Heimathaus in Ostpreußen


Traute2012(Traute)






Mein Heimatland, mein Vaterhaus
wie siehst du so verändert aus
einst war das Dach auf hohem Haus
nun sieht es klein und schäbig aus

Ist das die Tür die schützt vor Wind
und Menschen die nicht friedlich sind
ist das der Garten Liebling mein
als ich so klein wie die Blümelein

Ein Tränend Herz einst hoher Strauch
nun bück ich mich zum Sehen drauf
dahin der Schneeballstrauch vom Gut
dahin der goldne Sonnenhut

Maßliebchen sagt das Mütterlein
die zeigen auch den Liebsten dein
zupf nur ein um das andre Blatt
zu fragen ob er lieb dich hat

Nun ist der Garten voller Nessel
die suchten wir einst für die Gössel
doch die und alles andre Vieh
ist weg , es lohnt wohl nicht die Müh

Die Tür lehnt an der Krümelwand
es setzt sie keiner mehr in Stand
kein Putzen und kein Scheuern mehr
nur Plunder, Lumpen rings umher

Ein Paradies ist es gewesen
nun kann es nimmer mehr genesen
das Fremde reißt weg Jahr für Jahr
und nichts wird wieder wie es wahr

Kehr um und halte fest dein Herz
ertrage weiter diesen Schmerz
alles alles geht zu Grunde
zurück bleibt eine tiefe Wunde

Es dreht kein Mensch die Zeiten um
das geht nie mehr,ich weiß warum
den Mörderkrieg begann die Gier
meine Heimat war der Preis dafür

Mein Land der dunklen Wälder
Traute25.03.2012






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Kommentare (15)

Traute Wenn das Herz voll ist, dichtet man am besten.
Ich habe mich damit abgefunden, dass es weh tut, das Kindheitsparadies auf zu suchen.
Die Schmerzen sind eine andere Art, die sind besser zu ertragen als personengebundene Untaten. Die lasse ich auch wenn sie nach Oben wollen wieder in der Versenkung verschwinden, aber meine Heimat, wo die Liebsten und viel tausend anderer Leute Liebste, in der Erde bleiben mussten/durften,
die möchte ich gerne noch mal wieder besuchen.
Wer in der Erde war hatte sein Heimatrecht, alle anderen mussten weg.
Danke für Eure herzlichen Worte,sagt Traute und grüßt besonders freundlich.
Bruno32 Deine Geschichte hat mich auch tief berührt und das ist der Grund warum ich nie mehr meine alte Heimat sehen wollte.
Ich will es lieber so in meiner Erinnerung behalten, wie ich es in meiner Jugend kannte.

Grüße Bruno
tilli dein Gedicht. Wie tief,herzlich, und doch traurig ist es.
Tränen kommen, die brennen.
Alles ist weiter in den Menschen, der an sein Heimathaus denkt.
Danke dir, für dieses Gedicht.
Grüße Tilli
Traute Danke für Deinen Beitrag, da sind wir ja von den gleichen Preußen.
Ich habe Deinen Beitrag in Deiner Homepage schon mal gelesen und fand sie sehr gut. Irgendwie schon fachmännisch. Bist Du von der schreibenden Zunft eines Blattes gewesen?
Ich wollte mir das alles noch einmal antun und ich halte es aus, auch wenn heiße Tränen kullern.Nur meine Schwester und ich sind lebend raus gekommen, die Anderen verhungert.
Mein Vater hat Sibirien überlebt. Er wurde gefangen genommen,obwohl er zu der Zeit kein Militär war.
Es war die Zeit der Gesetzlosigkeit, Unmenschlichkeit und des Zornes und uns haben sie bearbeitet,ob Kind ob Greis.
Mit freundlichen Grüßen,
Traute
Pan ich kann Deine Gefühle auch gut verstehen! Komme ich doch auch aus einer verwehten Ecke Deutschlands, Ostpommern.
Und auch ich habe bewußt alles erlebt, woran ich nicht schuld war, wir nicht schuld waren!
Aber im Gegensatz zu Dir war ich nie mehr in der alten Heimat, das kann ich mir einfach nicht antun. Ich würde alle vernarbten Wunden wieder aufreißen, und das möchte ich am Ende meines Weges nicht mehr.
Verstehen kann nur, wer auch erlebt hat! Die Nachfolge-Generationen sagen nur: "damit hör auf!" oder biedert sich mit den Verhältnissen an.
Soll jeder halten, wie er es will.
Wenn es Dich interessiert, lies mal eine Erinnerung von mir:
Liebe Grüße, Horst
Traute An Marlenchen,
Danke, für Deine lieben Worte. Dann, an diesem Aufwand, den man mit der Leinwand trieb, kann man sehen was es den Menschen Wert ist. Vater Mutter Heimat Elternhaus. Das ist etwas ganz besonderes in uns.
Besonders wenn man davon gejagt wird und nicht freiwillig einen anderen Ort wählt. Ganz schlimm, wenn man zusehen muss
wie die Lieben verhungern und man selbst nahe dran ist, als sieben-achtjähriges Kind.
Das gräbt sich tief ein.
Ganz herzliche Dankesgrüße,
sendet Traute
marlenchen deine erinnerung, in wundervollen zeilen geschrieben,
ich kann nach fühlen, doch unser haus wurde damals in pommern
in den letzten kriegsstunden einfach zerschossen, doch hat man die gesamte straße, die betroffen war, nach altem foto als leinwand über einem kino aufgehangen, so konnte ich mir dann ein bild von machen.
dir liebe grüße vom marlenchen.
Traute Ganz herzlichen Dank. Nun habe ich es mir wieder von der Seele geschrieben und es wird etwas leichter.
Die "Vertreibung aus dem Kindheitsparadies," mit liebevollem Elternhaus, in die Nachkriegshölle, war ein Einschnitt,
der nie mehr ganz verheilen wird.
Aber Dank der Wende konnte ich es ein bisschen aufarbeiten, in dem ich 7 mal in die Heimat fuhr und alles wiederfand.
Und zum Trost ein Flieder und Spillenbäumchen mitnehmen konnte,(was eigentlich verboten ist, da das Land nun Russland ist), das bei meinem kleinen Sohn im Garten wächst.
Danke nochmals, daher kommt auch meine Abneigung gegen Ungerechtigkeit und Kriege. Mit ganz freundlichen Grüßen,
Traute
guana Die Ode an Dein Vaterhaus hat mich zutiefst beruehrt.
Es tut weh derartiges zu lesen und anzuschauen.
Ganz lieber Gruss
Guntram
Traute Danke liebe Medea, da sprichst Du eine Weisheit an. Wir reifen Mädchen sind viel in der Erinnerung unterwegs. Es nimmt ja auch den größten Teil unseres Lebens ein.
Die Guten sind in der Überzahl aber wenn einem das Allerbeste genommen wird, dann zählt man die Zeit, als Mutter noch lebte und die Zeit danach.
Und in dem Haus waren wir alle zusammen. Eltern und 4 Kinder.
Zwei haben überlebt, meine ein Jahr ältere Schwester und ich.
Die anderen sind verhungert.
So war das Kindheitsparadies, das Haus, in dem wir friedlich und glücklich einfach lebten.
Danke noch mal und herzliche Grüße, von Traute
Medea Wirklich unvorstellbar und dennoch Wirklichkeit -
wie können Menschen ein Haus nur so im Laufe der
Jahre verkommen lassen, ein Haus, in dem einmal
Geborgenheit, Lachen und Fröhlichkeit zu Hause
waren.

Dein Gedicht ist aus tiefem Herzen geschrieben
liebe Traute, es bedurfte lediglich eines kleinen
Anstoßes.

Meine Erfahrung ist auch, je älter ich werde,
je klarer werden die Kindheitserinnerungen, es fallen
mir so viele kleine Begebenheiten ein.

Medea.

Traute Danke für die tröstenden mitfühlenden Zeilen.
Ja es ist unglaublich, dass da zwei "Familien" drin wohnen.
Vorne eine Frau und Tochter und Schwiegersohn(2005 die Frau gestorben war 2 Jahre jünger als ich) hinten ein Kuhhirte.
Wenn er ins Haus will stellt er die Tür zur Seite und wenn er drin ist rückt er sie wieder vor den Eingang. Da die Angeln raus gerissen sind, macht er das so.Es ist ein Elend das wunderschöne Land so verkommen zu lassen.Die Häuser in den Städten werden von der reichen Russen gebaut. 75 % sind arm
und fast genau so viele trinken.
Da sagte mal eine Dolmetscherin, es geht ein Spruch um im ehemaligen Ostpreußen" warum kommt ihr Deutschen nicht, wir haben die Arme schon lange oben"
Der Pan, mit seinem Beitrag hat meine Erinnerung so aufgewühlt.
Wenn man freiwillig geht und vorher nicht so Schlimmes erleben musste ist es wohl leichter zu ertragen, das Heimweh?
Mit ganz freundlichen, herzlichen Grüßen,
Traute
koala Wunderschoen hast Du Dein Vaterhaus beschrieben.
Ich habe mir Dein Bild von ihm lange angesehen.
Wie schoen waere es, wenn man die Moeglichkeit haette, seine Risse und Wunden zu heilen.
Es wuerde wieder das Vaterhaus, man koennte in ihm verweilen.
So bleibt nur die Wehmut.
Es gruesst Dich herzlich
Anita/Australien
Traute Danke es sind auch so wunderbare paradiesische Erinnerungsgefühle.Wie Du es sagst, Du weißt wovon Du sprichst.
Ich habe sie sicher, viele schöne Erinnerungen,(viel schöner als sie waren?), aber das ist wohl auch natürlich so, denn kleine Herzen fühlen anders.
Ein Beitrag hier, im ST, hat die Gefühle zum Überlaufen gebracht und in einer halben Stunde habe ich mit diesem Gedicht mein Herz wieder erleichtert, es wäre sonst zersprungen.
Einen schönen Sonntag noch und auch Du hast hoffentlich recht viele schöne Erinnerungen. Denn was Du hier nur gedämpft andeutest,immer wieder, hat doch tief getroffen, wie ich aus Deinen Gedichten las, zwischen den Zeilen.
Mit freundlichen Grüßen,und Dank für den Trost,
Traute
EHEMALIGESMITGLIED63 Nur die Erinnerung ist das
Paradies aus dem wir nicht vertrieben
werden können.

Ich wünsche Dir in Erinnerung im blühenden
Garten zu stehen, Apfelblüten streuseln
auf grünes Gras, wünsche Dir den Störchen
beim Nestbauen zuzuschauen, das Lachen
Deiner lieben Menschen im Ohr, Erinnerung an eine
glückliche Zeit, Paradies der Kindheit.

Danke auch wenn mir beim Lesen immer wieder
ein Schauer über den Rücken lief
es ist ein wunderbares Gedicht LG Elisabeth,,,,,
Sonnenlicht(Begine)




die Natur holt sich zurück.....

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