Ein Blümchen stand ganz nah am Wege,
damit es keiner je zertrete,
rief es „Pass auf, ich steh doch hier
als dieses Weges höchste Zier.

So konnte es sich frei entfalten,
die Blütenblätter all behalten,
bis einer kam, der taub und stumm,
der trat es ohn Erbarmen um.

Vielleicht auch in Gedanken nur,
mit keinem Blick für die Natur,
ers Blümchen nicht verstanden hat
und es auch deshalb nur zertrat.

Nun fühlt der Weg sich ziemlich trist,
weil Blümchens Zier er sehr vermisst,
denn dieses setzte hier ein Zeichen
nun weint er, s ist zum Stein erweichen.
 


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Kommentare (10)

protes

allen kommentierenden und herzlesspendern danke
kann nicht auf einzelne eingehen
bin durch sturz körper, kopf und händlings behindert
lg hade

Roxanna

Die Sensiblen, lieber hade, haben es schwer im Leben. Sie müssen immer darauf achten nicht zertreten zu werden, aber manchmal geschieht es eben doch. Dabei sind ja gerade sie auch so wichtig, denn eine Welt mit lauter Raubeinen mag man sich doch nicht vorstellen Zwinkern. Schön und traurig ist dein Gedicht.

Herzlichen Gruß
Brigitte

Humorus

Ja Du hst es richtig beschrieben - Gedankenlosigkeit kann leider nicht nur so ein Blümchen vernichten, sondern manchmal etwas viel mehr - die Menscheheit.
Sehr guter Gedanke von Dir.

LG Klaus

debi

Lieber hade, eh der weinende Weg ganz den Bach runtergeht ... lass mich bitte den neuesten Stand der Ereignisse mitteilen Weinen:

 blatt_88.gifEin Moosmännlein am Wegesrand
sein Stoßgebet zum Himmel sandt‘.
Prompt macht sich auf zur selben Stund,
der kleine Engel „Kunigund“  engel-smilie_073.gif
und schwebte fix zur Erd hernieder,
mit einem Kännchen im Gefieder.
Belehrt ward nun der Übeltäter …
Bekehrt ergriff er Kann‘ und Jäter!
garten-smilie_022.gif  Und schau nur, grade über Nacht,
ist‘s Blümchen aus dem Nichts erwacht.
  
Auch’s Wegerl ist nun wieder glücklich …
Versiegt sind Tränen augenblicklich.

Ein liebs Grüßle
von debi  lv4.gif

 

kleiber

Lieber Hade ...

Das Blümchen ist nun platt getreten
beraubet seiner schönsten Zier.....

Der Mensch der so gedankenlos
durch´s Leben rennt ..............
und alles "Schöne" nicht erkennt
der bleibt ein armer Mensch für immer
bedauern muss man diesen dann
weil er an ...Nichts ...sich freuen kann.

Schön dein kleines Gedicht ...
Grüss dich lieb Margit ...

























 

Muscari

Lieber Hade,
wie recht Du hast. Es gibt sooo viele Menschen, die überhaupt keinen Blick für die kleinen Schönheiten haben. Aber viele dieser kleinen Schönheiten wehren sich dagegen und bleiben meist Sieger.

Da habe ich kürzlich zwei hübsche Beispiele festgehalten. Das kleine hat wohl den Kampf verloren, die Malvenkönigin hat sich jedoch vehement durchgesetzt, Autoreifen und Ausrottungsversuche überstanden. In diesem Jahr waren die Wetterbedingungen für sie mehr als perfekt, sodass sie wohl noch üppiger werden wird. Auch das werde ich wieder fotografieren.

IMG_5139xyx.jpg
IMG_5396xx.jpg
Mit herzlichem Gruß,
Andrea

Tulpenbluete13

Lieber Hade,

Vieles wird kaputt getrampelt
weil achtlos man herum nur hampelt
doch manches(r) hat es doch geschafft
allein und aus der eignen Kraft
sich wieder aufzuraffen zu neuem Leben
die Natur wird ihm vielleicht vergeben?!!

Die Geschichte mit Deinem Blümchen erlebe ich jeden Tag und spontan sind mir diese Verse dazu eingefallen.

Eine schöne Idee und ein nettes Gedicht- hat mir gefallen.
Einen lieben Gruß schickt Dir
Angelika



 

Manfred36


Der Weltenlauf seit eh und je:
Auffressen und gefressen werden.
Es war nie anders hier auf Erden.
Bei all den Riesen-Menschenherden.
Auch wenn ich die Urzeiten seh
und ich statt fressen wähl zetrampeln.
Es gibt vielleicht jetzt rote Ampeln,
weil wir am roten Faden bampeln
und bald auch schon im Wasser strampeln.
Bleibt nur ein weinerlich „O Weh“


 

Syrdal


So ungemein vieles geschieht in der Welt durch einfache Gedankenlosigkeit... Schlimm allerdings ist, wenn Gedankenlose hingewiesen werden auf ihr unbedachtes Tun, sie in den meisten Fällen statt nachdenklich zu werden und den angerichteten Schaden ehrlich zu bedauern eher aggressiv reagieren und sich vehement verteidigen, keinerlei Einsicht zeigen, keine Empathie, hingegen nur eine stur-verquere Feier ihrer uneinsichtigen Großmannssucht nach dem Motto „Was geht es mich an!“
Das ist unsere moderne Welt, sagt mit großem Bedauern
Syrdal

lillii

zum Trost;

Das  Blümchen, das kaputt getreten
erholt sich wieder, ist nur krank,
ich hab den lieben Gott gebeten,
der heilt es wieder, ihm sei Dank,
denn tief verwurzelt  in der Erden,
wird es bald gesund nun werden....

weiß mit Sicherheit Daumen hoch

die grüßende Luzie


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