Hand anlegen oder Finger weglassen?

Autor: ehemaliges Mitglied


Hand anlegen oder Finger weglassen?

Wenn wir meinen, wie seien das Komplexeste in der Evolution,
dann sind wir auf dem Holzweg, blicken wir nur mal zum Weizen hin,
dem Grundnahrungsmittel von mehr als einem Drittel der Menschen
.
Er hat fast 108 Tausend Gene, wir gerade mal 20 Tausend.
Dazu über 4 Millionen molekulare Marker und Sequenzinformationen.

Alles bekannt, und eine Aufgabe für die „Züchter zu mehr und besserem Ertrag“. .
Wir wollen ja überleben, und die Weizensensivität (Gluten...) kriegen die auch noch weg.
 


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Kommentare (2)

Syrdal

Nun, Manopi, ohne zu behaupten, der Mensch sei „das Komplexeste in der Evolution“ scheint mir doch der Hinweis angebracht zu sein, dass es nicht auf die Quantität (Weizen = fast 108.000 Gene), sondern vor allem auf die Qualität, respektive auf die „Spezifität“ der Gene (beim Menschen etwa 20.000) ankommt.
 
Jedes Lebewesen hat seine eindeutige und einmalige Spezifität. Das Weizenkorn hat das wunderbare Vermögen, in feuchter Erde zu keimen, Wurzeln zu schlagen, das Lebenswichtige aus dem Boden zu ziehen, einen festen Halm auszubilden und nachkommenspotente Früchte zu erbringen. Das alles kann der Mensch in dieser Weise nicht...
 
Doch alles, was der Mensch kann, ist dem Weizen (und auch anderen Spezies) trotz zigfach quantitativer Gen-Überlegenheit absolut nicht möglich. Also kann man hier keinen unmittelbaren Vergleich anstellen. Und jedes Lebewesen hat seine eigenartige Formung und Lebensberechtigung.
 
Also: Die Schöpfung hat ihre eigenen Gesetze. Nehmen wir alles einfach so, wie es ist. Natürliche Auslese ist gut, aber versuchen wir besser nicht, ständig an allem herum zu züchten, schon gar nicht mittels Genmanipulation, sonst könnte sich vielleicht die Legende des Rabbi Löw mit dem von ihm aus Lehm erschaffenen Golem in grauslicher Weise wiederholen.
 
Es grüßt
Syrdal

ehemaliges Mitglied


Ja, lieber Syrdal, wir sollten uns hüten, der Natur, deren komplexes System wir nicht überblicken, zu sehr ins Handwerk zu pfuschen. Aber unsere Evolution, mit der kulturellen Evolution untrennbar verquickt, hat von Anfang an auch die Evolution unseres Umfelds in Zoologie und Botanik mit sich gezogen. Macht euch die Erde untertan. Es kommt m.E. nur darauf an, größtmögliche Sorgfalt und Verantwortung in globaler Sicht wahrzunehmen. Natürliche Auslese ist vielfach mit Genmutation verbunden, aber „natürlich“ wird sich kaum mehr etwas „auslesen“. Hier sind wir als Menschen gefordert wie nie. Wahrscheinlich meinen aber wir beide dasselbe.
Gruß
Manopi
 


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