Im März - einst und jetzt


Im März - einst und jetzt
Bild:From Wikimedia Commons, the free media repository
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Eckenfelder_E59_1899-1900.jpg

Im Märzen der Bauer einst Rösser anspannt,
die zogen die Pflüge getreu übers Land.

Heut sieht man Traktoren auf Äcker und Feld;
und oben drauf einer, der's Steuerrad hält.

Auch heut pflügt er Böden, er egget und sät;
es rattert der Traktor frühmorgens und spät.
Die Bäu'r
in schafft derzeit in Garten und Haus,
bereitet dem Hausherrn den deftigen Schmaus.

Die  Bauersleut können sich selten ausruhn -
denn Knechtsarbeit müssen sie selber heut tun.
Ein jeder will sein doch sein eigener Herr
und so wie der Herr ist, so ist das Gescherr.


Wie früher geht schnell auch das Frühjahr vorbei,
geerntet wird wieder das duftende Heu.
Mit Mähdreschern geht man den Erntedrusch an;
auch dort muss der Hofherr nun stehn seinen Mann.


So wird schon im März an den Winter gedacht -
bis dahin ist mancherlei Arbeit vollbracht.
Den Landwirten, denen gebühret viel Dank -
drum gilt ihnen heut hier mein Lobesgesang.


© lillii (L-R)

"Im Märzen der Bauer" ist ein Volkslied aus dem 19. Jahrhundert. Der Autor ist unbekannt
 

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Kommentare (18)

lillii

Liebes Immergrün
Vom großen Goethe soll dieser Spruh sein:
Wo viel Licht ist, ist starker Schatten.


Ich stimme ihm voll zu, doch ist das nicht überall so, wo etwas als postiv empfunden wird oder es für jemanden sogar ist,. da findet man mit Leichtigkeit etwas, das man nicht gutheißt.
Du hast es ja auch beides erwähnt.

Jammern wir also nicht zu sehr oder besser, wir übersehen das Negative,
die Zeiten habe sich geändert Bauern werden nicht mehr hochgelobt, sie sichern mit ihrer Arbeit jedoch unsere Ernährung und darüber bn ich schon froh und es sind nicht alles große Höfe,.
Früher hatte fast jede Familie einen Garten in dem manches Gemüse wuchs, heute sieht man in der Regel eine Rasenfläche, wenn man sie denn sieht, oftmals ist es eine Pflasterung, die macht weniger Arbeit.

Danke für Deinen Kommentar,
ich habe versucht, das alte  Lied nur etwas in die heutige Zeit zu versetzen und das ist auch schon fast wieder überholt, weil Lohnunternehmen häufig dort tätig sind.

einen lieben Gruß von Luzie
 

immergruen

Deinen Lobgesang, liebe lillii kann ich nur bedingt nachempfinden, denn nicht immer haben sich die Bauern von ihrer besten Seite gezeigt.
Mit dem Geben waren sie selten besonders freudig dabei. Ich denke da an die Nachkriegszeiten,als wir Kinder beim Ährenlesen mit Hunden von den Äckern gejagt wurden.
Aber ansonsten gebührt dem Stand alle Ehre. Sie dienen dem Land, das sie bearbeiten mit ihrem Fleiß. Allerdings dürfte sich die Sucht nach Profit etwas mehr in Grenzen halten, denn Ertrag ist nicht alles. Aber das wissen wir ja längst.
Danke für Dein schönes Lied 
das immergruen

lillii

nun bin ich auch noch mal da, habe gegooglet und wollte wissen, wo das Lied denn nur ursprünglich herkommt



aus Mähren
Text und Musik: aus Nordmähren , 19. Jahrhundert  – nach Walter Hensel ?

https://www.volksliederarchiv.de/im-maerzen-der-bauer/

und nun zum Mitsingen

hofft die lillii
 

Roxanna

So ganz grundsätzlich, liebe lillii, wundere ich mich nicht über die unterschiedlichen Gedanken von Männlein und Weiblein, nein sie sind mir sogar schon lange bekannt Tränen lachen, nur bei so einem alten Volksliedchen hat es mich eben erstaunt. Nix für ungut und herzliche Grüße

Roxanna

lillii

liebe Roxanna

es freut mich, dass ich Dir damit einen Ohrwurm verpassen konnte.
Diese alten Volkslieder wurden in der Volksschule gelehrt,
Notenkenntnisse waren nicht gefragt, es wurde vorgesungen und wir hatten zu parieren,
so war die gute, alte Zeit.

aber, aber,bitte, bitte  nicht wundern über unterschiedliche Gedanken von Männlein und Weiblein..

Gott sei Dank, dass sie unterschiedlich sind und nicht nur die Gedanken Unschuldig

liebe Grüße von Luzie

lillii

@ Elbwolf,

es  waren zwei getrennte Welten, die es so nicht hätte geben dürfen.
Im Osten wurde fast alles reglementiert, doch im Westen war auch nicht nur die heile Welt.
Ich sah täglich "Hamsterer", so nannte man sie, die aus dem Ruhrgebiet in die Dörfer kamen, um Nahrungsmittel nachfragten, teilweise betteln mussten, um zu überleben.
Sie tauschten Wertgegenstände gegen Lebensmittel.
Ich erinnere mich an ein altes Mütterchen, es kam zu Fuß die 60 km aus dem Ruhrgebiet, bot ihre Arbeit an,strickte Socken und half bei den Bauern um Lebensmittel mit zurücknehmen zu können.
Nicht alle Bauern waren gebefreudig.
Meine Eltern hatten ein wenig Ackerboden gepachtet auf dem sie Kartoffeln, Möhren und alles weitere säten. Kaninchen wurden in selbstgebauten Ställen gehalten, dafür mussten wir Kinder das Gras an Wegesrändern pflücken.
War ich unglücklich ?
Eigentlich nicht, es war eben so. Den Bauern ging es besser, sie waren Selbstversorger und sie gaben so gut wie nichts umsonst ab.
Dann kam die Wende. Ich denke mal zum Glück oder wäre es wirklich  besser beim Alten geblieben? Ich glaube nicht.
Es haben sich viele aufgemacht um sich im Osten zu bereichern.
Auch aus unserem Ort.
Dafür hattet Ihr ein besseres Schulsystem. Hier brauchte man Geld wenn ein Kind zum Gymnasium gehen wollte,können zählte nicht.
Ich habe mich mit 45 Jahren noch mal auf die Schulbank gesetzt.

es ist so, wie es ist, was noch wird? Wissen wir das ?

Danke, dass Du uns Deine Sicht geschildert hast.
Hier war es wirklich so, wie es das Bild zeigt...
aber eben auch harte Arbeit, doch Erinnerung macht uns melancholisch.

sei lieb gegrüßt von de lillii

 

Roxanna

Ich möchte mich nochmal zu Wort melden, liebe lillii, weil ich staune, welch unterschiedliche Gedanken bei Männern und Frauen so ein Lied auslöst. Das ist interessant. Bei mir ist es, seit ich es gelesen habe, fast ein Ohrwurm Zwinkern geworden und immer mal wieder singe ich es so vor mich hin.

Herzlichen Gruß
Roxanna

ehemaliges Mitglied

Schön gedichtet – eine Idylle! Aber mehr westlich als östlich.

Im Osten gab es ja diese Produktionsgenossenschaften (LPG), in denen, wie man hörte, alle Bauern gezwungen waren, die Äcker zusammenzulegen, das Vieh gemeinsam einzustallen, landwirtschaftliche Maschinen anzuschaffen und sogar einmal im Jahr mit der Familie Urlaub zu machen!
Und erst die Infrastruktur in diesen Dörfern – unvorstellbar: da gab es Lebensmittelgeschäfte, Krippe (weil ja die Bäuerinnen gezwungenermaßen mitarbeiten mussten), Ganztagsschule, Sanitätsstelle, Bushaltestelle …
Dagegen bekamen nach Auflösung der meisten LPG die Bauern ihre aus der Bodenreform stammenden Äcker wieder zurück und … durften sie verkaufen - an Großbauern - keine Ahnung, wo die auf einmal herkamen ... Und die setzten Lohnarbeiter ein und brauchten auch keine "Infrastruktur". Und wem das von den ehem. LPG-Bauern nicht passte, der zog einfach in die Stadt.

Halt, den Hund auf Deinem Bild, @lillii, den konnten sie beim Umzug mitnehmen.
Daher stammt vielleicht der Ausdruck: "Auf den Hund gekommen sein".
Du verstehst, ich bin von meiner eigenen Beschreibung so gerührt, dass ich sie nicht auch noch in Verse setzen wollte.
Herzlich - elbwolf
 

protes

liebe Luzie,
mir sind die auch lieber lächel
 aber ich habe an die art der subv. gedacht  wie sie verteilt werden
und was sie leider auch geschehen lassen,
hätte sicher auch einen schönen vers gegeben
aber vielleicht eher zum weinen
als zum singen
somit ist es gut, dass du es gelassen hast.
liebe grüße
hade

lillii

dem Protes-hade ein gesondertes Dankeschön..
wie Männer (manchmal.. nicht immer) sind, er sieht die andere Seite der Medaille, eben, dass die Landwirte subventioniert werden und diese Kosten auf uns alle umgelegt werden.

Stimmt ja alles, doch wir alle wollen essen, die Arbeit der Landwirte ist noch immer richtige Maloche, trotz Maschinen, die Arbeitszeiten  eine 7 Tagewoche- wer damit nicht aufgewachsen ist, geht der freiwillig in sochen Beruf?

Mir sind die Erzeugnisse von den  hiesigen Bauern lieber als aus den Mastställen, obwohl diese Kleinbetriebe auch immer weniger werden.
Darüber will ich heuteabend gar nicht mehr nachdenken, doch danke, dass Du auch daran erinnert hast,

lieben Abendgruß von Luzie
 

lillii

Ein Dankeschön an meine kommentierenden Damen
@ Roxanna; Angelika; Kristine;meine liebe Lady Renate; Andrea und Clematis-Ingeborg.
Garantiert würdet Ihr alle mit einstimmen, wenn ich jetzt anfangen würde dieses Liedchen zu singen. Noch haben wir nicht März,doch bald .
Ja, die Zeiten haben sich geändert, wir können uns noch an die Arbeit mit Pferden auf den Feldern erinnern. Heute werden sie meistens als Reitpferde gehalten, also aus Hobby-und Freizeitgründen.
Ich würde gerne in fünfzig Jahren noch mal schauen, wie sich bis dahin die Welt und Umwelt verändert haben, aber ich weiß nicht, ob der Petrus, wenn ich denn da oben ankomme, mich nach unten blinzeln lässt.

Herzlichst grüßt Euch Luzie
 

ehemaliges Mitglied

Liebe Luzie,

eine wundervolle Stimmung und ein ansprechendes Bild, hab herzlichen Dank!

Eine uralte Freundin von mir (sie wurde 103 Jahre alt), eine Förstersfrau, klagte nach Jahrzehnten noch, dass ihr Mann von oberster Stelle Traktoren statt Pferde bei der Waldarbeit einsetzen musste.
Sie war überzeugt, dass ihr Mann dadurch krank wurde, weil er es nicht ertragen konnte, wie der Waldboden zerdrückt wurde. Mit den Feldern geschieht ja das selbe.

Jetzt werden - wenigstens bei der Arbeit im Wald - wieder Pferde eingesetzt. Die Wälder haben keine luftduchlässigen Böden mehr, und nun komm ich wieder zu den Feldern. Auch sie werden hartgestampft mit den schweren Geräten.

Verzeih mein Abschweifen in die Wälder, hab grad an die kleine Förstersfrau gedacht, sie ist nun auch schon hinterm Regenbogen

lieben Gruss
Ingeborg
 

protes

liebe Luzie,
ja alles hat sich verändert und du hast das hier bei den  landwirten
schön in das alte volkslied eingebaut.

ein vers fehlt allerdings
und zwar der über " Agragsubventionen," die aus Steuergeldern bezahlt werden
steuern die jeder bezahlt und an landwirte weiter gegeben werden " je hektar desto geld"

würde man die dafür benötigten steuern dem normalverbraucher erlassen
könnte der auch die höheren preise für die erzeugnisse bezahlen
und es würde auch nicht fast alles auf die speziell subventionierten Erzeugnisse
ausgerichtet.

liebe grüße
hade

Muscari

Ich bewunderte schon immer die wahrhaftig nicht leichte Arbeit der Bauern. Aber im Vergleich zu damals haben sie es heute nicht mehr ganz so schwer. Und doch ....
In diesen Tagen zieht wieder der Duft von frisch gedüngten Feldern ein, und jeder weiß, der Frühling kommt.

Dein Gedicht dazu ist ideal und gefällt mir sehr.
Mit liebem Gruß,
Andrea

 

ladybird

Ja, ich singe  sofort mit im "imaginärem ST-Chor"
liebe Luzie,
und stimme auch sofort den Meinungen von Roxanna und Tulpenbluete zu und stelle mir ua vor, dass sich der moderne Knecht vielleicht  "LANDWIRTSCHAFTS-ASSISTENT"  nennt?
Sicherlich mit smartphone und "Knöpfen" im Ohr ausgerüstet ist.
du siehst, Dein Gedicht bzw. Vergleich ist nicht nur sehr gut gelungen, es regt auch zur Phantasie an...
herzlichst Renate

PS: Dein Bild mit Pferd ist wohl anschaulicher als ein oller Traktor?
 

werderanerin

Liebe Luzie,

die Unterschiede in der Bewirtschaftung sind wohl in den Jahrhunderten enorm geworden und ich könnte mir vorstellen, dass so Mancher meint, die Kartoffeln z.B. "wachsen" in Plastebeuteln im Supermarkt...ODER...doch nicht ?

Viel zu selten denkt man beim Einkauf überhaupt an die Landwirte, eigentlich garnicht, wenn man ehrlich ist..., zu selbstverständlich ist alles !

Kristine 

Tulpenbluete13

Liebe Luzie,
ich kann zwar nicht singen, aber ich möchte Dir und Deinem Loblied auf die Bauern zustimmen. Sie haben es wirklich nicht leicht in der heutigen Zeit.
Sie haben zwar nicht mehr diese schwere körperliche Arbeit- aber sie müssen heutzutage "Manager" sein und die Zeichen der Zeit erkennen.
Ich finde es gut, daß Du ihnen dieseas "Denkmal" setzt.
Lieben Gruß Angelika

Roxanna

Schön hast du dieses alte Lied in die heutige Zeit übertragen, liebe lillii. Die Arbeit der Landwirte sollte mehr gewürdigt werden. Es ist so selbstverständlich, dass die Regale in den Geschäften immer gefüllt sind und ich weiß nicht, ob sich viele Gedanken machen wo das herkommt und wieviel Arbeit da drinnensteckt. Hätten wir einen ST-Chor könnten wir das Lied gemeinsam singen Lachen. Ich habe gerade geübt, von mir aus könnte es losgehen. Ein schönes passendes Bild hast du auch gefunden. Danke für diesen Blog.

Herzlichen Gruß
Roxanna


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