Gerade las ich einen Artikel darüber, wie die Wirkung der ärztlichen Behandlung auf Patienten sei, wenn die Mediziner in ziviler Kleidung oder in „Ärzte-Uniform“ behandeln.

Mein Vater war Friseur. Anfangs kannte ich ihn in seinem Salon auch nur in weißer Berufskleidung. Zumindest ein weißer Kittel war Vorschrift. Gab es diese „Barbierkleidung“ wegen der Herrenfriseure, die ihre Kunden auch rasierten und dabei vielleicht gelegentlich den Kunden eine kleine Wunde zufügten?

Irgendwann hat mein Friseurvater die Feststellung, die er beim Haareschneiden von Kleinkindern immer wieder erlebte, dazu genutzt, den weißen Kittel abzulegen. Die Kleinen begannen zu schreien, sobald er in seinem weißen Kittel hinter ihnen auftauchte, um mit der Arbeit zu beginnen.

Wir, seine Kinder konnten das überhaupt nicht begreifen. Später gab es eine Zeit lang „Berufskleidung“, d. h., jede/r Mitarbeiter/In bekam eine Art „Uniform“ gestellt. Aber die Kundschaft erinnerte oftmals auch an die Kleidung, wenn sie den Namen der Mitarbeiterin vergessen hatte und sie mit ihren Blicken suchte …

Für mich gibt es notwendigerweise nur in Krankenhäusern Ärzte, die in der dort üblichen Krankenhaus-Kleidung – weiß oder bunt-weiß gemischt – ihren Dienst der Hygiene wegen so gekleidet verrichten.

Eine höhere Wirksamkeit der Behandlung der sterilen weißen Arztkleidung zuzuschreiben, wie es in dem Bericht zu lesen ist, ist mir noch nie in den Sinn gekommen. Mir ist das ziemlich egal, wenn die Fachlichkeit offensichtlich zu stimmen scheint. Es gibt auch „Fast-Pfuscher“ in Weiß, Kaufleute in Ärzt-Uniform (Hauptsache die Kasse stimmt hinterher, Hilfe egal!) sowie zivil gekleidete Ärzte mit hohem Wissen und sehr guten Behandlungserfolgen ...
 


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Kommentare (4)

werderanerin

Ich muss ganz ehrlich sagen, dass es ja der weile ganz unterschiedliche "Uniformen" gibt, die man in Arztpraxen sehen kann. Ich persönlich finde es nicht wichtig, WAS ein Arzt bevorzugt, weiß, bunt, egal....die Hauptsache für mich ist die Person und das, was Jemand im Kopf hat.

In Krankenhäusern mag es von Vorteil sein, wenn man Ärzte und das Personal an einem einheitlichen Look erkennt aber, wie schon geschrieben, über das Wissen sagt es Garnichts aus.

...und Sterilität...naja, man schaue sich mal die ganzen Krankenhauserreger an...die wurden doch sicherlich nicht mit dem Krankenhauspersonal "eingeschleppt"...oder … ?

Kristine schmunzelt….

nnamttor44

@werderanerin  
Ja, liebe Kristine, der Artikel, den ich las, hat mich direkt dazu herausgefordert, meine Protesthaltung zu verfassen! Wie blöd ich die in Praxen eigentlich schon lange nicht mehr übliche weiße Kleidung zu tragen - deshalb mein Erleben eines weißen Kittels früher auch bei Friseuren!

Du hast absolut Recht, nicht die Kleidung macht einen guten Doc aus, sondern sein Wissen, sein berufliches Handeln.

LG Uschi

Manfred36

Ich bin noch nie auf den Gedanken gekommen, dass Ärzte Herrgötter sind, und die weißen Kittel in Kliniken finde ich vorteilhaft, vor allem wenn hoher Andrang herrscht. Nur wenn ich ihre iquidation sehe, tauchen da manchmal göttergleiche Summen auf.

nnamttor44

@Manfred36  
Ich auch nicht Manfred! Offensichtlich gibt es aber immer noch - vor allem - Patientinnen, die einem Doc nicht widersprechen mögen, wenn sie eigene Erfahrungen mit ihrer Gesundheit haben. 

Die Liquidation erhalten ja nur Privatpatienten und damit kann mich keiner fangen. Andererseits kann man bei so einigen Ärzten erleben, dass sie nur halb zuhören und dann ihren teuren Apparate in Aktion setzen, nach dem Motto: die müssen ja bezahlt werden. Wenn man die in unserem Alter aber schon mehrfach "durchprobiert" hat, muss ich das nicht - wenn's keine Hilfe brachte, wiederholen. Und da setzt mein "Kaufmans-Vorwurf" an ...

Uschi 


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