Gewitter im Entenstall


Gewitter im Entenstall

Der Bauernhof, auf dem die Ente Lilli lebt, ist über Nacht ein großer Teich geworden. Riesige Tropfen sind aus den Wolken gekommen. Laut haben sie auf das Entendach getrommelt.
Soviel Wasser, das ist sogar für Enten zuviel. Es hat auch noch gekracht oben am Himmel, irgend jemand hat immer wieder helle Streifen in die dunklen Wolken gemalt.
Buah! Zuerst hat alles wie ein buntes Feuerwerk ausgesehen. Die Enten waren sogar begeistert, doch als es nicht aufgehört hat, wurde es gruselig für alle. Sie haben gedacht es sind Geister, die nachts
durch die Gegend fliegen. Schließlich war die Angst so groß, daß sie Schutz unter den Flügeln ihrer Mutti Susi suchten. Verängstigt stellten sie die Frage: „Nack, nack, was ist das, wer ist das, der diesen fürchterlichen Krach da oben macht?“ wollten alle von der Entenmutti wissen.
„ Ach, das ist nicht so schlimm, so was passiert öfter im Sommer.
Es sind keine Geister, das sind Wolken die sich zanken, die kalte und die warme Luft werden sich nicht einig und dabei immer lauter.“ erklärt Susi ihren Kindern. „Ach so, na klar, wer sich streitet, wird oft sehr laut, das wissen auch die Enten. „Übrigens sagt man Gewitter dazu.“ klärt Susi ihre Kinder auf. Und trotzdem fragt Lilli: „Können die sich nicht ein ganz klein wenig leiser streiten?“
In dem Moment blitzen wieder helle Streifen in den schwarzen Wolken und es knallt.
Vor Angst rennt Lilli zu Bello dem Wachhund, „Beschütze mich“ ruft sie und kriecht unter seinen Futternapf.
Kurze Zeit später ist sie dort eingeschlafen. Als sie wach wird sind die Enten verschwunden, einfach so, wie vom Erdboden verschluckt.
Ängstlich watschelt sie hin und her auf dem großen Bauernhof und kann niemanden finden.
Aber da Lilli ja noch ein Entenkind ist, hat sie schnell die Anderen vergessen.
‚Mit wem kann ich jetzt spielen?’ denkt die kleine Ente.
Sie schaut sich auf dem Bauernhof um und entdeckt die herrliche große Pfütze. ‚Oooch wie schön, wer hat nur diesen großen Teich hierher gezaubert? Warum sind die Anderen nicht hier?’
Sie versteht es nicht. „Bello was ist hier passiert, hast du was gesehen?“ fragt sie den Wachhund.
„Na komm mal her, ich erzähle dir Alles. Die anderen Enten haben dich gesucht und sind aber dann zum Teich gegangen.“
„Na, so was, da muß ich gerade unter dem Futternapf gewesen sein.“
Sie schüttelt den Kopf und marschiert zu ihrem Zauberteich.
Schnell merkt sie: „Ach herje, hier werden doch nur meine Füße naß. Schwimmen ist in dieser Pfütze unmöglich.
Trotzdem patscht sie mit ihren Füßen weiter in der Pfütze herum, weil das Wasser so schön warm ist. Dabei merkt sie gar nicht das Grunzen neben sich. Sie dreht sich um:„ Na Hallo, wer bist du denn? Eine Ente bist du nicht, denn du siehst anders aus. Für eine Maus bist du zu groß und außerdem bist du nicht grau sondern rosa. Dabei trippelt sie ungeduldig hin und her.
„Krrb, Krrb, bist du aber neugierig. Na gut, ich bin ein kleines Schwein. Kleine Schweine nennt man Ferkel. Fünf Tage lebe ich schon hier auf dem Bauernhof man ruft mich Gustav.“ Bei diesen Worten rollt sich das kleine Schwein im Pfützenschlamm herum.
Auch sein Ringelschwänzchen tanzt mit.
„Du bist die Lilli, stimmt’s ? Jeder spricht von dir und du bist neugierig sagen alle Tiere vom Bauernhof.“
„Bin ich nicht, ich will alles wissen, das ist doch nicht schlimm oder?“
„Nein, natürlich nicht“ lacht Gustav.
Wollen wir zusammen spielen?“ fragt Lilli.
„Lust hab ich schon, aber hier im Matsch ist es für dich bestimmt nicht so schön, laß uns nachdenken, was uns beiden Spaß macht.
Um die Wette rennen gefällt mir.“ Schlägt das Ferkel vor.
„Ne, ne, ne, das geht überhaupt nicht, du hast vier Beine und ich habe nur zwei und die sind auch noch kurz. Das ist unmöglich.“ Lilli dreht sich schon um und will gehen. Da mischt sich Bello ein: „Soll ich euch meine Idee verraten?“
„Na klar, immer her damit, du hast immer tolle Einfälle.“
Neugierig spitzen sie die Ohren.
„Ich, ich hab mal beobachtet, wie Kinder von einem Stein in eine Pfütze gesprungen sind. Sie haben dabei viel gelacht.“
„Ja, das machen wir, das ist bestimmt lustig.“
Sofort rollen das Ferkel und die Ente einen Stein an den Rand der großen Pfütze und los geht’s.
Lilli beginnt:„ Prima, wie das spritzt.“ ruft sie und schüttelt sich die Federn. „ Gustav, probier’ das mal, es ist herrlich.“
Mühsam quält sich das Ferkel auf den Stein und mit einem Plumps
liegt er im Wasser.
„Lilli, das ist doof, ich bin zu groß und zu dick dafür. Du steigst auf meinen Rücken und springst runter.“ sagt Gustav.
Sofort nimmt die Ente Anlauf und mit einem großen Schwung sitzt sie, ruck, zuck, auf dem Ferkelrücken.
Die Ente ist verrückt denkt Bello. „Lilli, Lilli, ist das nicht zu hoch, hast du keine Angst?“ ruft er.
„Ach was, ich will das machen, allerdings ist es schwer hier still zu stehen.“
Sie macht die Augen zu, holt tief Luft und springt. Es hat schon gekribbelt im Bauch. Sie hopst gleich noch mal und kann gar nicht aufhören, bis sie schließlich doch auf ihrem Entenpo landet.
Oh, oh, das hat weh getan.
In diesem Moment kommt die Entenfamilie vom Teich zurück.
Sie rennen sofort zu Lilli und trösten sie.
Natürlich wollen sie wissen, was heute passiert ist.
„Ach ja, heute war wirklich ein spannender Tag. Ich habe Gustav, das
Ferkel, kennengelernt. Wir haben wunderbar zusammengespielt und wenn die Pfütze morgen noch da ist zeigen wir euch was wir gemacht haben.“


Mit lieben Grüßen
Eure velo79

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Kommentare (2)

ehemaliges Mitglied ein schönes Bild(Zsuzsannaliliom)
ehemaliges Mitglied Hallo liebe Lilli!
Heute Abend erzähle ich meinen Enkelkindern dein Gewitter- Erlebnis! Ich zeige ihnen dieses Bild auch. Sie leben in der Stadt, und begegnen selten die Haustieren.
Für heute Abend wünsche ich einen ruhigen Abend ohne Gewitter!
Susi

ein schönes Bild(Zsuzsannaliliom)

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