Gibt es einen geraden Lebensweg im krummen....?

Autor: ehemaliges Mitglied

Gibt es einen geraden Lebensweg im krummen....?

Durch Roxannas Beitrag "Der Zug des Lebens" ist mir eine alte Illu von mir eingefallen. Es ging in einem Magazin um ein ähnliches Thema, nähmlich um den nie ganz gradlinig und doch gebundenen Verlauf (Schiene), von Lebensweg/Reise. Um die Kapriolen des Schicksals und seinen ironischen bis hämischen Untertönen...(Clown). Falsche Ideale und Lebensziele, (Lokführer).
Ein Thema an dem man herrlich "herumgrübeln" kann!

LG
Arni

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Kommentare (12)

indeed

Kennst du Jemanden mit einem geraden Lebensweg? Ganz ohne Hindernisse, ganz ohne Mühen, immer alles so wie gewollt und erwartet?
Ich kenne nicht einen einzigen Menschen, egal welcher Colour.
Ist es nicht so, dass gerade die schwierigen Phasen auf dem Lebensweg prägen, schleifen und reifen lassen?
Das soll nun nicht heissen, je mehr schlimmes man erlebt, desto besser wird der Mensch.
Aber ich finde, diese Phasen lehren uns, dem Leben gegenüber auch ein Maß an Demut  zu entwickeln mit allem was dazu gehört. Man lebt intensiver, bewusster und auch sehender.
In den kleinsten Schritten, die man manchmal machen muss, findet man fast immer einen kleinen Lichtstrahl, den wir evtl. nicht gleich bemerken, aber er ist doch da.

Manchmal hilft es schon, wenn man den Umkehrmechanismus anwendet oder auch nur den Blickwinkel anders fokussiert.

'Sehr interessanter Beitrag.
Liebe Grüße
indeed

ehemaliges Mitglied

@indeed  

Nein, ich kenne tatsächlich keinen einzigen Menschen der einen geraden Lebensweg vorzuweisen hätte. Und wie du ja schreibst, lassen gerade die schwierigen Lebensphasen den Menschen reifen.
Es ist eben ein Gestaltungprozeß, das Leben. Man kann mitwirken.
Oder sich dagegen stemmen, aber das wird das "Werk" nicht gelingen lassen.
Danke für deinen Besuch.

Herzliche Grüße
Arni
 

Roxanna

Ich stimme dir zu, lieber Arni. sich das Leben als eine Zugreise mit allen schönen Erlebnissen, aber auch mit Hindernissen aller Art vorzustellen, das ist wirklich ein Thema, bei dem man Realität und Fantasie miteinander "verweben" und sich eigentlich jede Menge Geschichten ausdenken kann. Die Zugfahrt an sich führt eigentlich gerade auf das Ziel zu, macht aber Umwege, es holpert auch mal, da hat vielleicht einer Steine auf die Gleise gelegt, ja und manchmal kann man schon das Gefühl bekommen, da erlaubt sich jemand Späße und lacht sich kaputt, wenn der Zug ins Schlingern kommt. Vielleicht ist ja auch das Krumme gerade das Interessante. Wenn ich mir vorstelle, ich hätte so eine schnurgerade Strecke vor mir, dann wäre das doch wahrscheinlich sehr langweilig. Der Lockführer gefällt mir gut Tränen lachen.

Das Bild gefällt mir gut.

Lass uns noch ein wenig fantasieren.

Herzliche Grüße
Brigitte

ehemaliges Mitglied

@Roxanna
Wasserlock.jpg
Mit der mir eigenen Vorliebe für dramatische Szenarios, hab ich in meinem Archiv noch etwas gefunden - so endet es, wenn niemand die Weichen richtig stellt, Signale ignoriert und einfach pennt im Führerstand.  Aber nix weiter passiert, alle staunen - nochmal gut gegangen. Kaum zu glauben, gell?

Zwinkern
Liebe Grüße
Arni

Roxanna

@Arni  

Ja aber wie geht es jetzt weiter, wenn die Lok hinüber ist Zwinkern, etwa zu Fuß Lächeln? Das sieht schon sehr dramatisch aus, man kann es kaum glauben, dass nix weiter passiert ist.

Liebe Grüße
Brigitte

ehemaliges Mitglied

@Roxanna

Tja, liebe Brigitte, Das ist eine gute Frage, da scheint ja ein Brücke eingestürzt zu sein, Warnungen siehe Weiche, Signale, Aufmerksamkeit, wurden übersehen. Alle nicht ganz unwichtig für eine störungsfreie Reise.
Und den unverletzten Reisenden soll wohl eine Botschaft überbracht werden -  hoffentlich kapieren sie diese. 
Insgesamt ganz schön verzwickt, das alles.
Ich werde eine "Hineingrübel-Stunde" einlegen müßen.

Du auch? Oder bist Du schon Erleuchtet?ZwinkernSmiley

Liebe Grüße
Arni
 

Roxanna

@Arni  

Manchmal leuchtet es schon ein bisschen, lieber Arni Lachen, aber ehrlich, ich habe schon noch ein gutes Stück des Weges vor mir Zwinkern.
Mir fällt dazu ein, dass den Reisenden vielleicht mal ein Achtsamkeits-Kurs empfohlen werden könnte. Das wäre möglicherweise der erste Schritt, damit wichtige Signale nicht mehr übersehen werden und man "fast" ins Unglück stürzt. Aber über die Sache an sich, muss weiter nachgedacht werden, ganz ohne Frage Zwinkern.

Liebe Grüße
Brigitte

ehemaliges Mitglied

@Roxanna  

Geduld, liebe Brigitte, nur Geduld, (stell dir jetzt einen erhobenen und wackelten Zeigefinger vor), Erleuchtung braucht ZeitZwinkern!

Und schon sind wir beim Thema. Unsere Lebenszug-Reisende werden auf eine harte Geduldsprobe gestellt. Sie haben die Lokomotive verloren und sind gerade noch davongekommen.
Sie wissen nicht wie es weiter geht, niemand informiert sie. Viele sind ausgestiegen und laufen nun hin und her, betrachten die zerstörte Lok. Andere sitzen in den Waggons und schlafen, lesen etwas, oder haben sich verängstigt in eine Ecke gepresst.

So vergeht die Zeit und nichts geschieht. Da, plötzlich, ein Ruck fährt krachend durch den Zug. Eine neue Lok wird von hinten an  die Waggons gehängt. 

Es geht weiter. Der Lebenszug setzt sich in Bewegung.

Bewegung? Natürlich ist der Lebenszug auch im Stillstand "weitergefahren".

LG
Arni

Roxanna

@Arni  

Ja, lieber Arni, jeder geht auf seine Weise um mit einem solchen Super-Gau. Das beschreibst du sehr gut, die einen lesen, die anderen laufen auf und ab usw. "Sie wissen nicht wie es weitergeht, niemand informiert sie", entschuldige, dass ich ein wenig vom Thema abweiche,  das erinnert mich irgendwie an die Deutsche Bahn Tränen lachen. Ja und dann geht es weiter. Wie durch ein Wunder gibt es eine neue Lokomotive und die Reise geht wieder los. Da tun sich doch schon wieder neue Fragen auf. Wer hatte Kenntnis von dem Unglück, wer hat veranlasst, dass eine neue Lokomotive kommt, die dafür sorgt, dass es weitergehen kann. Und der Zug fährt ja nun wieder sozusagen zurück, denn nach vorne geht es wegen der zerstörten Brücke nicht weiter. Heißt das nun, dass man eigentlich anstatt weiter dem Ziel entgegenzufahren wieder den alten Weg durch die schon bekannte Landschaft zurückfährt? Du siehst, Fragen über Fragen, über die weiter nachgedacht werden muss Zwinkern.

Geduld, an der muss ich noch sehr arbeiten, den wackelnden Zeigefinger sehe ich vor meinem inneren Auge Lachen.

Liebe Grüße
Brigitte

ehemaliges Mitglied

@Roxanna
lock Kopie.jpg  
Genauso ist es, liebe Brigitte. Es geht wieder zurück. Was die Geduld der Reisenden, Lebensreisenden, weiter strapaziert! Aber es geht nicht anders. Im inneren des Zuges geht die Post ab. Neben den stillen Duldern, gibt es da die Aufmüpfer, die meinen, sich gegen alles und jedes auflehnen zu müssen. Und sei es noch so sinnlos. Es gibt die Besser-und Alleswisser, die stumm leidenden und laut klagenden.
Aber der Zug fährt weiter. Zurück. Bis zum Punkt der nicht gestellten Weiche. Das rythmische tack-tack der Wagen, das monotone stampfen der Lok beruhigt die Reisenden. Alles normalisiert sich.

Die Ähnlchkeit mit der deutschen Bundesbahn ist natürlich rein zufälligTränen lachen.
Und der wackelnde Zeigefinger hat sich auch beruhigtLachen.

Liebe Grüße
Arni

 

Roxanna

@Arni  
Mensch weiß nicht immer, was für ihn gut ist, lieber Arni. Er wird aufmüpfig, klagt, weint, versteht nicht, jammert, leidet still vor sich hin, wie du schreibst. Eigentlich müsste er glücklich sein, wenn es heißt, noch einmal an den Problemknotenpunkt zurück. Das ist eine neue Chance, es nun anders zu machen mit der Erfahrung, die er hinter sich hat. Aber du schreibst, sie beruhigen sich und ergeben sich in ihr Schicksal. Manchmal wünscht man sich, man könnte etwas rückgängig machen, aber die Chance gibt es im wahren Leben nicht. Da bleibt es wie es ist und es geht immer weiter. Und es kommt vor, dass man die gemachte Erfahrung noch nicht einmal nutzen kann, weil sich etwas ähnliches nicht wiederholt. Ich frage mich manchmal, wozu hat sie dann eigentlich gedient?

Liebe Grüße
Brigitte

Manfred36

Hämisch sind die Untertöne des Clowns nur, wenn man ersichtlich falsche Ideale und Lebensziele auf die Schiene bringt.


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