Weiterfahrt

Heute morgen sollte ich um 11.00 Uhr im Ärztehaus sein. Wir fuhren allerdings bereits frühmorgens zu Pietro weil wir auch noch Karmela sehen wollten. Karmela geht morgens zur Arbeit und wir wollten uns unbedingt von ihr verabschieden. Gegen halb elf verließen wir das gastliche Haus liefen zu Fuss bis zum Ärztehaus und  ich bekam meine reparierte Prothese zurück. Arbeitskosten wurden nicht berechnet, nur Materialkosten. Anschliessend schoben wir uns noch eine Brotzeit zwischen die Zähne und dann machten wir uns auf den Weg. Wir nahmen diesmal aber nicht die Autobahn sondern fuhren die Strasse Nummer acht - Uferstraße. Auch an der Grenze zu Bosnien hatten wir diesmal keinerlei Probleme. Im Moment stehen wir auf einem öffentlichen Platz am Meeresufer. Der Strand ist sehr nah man hört das Rauschen der Wellen, wenn sie auf dem Kiesstrand aufschlagen. Morgen geht es weiter Richtung Split.


Freitag 2.2.

Immer nach Norden

Wir sind nun acht Wochen unterwegs und haben viel gesehen und erlebt.

Zur Zeit fahren wir auf der Uferstraße, die wir bereits auf der Hinfahrt ab Zadar kennen gelernt haben. Man kann hier keine Kilometer “herunterreißen”, dafür müsste man die Autobahn nehmen. Das wollen wir nicht. Kurve um Kurve immer wieder ein anderes Bild. Wir achten jetzt sehr viel mehr auf Einzelheiten. Die Landschaftsbilder - auf der einen Seite die Adria, die vorgelagerten Inseln, auf der anderen Seite schroffe Felsen, die teilweise auch über der Strasse hängen. Es wirkt manchmal bedrohlich, wenn wieder ein Felsbrocken auf der Strasse liegt. Alles zieht wie in einem Film an uns vorüber.

Die Steinhaufen und niedrigen Mauern zwischen den Feldern - mühsam mit größeren Kieselsteinen aufgeschichtet. Weinfelder und Olivenbäume. In Orten mit einem Hafen viele Schiffe.
Man sieht genau wo hier das Geld ist. Die Häuser haben teilweise wunderschöne Zäune, Geländer an den Aussentreppen und auch die Balkone sind aufwendig gestaltet. Genau so ein Musterstück sucht Uwe - und er wird fündig! Ein Muster nach dem er arbeiten kann, um seinen Balkon sicher zu machen. Denn im Moment fehlt das Gitter und man kann den Balkon nicht nutzen. Im Netz findet man das zwar auch in Deutschland, aber für welchen Preis!! Hier kostet es gerade einmal 7.-- € .

In Omis stellen wir fest, dass wir noch einmal Geld wechseln müssen, da ich die letzten Kunas für frische Feigen ausgegeben habe. Uwe hält an einem Platz gegenüber der Polizeistation und geht allein zum Markt, wechselt Geld, kauft ein. Sardinen, Salat, Bananen, Brot. Das gibt heute Abend ein fürstliches Essen.

Wir lassen Sibenik hinter uns und machen in einer kleinen Ortschaft Halt. Dort sehen wir in einer offenen Grillhütte zwei Spanferkel am Spieß, die sich über einem Holzfeuer drehen. Es ist Mittag. Hunger oder nicht, Spanferkel gegrillt ist was feines! Wir fragen die beiden anwesenden Grillmeister und werden in das daneben liegende Restaurant verwiesen. Von aussen sieht es klein aus, aber von innen - grosszügig, sauber, sehr gekonnt die Tischdeko. Der Ober mehrsprachig, die Hausdame sehr aufmerksam und hilfsbereit. Wir ordern zwei Portionen Spanferkel, müssen allerdings noch kurze Zeit bis zur Fertigstellung warten.
In der Zwischenzeit inspiziert Uwe die Toiletten und die Waschräume und stellt fest, dass man sich dort sehr gut rasieren kann. Gedacht, getan.

Am Nachmittag kommen wir an einem Rastplatz vorbei, auf dem wir bei der  Hinfahrt  problemlos eine Nacht stehen durften. Dieses Mal haben wir Pech, der neue Pächter gibt nicht die Erlaubnis, also fahren wir weiter.

In Zadar suchen wir noch einmal  den Baumarkt auf. Sie haben zwar wieder eine Wasseraufbereitungsanlage mit Solar aber auch diesmal müssten wir sie bestellen und einige Tage bis zur Lieferung warten.

Nach Zadar wird die Uferstraße schwierig. Das Wetter spielt verrückt! Es schüttet wie aus Kübeln, so dass die Scheibenwischer nichts mehr ausrichten können. Zusätzlich Hagel, der niederprasselt. Teilweise gewittert es kurz. Vom Wetter  haben wir heute alles miese abbekommen. Uwe muss sehr langsam fahren und dann anhalten. Es regnet sich ein.

Als es etwas nachlässt fahren wir weiter. Die Strassen zum Teil so überflutet dass das eigene Auto sich selbst und dem Caravan eine Vollwäsche verpasst. Ein Campingplatz der offen ist und der nicht zu steil zur Küste abfällt ist nicht zu finden. Uns bleibt nichts anderes übrig, als einen breiteren Standstreifen neben der Strasse anzusteuern, als die Dunkelheit hereinbricht.

Es geht ein ziemlicher Wind, der Caravan wackelt wieder. Hoffentlich kommen heute in der Nacht nicht so viele Autos vorbei, damit wir eine einigermaßen ruhige Nacht haben.

 

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