Jakob ist ein sympathischer, leichtsinniger Siebzehnjähriger. Kein Spaßvogel aber. Ich glaube, ich habe hier mal schon über ihn geschrieben – vor fast einem Jahr hatte er einen Unfall. Zu schnell mit seinem nagelneuen Motorrad gefahren, stürzte er, und es sah ziemlich schlecht für ihn aus. Eine Zeit lang lag er im Koma. Dann hatte es sich aber erwiesen, dass sein Zustand doch nicht ganz schlimm war. Nach mehreren Operationen konnte er langsam gehen, sein Gehirn hatte sich auch als nicht beschädigt erwiesen.

Diese guten Nachrichten konnte ich vor einigen Monaten hören. Der Jakob besucht eine Berufsschule an dem Oberschulkomplex, wo ich tätig war. Ich kenne ihn aber nicht als meinen Schüler – ich unterrichtete nur in den Oberschulklassen. Er arbeitete im Rahmen eines Praktikums dreimal in der Woche in einem Laden nebenan.

Heute unterhielt ich mich mal wieder kurz mit der netten Verkäuferin da, als ich mir meine Morgenbrötchen besorgte. Ich fragte sie, wie es dem Jungen jetzt so geht. Alles in Ordnung, Gott sei dank, war ihre Antwort. Als ich aber meinte, da würde er wahrscheinlich nie wieder ein Motorrad besteigen, sagte sie: Er hat sich bereits ein neues gekauft.

 Der Junge hat der Verkäuferin über seinen Aufenthalt im Krankenhaus erzählt. Er sollte da einen Traum gehabt haben. Er sah träumend eine schöne Gestalt – er ist sicher, dies wäre der Christ selbst gewesen (er ist katholisch, das konnte er also wahrscheinlich nicht anders verstehen). Und der junge Mann sollte zu hören bekommen haben: Es ist noch nicht deine Zeit. Du musst zurück… Und jetzt sagt der Jakob: Ich weiß, was es drüben gibt. Ich habe gar keine Angst vor dem Tod mehr.

Jakob ist kein Lesetyp; natürlich konnte er eventuell im Internet über diese Erscheinungen gelesen haben, die immer wieder Neugier und Staunen erwecken... Er ist die erste Person, von der ich einen solchen Bericht fast direkt bekommen habe. Leichtsinnige Siebzehnjährige sind nicht gerade sehr glaubwürdige Menschen, doch diesmal…?


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Kommentare (12)

werderanerin

Liebe Christine..., ich könnte mir zwischen "Himmel und Erde" so einiges vorstellen und wer möchte schon sagen, er wisse, WAS danach so alles kommt...und wenn Jemand solche Erinnerungen hat...finde ich das gut.

Kristine

Christine62laechel

@werderanerin  

Liebe Kristine, ich glaube, man braucht einfach Vertrauen... Früher konnte man das durch die Religion erfahren, und auch noch heutzutage finden viele Menschen eine Hoffnung darin. Unabhängig aber von einer Stellung zum Gott und Glauben, wäre wohl der Gedanke: Alles ist so, wie es sein sollte, selbst wenn ich manches nicht begreifen kann, einfach wohltuend. Und was kommt, das wird eben richtig sein. Und wenn auch noch so schön, wie es sich aus den Kommentaren und Berichten ergibt, dann könnte man schon das Leben hier genießen, und sich auf das künftige freuen.

Mit Grüßen
Christine

Distel1fink7

Liebe  Kommentatoren

ich finde hier sehr viele kluge und einfühlsame  Berichte und Meinungen
und überall ist "was dran ". 
Ich habe den Eindruck,, wir sollen das nicht wissen.
Drei Tage nach dem Tod meines Bruders stand er neben meinem Bett,
und nein ich habe nicht geschlafen, und ja ich war gefesselt wie im Schlaf.
Er trug die Sachen, die er immer trug, die Hose zu schlabberich, immer
sein uralter Sakko. Er war feuerrot im Gesicht und hatte Schweißperlen
auf seiner Stirn. So war das immer, wenn er sehr aufgeregt war.
Er sprach zu mir irgendwie  freudig
"Hör zu, es ist genau so wie man sich erzählt hat. Du glaubst gar nicht,
was ich alles gesehen habe " und erzählte mir Sachen und ich nahm
mir fest vor, dass ich das nicht vergesse und sofort aufschreibe.
Aufschreiben, nein , das kann ich nicht, denn ich weiß kein einziges
Sterbenswörtchen mehr, alles gelöscht.

Als ich ihn berühren wollte, die Hand zu ihm ausstreckte, war er fort.

Ja, so war das,, wiederkam er nicht mehr,.

Das wollte ich Euch so gern erzählen,,Grüße  diesmal
von Rena, weil nur ER mich so genannte hat

Christine62laechel

@Distel1fink7  

Danke schön, dass du uns darüber erzählen wolltest. 💗

Wenn gestattet, wiederhole ich dann auch die Worte meines Mannes, die ich etwa ein Jahr nach seinem Tod in einem Traum gehört hatte, und seine glänzenden Augen zugleich sehen konnte (vielleicht habe ich schon mal darüber berichtet, es wäre dann aber schon ziemlich lange her). Mein Mann sagte zu mir: "Mache dir keine Gedanken; ich bin auch ganz ruhig. Ich bin im Himmel - und du kannst dir gar nicht vorstellen, wie wundervoll es hier ist".

Mit lieben Grüßen
Christine

Manfred36


Nahtoderlebnisse sind aus allen Zeiten geschildert. Sie gingen auch durch die Medien. Ich war einmal vom Saarbrücker Rundfunk mit einer Gruppe zu einem Betroffenen eingeladen, der uns auch das Tunnelerlebnis bestätigte. Aber es gibt auch außerkörperliche Erfahrungen, Gefühle tiefen Friedens und Schmerzlosigkeit, besondere Lichterscheinungen, Erleben einer anderen Welt oder eines früheren Lebens. Sie sind auf Sauerstoffmangel im Gehirn zurückzuführen, wenn es vom Herz nicht mehr versorgt wird, und der Netzhaut, wenn sie sich dabei tunnelartig verengt.

Die ontologisch-spirituellen Schlussfolgerungen Betroffener soll man nicht verwerfen. Es ist eine Erfahrung, die sich eingräbt und die ganz persönliche Denkweise verändert.
 

Christine62laechel

@Manfred36  

Ich bin auch der Meinung, lieber Manfred, dass Sauerstoffmangel das Eine ist, und ein schönes Geheimnis - das Andere... Im Internet kann man sehr viel darüber lesen, sich auch Videoaufnahmen von Berichtern ansehen - das macht schon Eindruck. Auch ohne so etwas selber erlebt zu haben, kann man seine persönliche Denkweise verändern.

Und sollte es doch nur an der Physiologie liegen - wie schön, dass man in dieses Umständen so angenehm betäubt wird, nicht wahr?


 

ehemaliges Mitglied

Ein gewisser Leicht-Sinn passt zur Jugend, findest du nicht? Er fährt wieder Motorrad - schön. Er ist jung und lebt. Er hatte vermutlich ein Nahtoderlebnis und keine Angst mehr vor dem Tod.
Warum sollte er auf Grund seines Alters, nicht glaubwürdig sein?
Im Gegenteil - wenn du als 17jähriger, in der heutigen Zeit, erzählst du hast Christus als Lichtgestalt gesehen, dann wirst du mit hoher Wahrscheinlichkeit eine außergewöhnliche Erfahrung gemacht haben, denke ich.
Vielleicht bekommst du mal die Gelegenheit, persönlich mit ihm darüber zu reden.

lieben Gruß
WurzelFluegel


 

Christine62laechel

@WurzelFluegel  

Ja, liebe WurzelFluegel, deswegen habe ich meinen Eintrag mit Worten beendet, die zu bedeuten haben: In dem Fall möchte ich dem Jungen doch gerne glauben können...

Ich würde mich gerne auch mit ihm darüber unterhalten. Das nächste Mal muss ich die Verkäuferin fragen, ob er noch hier sein Praktikem machen wird (bislang habe ich ihn im Laden nicht mehr gesehen).

Mit lieben Grüßen
Christine

Rosi65

 Liebe Christine,

Jakob muss bei der Traumbotschaft leider etwas falsch verstanden haben.
Auch wenn er den möglichen nächsten Motorradunfall überleben sollte, weil er ja noch nicht dran ist, kann er trotzdem für den Rest seines Lebens ein Pflegefall werden. Ob ihm das bewusst ist?

Viele Grüße
   Rosi65

Christine62laechel

@Rosi65  

Da hast du absolut Recht, liebe Rosi. Ich wollte nicht, dass mein Eintrag allzu lang wird, und deswegen habe mich dazu darin nicht geäussert.

Der nette Jakob denkt auch nicht an seine Mitmenschen... Von der Verkäuferin weiß ich, dass seine Mutter einfach davon betroffen ist, dass er wieder ein Motorrad fährt. Lange Wochen wußte sie ja nicht, was kommt... Und selbst wenn sie daran glauben würde, dass es ihrem Sohn nach dem Tode noch besser gehen würde als hier, na ja... Es steht aber fest, dass Jungendliche das  Risiko sehr gern mögen. Und andere Dummheiten...

Mit lieben Grüßen
Christine

Distel1fink7

Ob siebzehn oder siebzig
Seele kennt keine Zeit.

Danke für den berührenden Bericht.

Christine62laechel

@Distel1fink7  

Glaube ich auch... Da, wohin man mal auswandert, gibt es wohl keine Uhren.

Mit herzlichen Grüßen
Christine


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