Geschichten und Gedichte zur Weihnachtszeit (Teil 3)


Geschichten und Gedichte zur Weihnachtszeit (Teil 3)

Fehlende Orientierung

Ich erzähle hier in Kürze eine Geschichte nach, die ich irgendwann und irgendwo mal gelesen oder gehört habe und an die ich mich, besonders in vergleichsweisen Situationen, immer wieder erinnere:

Zwei Hundeschlitten auf der Eisfläche des Winnipeg-Sees in Kanada – Missionar E.R. Young und sein Gefährte sind auf dem Weg zu einigen Indianersiedlungen an diesem riesigen See von rund 420 Kilometer Länge und bis zu 100 Kilometer breite, um den Indianern einige zusätzlichen Lebensmittel zu Weihnachten zu bringen. Sie sind weit auf den zugefrorenen See hinausgefahren.

Plötzlich wird der leichte Schneefall zum starken Schneesturm. Im dichten Schneetreiben ist das Ufer nicht mehr zu erkennen. Aber wenn sie weiter gegen den Wind fahren, werden sie das Ziel wohl erreichen – so hoffen sie.

Zu ihrem Schrecken müssen die Reisenden schon bald feststellen, dass der Wind sich wiederholt gedreht hat. Nun geht es auf den Abend zu, und wenn es nicht gelingt, das Ufer zu erreichen, werden sie bis Tagesanbruch erfroren sein.

– Aber in welche Richtung sollen sie weiterfahren?


Sie legten eine Rast ein, um sich zu stärken und Gott um Hilfe zu bitten. Als sie wieder aufbrechen wollen, zögert Kuna, der Polarhund winselnd. Er ist der Leithund, aber auch er hat wohl die Orientierung verloren. Der Bernhardiner Jack hingegen wird ungeduldig. Er scheint zu wissen, in welche Richtung das Ufer liegt. So übergibt der Missionar die Führung an Jack. Zielbewusst legt der sich ins Zeug. Die Gespanne laufen in die Nacht hinein, bis sie endlich nach Stunden in der Nähe eines Wigwams ans sichere Ufer kommen.

Anmerkung:
Im übertragenen Sinn kommt wohl jeder einmal an einen Punkt, wo er keinen Weg mehr sieht und keine Richtung erkennt. Wie gut ist es dann, dass wir Gott haben, an ihn fest glauben und auf ihn vertrauen können.

Auch ich hatte in meinem Leben schon sehr viele schlimme Situationen und sehr schwere Schicksalsschläge überstehen müssen, war oft verzweifelt und drohte öfters, meine Richtung bzw. meine Orientierung  zu verlieren. Ich wusste manchmal nicht, wie ich meine Familie zusammenhalten  und finanzieren konnte. Doch in meinem Glauben, wurden immer und immer wieder mein Bitten, mein Flehen und meine Gebete erhört und Hilfe uns zuteil.

Das hat mich in meinem Glauben zu Gott bestärkt und geprägt!
@27.07.18,Ferdinand
 
 
2g.jpg
 

Heilige Nacht der Liebe
 
Der volle Mond scheint auf den Schnee
erzeugt darauf Gefunkel.
Die Sterne spiegeln sich im See
der Waldrand schimmert dunkel.
 
Das Dorf lockt mit viel Kerzenschein,
ansonsten ist es stille
und auch der Sturm stellt ´s  Pfeifen ein,
als wär es Gottes Wille.
 
Waldtiere versammeln sich im Feld,
vom Himmel Engel steigen,
ganz anders ist diese Nacht die Welt
und selbst die Hunde schweigen.
 
Hört ihr der vielen Glocken Ton
die uns die Botschaft geben,
von der Geburt des Gottessohn,
der später gab sein Leben.
 
Lasst uns gemeinsam stimmen an,
ein frommes Lied auf Erden -
und reichen uns die Hände dann,
als versöhnende Gebärden.
 
@14.12.15, Ferdinand
 

Anzeige

Kommentare (4)

Syrdal


Ferdinand, mein guter Freund, hab Dank für diese ergreifende Geschichte, die uns allen, die wir heute alleine in unseren warmen Stuben ein eher besinnliches Weihnachtsfest feiern, in nachdenkliche Stimmung bringt… einfach danke! Und ja, es gibt so oft im Leben EINEN, der uns auf sicherem Weg ans feste Ufer geleitet...

Frohe Stunden zum Heiligen Abend wünscht dir
Syrdal

Dnanidref

Danke lieber Freund für Deine Gedanken hierzu!

Manch eines, das sich im Leben mal festgefahren hat, bekommt auch - immer wieder - von Mitmenschen aufgezeigt, wie es besser weitergehen kann. Da denke ich immer auch - an meine Zeit als VdK-Vorsitzender -  an die Kriegerwitwen, die zu stolz oder zu schamhaft waren, sich in ihrer schmalen Rente Unterstützung vom Sozialamt zu holen und zogen sich oft genug vom gesellschaftlichen Leben zurück. Ich hatte mir dann von ihnen Vollmacht erteilen lassen und für sie Unterstützung durch Wohn-, Heizungs- und Kleidergeldhilfe beantragt und auch bekommen. So konnte sie sich dann ein wenig mehr leisten und die Freude und Dankbarkeit war immer riesengroß.

Wünsche Dir und allen anderen in ST noch schöne aber auch besinnliche Tage im alten Jahr und Gesundheit für das "Neue Jahr", das sich hoffentlich durch die Corona-Impfung weitgehend im öffentlichen Leben normalisieren wird!

Mit freundschaftlichen Grüßen
Ferdinand

indeed

Lieber Ferdinand,

ich habe alle deine Geschichten und Beiträge zu diesem Weihnachtsfest gelesen und habe alle gerne gelesen. Mein Dank dafür, dass du es mit uns geteilt hast.

Ja, insbesondere dieser Blog geht sehr tief, denn die prägnanten Situationen im eigenen Leben zu erfahren und Hilfe von IHM zu erbitten und zu fühlen, es hat dir geholfen oder besser ER hat dir geholfen, dem kann ich nur zustimmen. Ich denke, es gibt noch eine ganze Reihe mehr Leute mit gleicher Erfahrung. Schön aber ist, wenn man dann niemals vergisst und dankbar bleibt.

Besinnliche und frohe Weihnachten wünsche ich dir und für 2021 alles erdenklich Gute. Möge Gottes Segen auf allen deinen Wegen mit dir sein.

Herzliche Grüße von
Ingrid

Dnanidref

Danke, liebe Ingrid, für Deine Gedankengänge in Deinem Kommentar, die mir ebenfalls aus der Seele sprechen.

Manchmal denke ich, es ist Gott gewollt, wenn ich durch meine ehrenamtlichen Tätigkeiten, hier und da ein wenig helfen und Verbesserungen im Leben Betroffener erreichen kann. Soweit ich noch alters- und gesundheitsbedingt kann, versuche ich auch weiterhin, so gut es geht, zu helfen. 

Ich wünsche Euch noch ruhige Tage im "Alten Jahr" und Gesundheit für das "Neue Jahr" und weiterhin frohes Wirken in "ST",

mit herzlichen und freundlichen Grüßen
Ferdinand


Anzeige