Im Hühnerhof oder so
Bild:wikimedia.org/wikipedia/commons/f/f5/Hugo_M%C3%BChlig_H%C3%BChnerhof.jpg
Im Hühnerhof ist heut' ein Fest –
es wird gegickert und gegackert;
ein junges Huhn, ganz abgerackert -
es hat bestanden seinen Test.
Es gab ums Ei ein groß Geschrei -
all Hühner, sie spektakelten,
auch alte Hennen kakelten
ums erstgelegte Hühnerei.
"Oh...hat der Hahn sie denn besessen,
der unser aller Hofherr ist?"
"Nein, nein, der stand grad auf dem Mist...
ach der... der hat sie längst vergessen."
Das Hühnchen, dass das Ei gelegt,
es schmunzelt nur und denkt ganz leise:
"Er liebt mich sehr auf seine Weise,
drum sind sie ja so aufgeregt;"
und denkt an die vergangnen Stunden,
die heimlich sie mit ihm verbracht,
sogar noch in der letzten Nacht
hat er den Weg zu ihr gefunden.
Ganz plötzlich wird es still im Stall...
der Herr des Hühnerhofs erscheint,
sieht an das Prachtei und er meint:
"Gelungen, Liebchen, rund und prall,
Du bist bis jetzt die Allergrößte...
von meinem Harem, komm mein Schätzchen
nun gehen wir zum Lieblingsplätzchen...
dort, wo ich immer gern Dich tröste."
Los ging im Stall ein Mordsspektakel,
die alten Hennen geiferten,
sie wütend sich ereiferten
nie hört es auf ....dieses Gehakel.
Und die Moral vom Hühnerhof -
wer Lob erhält.. ist nie beliebt...
und all sein Tun wird durchgesiebt.
dies sagt ein Lebensphilosoph.
© Luzie - R.
Ähnlichkeiten mit dem wirklichen Leben sind rein zufällig
Kommentare (7)
Liebe Luzie,
Glücklich kann sich der schätzen der so einen Harem um sich scharen kann...Doch in diesem Fall hat ja der "Hahn im Korb" schon seine Wahl getroffen...lach...
Eine hübsche gackernde Schmunzelgeschichte...Ähnlichkeiten mit dem wirkloichen Leben durchaus nachvollziehbar meint
schmunzelnd
Angelika😉
Liebe Luzie,
jaja, die Liebe im Harem, die ist eine ganz spezielle... Ich grinse übers ganze Gesicht und amüsiere mich sehr über dein herrlich humorvolles Gedicht!
Tja, wer als Hofherr eine ganze Schar von Damen sein eigen nennt, der sollte sich geschickter verhalten. Er darf keine demonstrativ bevorzugen.
Vor vielen Jahren unterhielt ich mich mal mit einem Orientalen, dessen Onkel noch zwei Frauen hatte. Der hat mir erzählt, dass es die Pflicht des Ehemannes sei, beide Frauen gleich zu behandeln. Also, wenn eine Schmuck bekam, stand auch der anderen Schmuck zu. Bei den körperlichen Liebeszuwendungen galt das zwar nicht. Aber links liegen lassen durfte er die Ältere und weniger Attraktive auch nicht. Immer galt: Ein Mann muss seinen Frauen immer die gleiche Wertschätzung entgegenbringen.
Seitdem ist mir klar, warum so manches in unseren Breiten der Einfachheit halber heimlich geschieht... :-))))
Mit Hühnern konnt' ich lange leben,
kenne auch Hackordnungen sehr gut.
Doch solch Geschichte wie die eben
mein Denken mir nicht zeigen tut.
Da hat man flott auf diese Tiere
was transferiert, was menschlich ist
und was der Hahn aus sein'm Reviere
für alle auskräht auf der Mist.
Der Lebensphilosoph in dem Gedicht,
indes wohl eine Weisheit spricht.
Ja, wer nach oben ist beliebt,
wird unten heftig durchgesiebt.
Wer zur Lobby nicht zählt
hat den Miespart gewählt.
@Manfred36
Zur Lobby muss man sich nicht zählen,
ich zieh' es vor für mich zu wählen;
einzureih'n in eine Sparte
da hätt' ich nur die eine Karte -
das Ding, das nun hier oben steht ....
ist Asbach-Uralt ... vom Wind verweht,
als Fabel jedoch brauchbar immer
auf Hühnerhöfen wie in Zimmer... n
drum ..wenn der Hahn kräht auf dem Mist
gibts andres Wetter ... oder... 's bleibt wies ist.😉
für die ♥ chen bedanke ich mich auch ganz ♥ lich
mit lieben Grüßen Luzie