Sie führte ein Leben im Überfluß,
um´s Geld mußte sie nicht bangen,
zum sorgenfreien Leben,
würde es immer langen.

Ein Gärtner, eine Zugehfrau,
der Tisch stets reich gedeckt,
doch wenn ich hinter die Fassade schau,
war alles zu perfekt.

Vor einem Abgrund sie niemals stand,
keine Hindernisse sie je überwandt,
sie kannte keine Tiefen,
führte ein Leben ohne Furchen und Riefen.
Sie dachte nur an sich,
der Kummer anderer scherte sie nicht,
ihre Worte kann ich noch hören,
sie trieften voller Hohn,
die Sorgen anderer sollen mich nicht stören,
wem hilft mein Mitleid schon.

Nun steht sie hier vor meiner Tür,
das Elend schaut aus ihrem Gesicht,
sie sagt, es dauert nicht mehr lange,
dann stehe ich vor dem höchsten Gericht.

Mein Mann hat mich verlassen,
meine Kinder zieh´n sich zurück,
ich glaube, dass sie mich hassen,
ich habe verspielt mein Glück.

Von schwerer Krankheit gezeichnet,
bitte ich dich mir zu verzeih´n,
in meiner letzten Stunde,
laß mich nicht allein.
Ich würde die Zeit gerne zurückdrehen
ja, ich gebe es zu
mein schlechtes Gewissen,
läßt mir keine Ruh´.

In mir sind böse Gedanken,
wieder denkt sie nur an sich,
aus ihr spricht doch nur Angst,
denn alle ließen sie im Stich.

Nun will sie meine Hilfe,
ein wenig tut sie mir leid.

Ich reichte ihr meine Hand,
bin bereit sie zu begleiten,
als Kinder hatten wir,
schließlich auch gute Zeiten.


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Kommentare (4)

ehemaliges Mitglied Wichtel das ist aus dem Leben geschrieben und erinnert mich an meine Schwiegermutter. Sie war nachher sehr betroffen über meine Güte. Aber ich habe mich wohl gefühlt.
Herzlichst Monika
floravonbistram und die ist nicht jedem gegeben.
Euch viele versöhnende Gespräche
LG Flo
ehemaliges Mitglied Das ist es, Carola! - - - siebzig mal siebenmal - - - thanks Jesus!
oesiblitz .. sehr nachdenklich. Sehr schön geschrieben. Traurig und doch wieder so versöhnlich.

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