Hüterin der Krume


~

ihr Kinder ~ sprach die Oma

die Hüterin der Krume

sie ist schützender Geist

ihr Name ~ Roggenmuhme

ist Mutter vom Getreide

von Blumen ~ die dort steh'n

sie achtet ihre Pflanzen

dürft euch niemals vergeh'n

Respekt ~ den müßt ihr zeigen

nicht durch die Felder waten

seid niemals ungebührlich

sie ahndet Freveltaten

~


( Urheberrecht Uschi Pohl )




[Im deutschen Volksglauben ist die Roggenmuhme die Mutter des Korns, sie hält sich im Feld auf und ahndet Freveltaten im und am Getreidefeld.]

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Kommentare (10)

uschipohl Hallo Flo,

wenn ich mich anstrenge, dann kann ich das Alt-Deutsch lesen, auch ein wenig Sütterlin

wunderschön ist der Einband
der wurde mit viel Liebe gestaltet
danke fürs Zeigen
herzliche Grüße
uschi
floravonbistram bücher(floravonbistram)


bücher(floravonbistram)
uschipohl Hallo Syrdal,

mir ist bekannt, dass Gänsedisteln früher sogar extra angebaut wurden, denn selbst der Mensch wußte sie damals als Gemüse zu schätzen.

Es freut mich sehr, dass du einige Bilder deiner Jugend erneut sehen konntest und bedanke mich für deine feinen Gedanken.

Ich denke, es fehlt heutzutage zunehmend an Tiefe, die Oberflächlichkeit läßt die Menschen kaum noch nachdenken, bei manch einem Tun kann man oftmals nur noch mit dem Kopf schütteln
herzliche Grüße
uschi
Syrdal
In der Kindheit gingen wir ins Roggenfeld, um dort Gänsedisteln zu schneiden, die hernach im Trog zerstoßen wurden und dann den Hühnern, Enten, Gänsen und Schweinen als Grünfutter dienten. Großvater hat uns gezeigt, wie man sammelt und dabei dazu angehalten, nichts zu zertreten, sondern die Kornhalme zur Seite zu biegen und dann erst die Disteln zu greifen. – Auf diese Weise haben wir zugleich einen kleinen Teil der "Ehrfurcht vor dem Leben" gelernt, ohne dass uns mit einem bösen Feldgeist gedroht wurde, denn – das wussten wir schon – das heranreifende Korn wurde ja unser Brot.
Dein Gedicht hat mich an diese schöne, unbeschwerte Zeit auf Großvaters Bauernhof erinnert.
Danke und lb. Grüße
Syrdal

uschipohl die Schönheit und die Kraft in der Natur kann nicht jedermann sehen, oder man will sie nicht sehen... .
Wenn ich zum Beispiel durch den Wald spaziere und mir Menschen mit Ohrstöpseln begegnen, dann frage ich mich immer, wieso gehen die überhaupt in die Natur, wenn sie ihr doch nicht zuhören wollen

bedanke mich für deine Gedanken
herzliche Grüße
uschi
ehemaliges Mitglied die Rosendeva, die kleine Meerjungfrau usw.

Als die Menschen noch mit dem Herzen die Natur anschauten, "sahen" sie die geheimen Mächte im Hintergrund und belebten damit das Wachsen und Gedeihen.

Schön, Dein liebes Gedicht.

Gruß
Clematis
uschipohl @ Flo,

Die Roggenmuhme, das ist ein humoristischer Roman, habe ich gerade bei Amazon gelesen und die gebundene Ausgabe – 1910 ist wunderschön anzuschauen. Die Autorin kenne ich nicht, aber der Einband macht schon Lust aufs Lesen.

@ Allegra,

Echt gruselig ist das Gedicht von Jakob Loewenberg, das kannte ich auch noch nicht, danke dir für den Hinweis.
Du sagst es, der Respekt heutzutage läßt wahrlich zu wünschen übrig, die Gedankenlosigkeit mancher Zeitgenossen läßt auch mich mit dem Kopf schütteln. Die Wertschätzung ist ein Fremdwort geworden. Wo soll das noch hinführen?

@ Willy,

ich mag diese alten Geschichten und Sagen, man kann sehr viel aus ihnen mitnehmen und wenn sie dann noch einen feinen Gedankenaustausch bewirken, ist es umso schöner.


bedanke mich für eure feinen Zeilen und Informationen
herzliche Grüße
uschi
Willy Danke- dein schönes Gedicht, war mir nachher Anlass zum Googeln.
Hier das Ergebnis bei Wikipedia;

Die Roggenmuhme, auch Kornmuhme, bezeichnet:

in der germanischen Sage einen abgesunkenen, weiblichen Feldgeist, der das Verwüsten und Schädigen von Roggenfeldern ahndet, siehe Roggenmuhme (Korndämon)
einen Roman von Nataly von Eschstruth (1910)
ein Kinderbuch von Werner Lindemann (1986)
eine Ballade von Jacob Loewenberg (Hat ja u.a. schon Alegra erwähnt)

b.G.
W.
Allegra als Hüterin der Krume, ich glaube im Ursprung eine germanische Gottheit.
Wer, wie ich, auf dem Land aufgewachsen ist, hat von klein auf gelernt, daß man kein heranreifendes Feld betritt, der Zerstörung wegen (das Mähen wurde erschwert) und weil es fremdes Eigentum ist. Heute scheint niemand mehr diese Zurückhaltung zu üben. Ich sehe oft Leute mit und ohne Hunde mitten durch die Felder laufen.
Was die Rogenmuhme betrifft, so habe ich nie ein bedrückendes Gedicht von Konrad Loewenberg vergessen können, da ist mir Deine Roggenmuhme viel lieber, liebe Uschi.

Herzliche Grüße von Allegra
floravonbistram von einigen Dichtern bereits "besungen". Mir ist ein Büchlein besonders nahe... Die Roggenmuhme von Nataly von Eschstruth. Deren Bücher kenne ich seit meiner Kindheit, denn sie war die Patin meines Vaters und einer meiner Tanten. Allerdings steht im Taufregister natürlich ihr Ehename...Knobelsdorff-Brenkenhoff. War für mich und meine Freundinnen immer interessant, die Spuren zu finden.

Schön, dass Du das Thema wieder aufgegriffen hast
LG Flo

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