ich dachte - nie mehr einsam sein - nie mehr allein

Autor: ehemaliges Mitglied

ich dachte

ich dachte daran
dass was nicht sein darf
das nicht sein kann

ich dachte immer wieder
so muss es wohl sein
wie schön es wär
wär ich nicht mehr allein

ich dachte an menschen
die mir nahe sein sollten
die mir nahe sein könnten
wenn sie es wollten

so höre ich nie
mehr auf zu denken
im kreislauf der gefühle
möcht freude ich schenken

möcht freude bekommen
und nie mehr allein
und nimmermehr möchte ich
einsam sein

traumvergessen 04.02.2013


Anmerkung: Das Gedicht ist all jenen gewidmet, die einsam sind, die aus ihrer Isolation nicht herausfinden.







Beitrag von Dnanidref unter eigenen Themen pass meines Erachtens gut zu meinem Gedicht

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Kommentare (8)

ehemaliges Mitglied in der Tat braucht jeder Mensch Liebe und Wärme - Zuwendung - wie du richtig schreibst, wie die Blume das Wasser. Ja - ein Lächeln eines anderen Menschen - kann einen schon glücklich machen. Aber auch das eigene Lächeln stärkt die innere positive Einstellung. Ja, so ist das. Ich finde das Lied von Roy Black zutreffend. Menschen, die gläubig sind, können sich daran aufrichten. Ein sehr guter Text. Ich kannte das Lied gar nicht. Es ist - so habe ich recherchiert - kurz vor seinem Tod ausgestrahlt werden. Ich mochte ihn - mag seine Lieder auch noch heute - auch wenn sie ein bisschen schmalzig sind. Aber ein bisschen schmalzig schadet nicht, tut gut. So schaue ich mir manchmal im Fernsehen auch Herz-Schmerz-Filme an - Schmonzetten wie wir sagen . Sie tun meinem Inneren gut, besser als jeder Krimi.

Ich danke dir für deine Worte, die tief aus deinem Innern kommen und wünsche dir jeden Tag jemanden, der dich anlächelt - oder noch besser: dass du dich jeden Tag selbst anlächelst und es dir gut gehen lässt. Tust du bestimmt sowieso

Liebe Grüße
Gerd
ehemaliges Mitglied ja, so kenne ich dich, du brauchst die Gemeinschaft aber auch für die Kreativität Zurückgezogenheit, wie wohl jeder Mensch. Eine gesunde Mischung. Bei mir ist das genau so, allerdings bin ich nicht so "kontaktfreudig" - lach, freue mich aber über die Kontakte, die ich habe. In der Tat ist es so, dass es oft schwierig ist, Menschen aus ihrer Isolation zu helfen. Spätestens beim zweiten Anlauf weiß man es, ob sie sich helfen lassen wollen oder nicht.

Ich danke dir für deinen lieben Kommentar.
Ich grüße dich lieb
dein Freund Gerd
ehemaliges Mitglied Leider trifft es in unserem Alter viele durch den Tod
eines Partners. Dann tritt eine große Einsamkeit und
Leere auf. Aber auch diese Menschen suchen wieder
nach Vertraut- und Gemeinsamkeit. Brauchen wir
Menschen nicht die Wärme eines Anderen, wie die Blumen
das Wasser?
Es gibt aber auch in einer Gemeinsamkeit einmal das
Bedürfnis.. Zeit für sich zu haben und
seinen Träumen nachzugehen. Ruhe haben für sich allein,
aber man weiß ja, dass man die andere Hand wieder
ergreifen kann.
Wir sollten unsere Augen nicht verschließen,denn
manches Lächeln...kann schon einem einsamen Menschen
Glück schenken.
Danke für dieses schöne Gedicht.

herzlich Monika
ehemaliges Mitglied Niemand ist sicher gerne alleine. Vielleicht gibt es ein par Einzelgänger die das wollen. Aber oft sind es Menschen die sich unbeliebt machen, egal durch was, dann werden sie bestimmt einsam.
Ich bin nicht gerne einsam, ich möchte auch nicht alleine sein, das ist nicht meine Natur. Ich brauche jemanden an meiner Seite, Freunde mit denen ich mich austauschen kann, ich finde das wichtig.
Einsam oder alleine ist ein grosser Unterschied, allein sein, kann ich gut, zwischendurch, aber dann brauche ich wieder Menschen um mich herum.
Mit tun aber diese Menschen die wirklich einsam sind, sehr leid.
Aber kann man ihnen helfen, vielleicht wenn jemand gerade zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist. Meist weiss man ja nicht, wenn jemand einsam ist.

Dein Gedicht bringt einem zum nachdenken, helfen? Wenn man kann, dann bestimmt!

Liebe Grüsse von Deiner Freundin
Silvy
ehemaliges Mitglied ja, das ist es: sich ausgeschlossen fühlen. Das ist es, was viele Menschen befällt nach dem Verlust eines Partners/einer Partnerin. Ein weiteres Kriterium wäre z. B. durch Krankheit nicht mehr so am Leben teilnehmen zu können und noch ein Weiteres: wenn man ausgegrenzt wird oder sich zumindest so fühlt. Durch deinen Kommentar hast du mich zu diesen weiteren Ausführungen angeregt. In der Tat: man kann unter vielen Menschen sein und sich dennoch allein - einsam - ausgeschlossen - ausgegrenzt fühlen.

Hab Dank für deine lieben Worte.
Liebe Grüße
Gerd
tilli bloß Menschen die in der Einsamkeit leben mussten oder noch leben, möchten nicht mehr einsam sein.
Ein Gedicht das viele Gedanken hervorruft.
Man kann sich auch einsam fühlen, wenn viele Menschen da sind, aber man fühlt sich ausgeschlossen und einsam.
Oder so wie Landliebe schreibt, wenn sie sich zurückzieht fühlt sie sich frei.
Jeder empfindet anders, aber allein sein ist einsam zu sein.
Also ein Gedicht das man tief empfindet.
Danke und grüße Otti
ehemaliges Mitglied als ich deinen Kommentar las, musste ich herzhaft lachen -schön und "traumvergessen". Ich danke dir. Ja, du hast wahrhaft gute Zitate heraus gesucht. Natürlich kann man gerade in der selbst gewählten Einsamkeit richtig meditieren bzw. zu sich finden. Aber wenn man sich alleine fühlt - einsam und verlassen hat man zu diesen Gedanken überhaupt keinen Bezug. Nun war gerade Schopenhauer jemand, ähnlich wie Kant, der sich selbst genügte.

In der Tat sind die selbst gewählten Tagträume die einzig richtigen, die einen glücklich machen, die man selbst lenken kann. So machst du es richtig - ich übrigens auch. Und das Zitat von Nelly Sachs ist köstlich. Ich zünde mir manchmal im Dunkeln auf dem Balkon eine wahrhaft köstliche Zigarre und dazu beim Blick in den schönen Garten einen Traum an

Ich danke dir für deinen Kommentar mit so viel Esprit.
Herzliche Grüße
Gerd
Landliebe Einsam sein und allein sein sind - denk ich - sind zweierlei Schuh.
Einsam sein ist ein schlimmes Gefühl. Jeder kennt es irgendwann. Viele lernen es erst wirklich kennen, wenn da niemand mehr ist, der einen beachtet und würdigt.
Schopenhauer hat gesagt: "Und alles Übel kommt daher, dass wir nicht allein sein können."
Er hat aber auch gesagt: "Ganz er selbst sein darf jeder nur, solange er allein ist, wer also nicht die Einsamkeit liebt, der liebt auch nicht die Freiheit, denn nur, wenn man allein ist, ist man frei."
Da ist was Wahres dran. Ich träume meine Tagträume, wenn ich allein bin und genieße es.
Dein Gedicht hat mich mal wieder zum Nachdenken angeregt.
Es ist schön und "traumvergessen"....
Hab Dank! LG Birgit
Hier noch ein Nelly Sachs Zitat: "Wer im Dunkeln sitzt, zündet sich einen Traum an." Tröstlich, oder?!?

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