Ich kann dich lesen


Ach, wie gern hätt’ ich geweidet
an den Hängen, in den Auen
deiner Welt, in der Vertrauen
auf dein Wort schon ewig gilt,
doch ich war zu jung, zu wild.

Kehre nun zurück, gebrochen,
such erneut dich zu begreifen,
will nun endlich an dir reifen,
mich erneuern und erkennen,
ohne mich von dir zu trennen.

Und nun fühle ich dich kommen,
füllst die Seele mir mit Liebe,
nimmst mir alle Unterschiede,
führst mich sachte an mein Wesen,
das dir gleicht: ich kann dich lesen.

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Kommentare (1)

ehemaliges Mitglied ... gefallen mir sehr gut! Der nicht-mitreimende erste Vers steht wie eine kleine programmatische Ankündigung über der ganzen Strophe. Wo hast Du das her, selber ausgedacht?

Du reimst dann weiter mit zwei Paarreimern; ich versuche es hier (und als mein Kommentar zu Dir) einmal mit Umfassungsreimung:
Lesen kann in Wortessinne
man nur etwas, das geschrieben
oder wenigstens gedruckt –
allenfalls noch ein Produkt,
das in Stein und Erz getrieben.

Deuten lässt mit Fantasien
sich unendlich mehr dagegen:
nur erfordert es mehr Mut,
hat ein Wesen Fleisch und Blut –
doch an dem ist uns gelegen!
[/indent]Mit Dank an Dich und Gruß - [i]elbwolf

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