Heimkehr des Herbstes


Heimkehr des Herbstes
 

Der Herbst kehrte heim.
Gelb färbten sich Blätter.
Ruhelose Stille bewegt den Wald.
Ein Ahnen von Unendlichkeit
erfasst des Wanderers Sinne.
Er schaut zum spinnwebgrauen Himmel,
wo unüberhörbar Wildgansgeschrei
die Silberwolken erfüllt.

Schmerzliches Sehnen erfüllt die Seele,
spürst du, Mensch, die Gnade des Heute?
Weisst du, ob dir mit wärmender Kraft
im Frühling die Sonne erscheint?
»Nutze den Tag«, so steht es geschrieben,
und doch scheint das Morgen so nah,
dass “Nutze die Stunde” viel treffender wäre.

Der Herbst kehrte heim.
Weiss färbten sich Locken.
Rastlose Wehmut zieht durchs Gemüt.
Ein Ahnen von Unendlichkeit
erfasst müde Augen,
wo in nächtlicher Stunde
junge Gedanken
auf den Feldern des Frühlings
noch blühn und Wildgänse
in die andere Richtung ziehn ...


©by H.C.G.Lux

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