Große Meister...der Vergangenheit


Einfach sind meine Worte,
die ich in meinem Sprach-Schatz horte,
nicht geistreich, nicht dick aufgetragen
brauche auch nicht im Duden nachschlagen,
schreib´ grad´ so, wie der Schnabel mir gewachsen
und mach´ auch keine langen Faxen.

Mir scheint ich bin zu dumm,
schon beim Lesen, mancher Lyrik,
lege ich mich krumm,
verstehe ich nicht den Sinn,
weil ich einfältig bin…?

Gar mancher hier nennt sich Poet,
wobei sich mir der Magen dreht,
die Lyrik der gehobenen Klasse,
ist oftmals nur ´ne leere Phrase,
ich gebe mir keine Mühe zu verstehn,
werd deswegen nicht noch mal zur Schule gehn.

Also bleibe ich wie ich bin,
ändern kommt mir gar nicht in den Sinn.
Es gibt Leute denen geht es wie mir,
für alle sind meine Gedanken hier.

Storm beschrieb es so………
„Kannst du den Sinn den diese Worte führen,
mit deiner Kinderseele nicht verstehen,
so soll es wie ein Schauer dich berühren
und wie ein Pulsschlag in dein Leben gehen!“

Das gibt mir ein wenig Hoffnung……..

Ich las Goethes „Türmerlied“,
schön, wie er schreibt, was das Auge sieht
und auch sein „Faust Monolog“
zieht mich fest in seinen Sog,
„alle Freud ist mir entrissen,
bild mir nicht ein, was Rechts zu wissen.“

Auch Fontane und Heinrich Heine,
stellten Tolles auf die Beine,
"mein Herz, mein Herz ist traurig",
Heines letzter Vers ist schaurig,
und bei Ricarda....huch,
brauche ich ein Taschentuch.
Storm, Lessing, mein Nachbar Horst Müller,
was sie dichten ist der Knüller.

Otto Ernst schrieb einst Nis Randers,
dabei ward es mir ganz anders.
Schiller´s Glocke, jedem wohl bekannt,
hab ich zum Lieblingsgedicht ernannt.
All das lernten wir in der Schule,
auch Goethes "König von Thule".

Und wollte mal das müde Hirn nicht mehr,
kam schon der Lehrer schnell daher.
Mit dem Stock gab`s Hiebe,
weiter ging`s, doch ohne Liebe..!

Schrillten dann die Pausenglocken,
konnte uns kein Dichter locken...!
Auf den Schulhof mit Geschrei...
alle waren nun dabei..!

Hölderlin liegt mir nicht sehr,
auch Morgenstern und Rilke machen´s mir schwer.

Und die Moral von der Geschicht…
Was mir nicht gefällt, das lese ich nicht.





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Kommentare (3)

cariha ...danke dir recht herzlich für diesen Text. Meine Meinung dazu kennst du, denke ich mal. Lesen muß man nicht alles, zumal wenn man es nicht verstehen kann erst recht nicht. Dazu hatte ich ja schon einmal etwas in mein Tagebuch geschrieben, denn das war mir ein Bedürfnis.

Wünsch dir noch einen schönen Abend und liebe Grüße von Conny
omaria Dein Zitat, liebe Wichtel:
Mir scheint ich bin zu dumm,
schon beim Lesen, mancher Lyrik,
lege ich mich krumm,
verstehe ich nicht den Sinn,
weil ich einfältig bin…?

... dass es nicht nur mir so ergeht!
Manchesmal beim Lesen der Blogs
- und das tue ich gerne und fast täglich! -
komme ich aus dem Kopfschütteln nicht mehr heraus...
Da hilft mir auch kein Grübeln, kein Lexikon oder Duden:
Ich verstehe einfach nicht!
Muss ich denn ? Nein!
Und die Moral von der Geschicht…
Was mir nicht gefällt, das lese ich nicht.

LG Maria
ehemaliges Mitglied ich danke Dir für das Einstellen dieser Satire! Sie spricht mir aus der Seele und ich bin ebenfalls der Meinung, dass sich niemand verbiegen muss, sondern das Lesen hier Freude und Entspannung bringen soll - was nicht heißt, dass durchaus schwierige und ernsthafte Themen zum Inhalt kommen.
Jedenfalls reihe ich mich gern ein bei diesen Menschen, denen es eben so ergeht.
Ich verweise in diesem Zusammenhang auf den Eintrag von Cariha, die den Ausspruch Lavaters ins Tagebuch stellte. Und ich meine, das gilt nicht nur für das gesprochene, sondern auch geschriebene Wort.
Ich sende Dir liebe Grüße Meli

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