In der Schulzeit in den 1950er Jahren


In den 1950er Jahren gab es an meiner Realschule nur nach Jungen und Mädchen getrennte Klassen. Sogar die Klassenräume waren so weit voneinander getrennt, lagen nur an getrennten Fluren, so dass sich die Jungs und Mädchen nicht zwangsläufig über den Weg laufen mussten! Und das mitten in der Stadt Münster! Ob es in anderen Schulen genauso gehandhabt wurde, entzieht sich meiner Kenntnis.
Mein gleichaltriger Stiefbruder ging in der gleichen Schule in die Parallelklasse für Jungs. Fast möchte ich behaupten, dass damals sogar die Pausenzeiten die "Geschlechter" trennten?! Nur die große Pause war für alle zur gleichen Zeit. Da bekam ich sogar einmal eine "Appelpitsche" an meine Wade geknitscht, weil mein gleichaltriger Stiefbruder in seiner Klasse wohl erzählt hatte, dass seine Mutter mit der Wiederheirat einen Vater mit drei Töchtern in die Familie gebracht hatte. Eine war ich - und bekam das gleich in der Pause zu spüren ... Ich hatte ja zuvor ein Jahr im kath. Internat verbracht, weil unsere Oma sich von drei Mädels in der Familie überfordert fühlte. Und nun war ich plötzlich auf dem Schulhof ebenfalls zu sehen.

Münster war in jenen Jahren schwärzer als die Polizei erlaubt! Bischof, Dom und die Bevölkerung super-katholisch, dazu noch einen Weihbischof, der möglicherweise nach Rom berufen werden könnte, um dort vielleicht mal zum Papst gewählt zu werden ... Heute ist das Gott-sei-Dank anders!
 

Anzeige

Kommentare (2)

ehemaliges Mitglied

Bei mir war es ähnlich. Bis zur 8. Klasse waren wir eine reine Mädchenklasse. Erst in der erweiterten Oberschule (heute wohl Gymnasium) kamen auch Jungens dazu. Das war schon etwas komisch, so auf einmal mit dem anderen Geschlecht zusammen lernen. Aber das hat sich schnell gefunden.
Sind schöne Erinnerungen.
Liebe Grüße

nnamttor44

@Heidi292  
Wir kamen ja nicht mal in einer Klasse zusammen, die beiden Geschlechter kamen in eigene Klassen, die zudem durch separate Eingänge für Jungs oder Mädchen getrennt waren.

Ein paar Jahre später erfuhr ich, dass das Mädchen-Gymnasium in ein normales Gymnasium für Jungen und Mädchen umgewandelt worden war. Die Nonnen hatten nicht mehr das Sagen. Als ich das das erste Mal (als Erwachsene) mitbekam, war ich schon etwas perplex, denn zu meiner Schulzeit durften sich Jungs dort nicht sehen lassen. Männliche "Wesen" waren allenfalls Väter der Schülerinnen.


Anzeige