werden deine Gedanken,
deine Gedanken werden deine Wörter,
deine Wörter werden deine Taten,
deine Taten werden deine Gewohnheiten,
deine Gewohnheiten werden deine Werte,
deine Werte werden dein Schicksal.
 
*3) Theosophische Gesellschaft meint dazu:
Achte auf deinen Charakter, denn er wird dein Schicksal. Quelle: Talmud; die englische Fassung nach Charles Reade geht auf ein chinesisches Sprichwort zurück.
 
Fazit: Meiner Meinung nach, über den genauen Ursprung ist man sich immer noch nicht sicher.
Wichtig ist doch die Erkenntnis zu gelangen, diese wahren Worte in ihrer tiefen und weitgreifender Bedeutung zu verinnerlichen. Es ruft förmlich zur inneren Einkehr auf, darüber nachzudenken und für sich selber diese Worte geltend zu machen, zu fühlen und zu denken, meine ich.
indeed - Ingrid
 
Quellen : *1) - *3) aus dem Internet Auszüge
 


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Kommentare (5)

indeed

                                                          💖💚💖

                        Lieben Dank an alle Herzensgeber, die da sind:

Jutta, Pan, Muscari, Syrdal, Lisa Kestler, Wurzelflügel, Tulpenblpte13 und Komet.

                                       Seid alle herzlich gegrüßt!

                                                     Ingrid

 

ehemaliges Mitglied

liebe Ingrid,

dieses Zitat wird beispielsweise auch Rumi zugeschrieben.
Möglicherweise entstammen diese Gedanken
schon den alten Überlieferungen der Veden.

Ich denke man kann davon ausgehen, dass die Gedankenfolge
fast universellen Charakter hat,
und deshalb niemandem `Urheberrechte` zugeschrieben werden können.

Verinnerlichen - und umsetzen, so gut es uns eben gelingt 😊

danke fürs Erinnern
WurzelFluegel
 

indeed

@WurzelFluegel  

Liebe Wurzelflügel,

vielen lieben Dank für deine Ergänzung zu meinem Blog. Es wird vielen Quellen zugeschrieben, auch in Richtung Yoga und Buddha und irgendwie scheint die Meinung vorzuherrschen, es käme aus dem Chinesischen und der Engländer Charles Reade hat sich davon inspirieren lassen.
Deshalb habe ich auch noch die englische Fassung oben eingesetzt.

Deiner Meinung, dass die Gedankenfolge fast universellen Charakter hat, stimme ich voll zu.

Dankeschön, dass du gelesen hast und für deinen Kommentar hierzu.

Herzliche Grüße wandern zu dir von
Ingrid

Syrdal


Liebe Ingrid, ich denke, es ist letztlich nicht so wichtig, woher genau das Zitat stammt… wichtig ist, was es bewirkt! Und das hast du mit deinen abschließenden Worten sehr treffend zum Ausdruck gebracht...

...bestätigt mit Freude und herzlichen Abendgrüßen
Syrdal

indeed

@Syrdal  
Lieber Syrdal,

in diesem Fall denke ich auch, die Aussage allein ist wichtig und ich hoffe, dass sie auch etwas bewirkt.
Ansonsten finde ich es durchaus richtig, wenn vorhanden, das Urheberrecht zu beherzigen.

Dankeschön für deinen Kommentar und herzliche Grüße von hier zu dir.
Ingrid


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