Erst wenn man in der Fremde ist
wird mir recht klar, was Heimat ist.
Vor langer Zeit von dort vertrieben,
mir nur Erinnerungen blieben.

Ich kann die Heimat nicht vergessen.
wo ich gelebt hab´ und gesessen.
Wo ich von Eltern lieb umhegt
ins Kinderbettchen wurd´ gelegt.

Wo über Wiesen ich gesprungen,
das erste Liedchen hab´ gesungen.
Wo ich das erste Mal gelogen,
und erste Prügel hab´ bezogen.

Wo ich oft nutzlos rum gehangen,
jedoch zur Schule bin gegangen.
Wo ich gelernt das „einmaleins“
wo Hamburg liegt, Berlin und Mainz.

Warum der Mond scheint in der Nacht.
Wie man aus Milch die Butter macht.
Warum die Biene Honig sammelt.
Weshalb beim Stier kein Euter bammelt.

Wo ich, obwohl noch jung an Jahren,
die erste Liebe hab´ erfahren.
Ich hab´ mich oftmals auch blamiert,
bin auch im „Jungvolk“ mit marschiert.

Noch heute werfe ich den Blick
auf meine Jugendzeit zurück!
Doch nach so langer Jahre Zahl
wird festgestellt: Es war einmal!

© MW 2014
Mannifredo

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Kommentare (3)

henryk Noch heute werfe ich den Blick
auf meine Jugendzeit zurück!


henryk November(henryk)


Henryk
indeed Ein melancholisches Gedicht von dir, die auch eine gewisse Sehnsucht ausdrückt.
Vielen Menschen ist es so ergangen, die aufgrund des Krieges ihre Heimat verloren haben und versuchten, neue Wurzeln zu schlagen. Noch heute ist dies für Millionen aktuell, die heute vertrieben werden . . .
Es ist für mich nur natürlich, dass man sich gerne an seine Kindheit erinnert und auch, dass man sich an den Ort der Kindheit zurück sehnt, wenn man von dort gute Erinnerungen mit sich durch das Leben getragen hat.
Leben bedeutet nicht Stillstand, sondern immer wieder Veränderung.
Ich hoffe, du hast trotzdem deinen Ruhepol gefunden, wo immer du auch heute lebst. Das ist wohl neben der Gesundheit das Kostbarste, was wir haben können.
Alles Gute für dich
indeed

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