Da schreibt sie - und malt vor dem Fenster zum Wald,
die dunklen Gedanken zerfressen die Nacht,
und schemenhaft steht dort im Schnee die Gestalt,
die sie sich ersehnte, für die sie hier wacht.

Und flehend erhebt sie dann stets ihre Hand
und flüstert voll Sehnsucht ein klagendes „Komm“,
doch wabernd und wallend schließt sich eine Wand,
es tönt eine Stimme: “Und das nennst du fromm?

Wie du da verleumdest und Menschen bekriegst,
zerfressen von Bosheit dir Fälschung ersinnst.
Dann Andere heuchelnd in Sicherheit wiegst,
die sich ganz verfangen in deinem Gespinst

von Lügen und Täuschung . Sag - spürst du denn nicht,
wie du dir bereitest den ewigen Weg?
Hör mich, der in Strenge sehr mahnend hier spricht.
Kehr um und bekenne, denn sonst bricht der Steg,

der leuchtend die Seelen, die ehrlich und echt,
in himmlischem Frieden zu Gott leiten will.
Doch du wirst verdammt sein, denn du handelst schlecht,
du stehst doch schon abseits, drum schweig endlich still.“

Doch sie bleibt dort sitzen, die Stifte umkrallt
und malt jenes Bildnis, das tief in ihr reift:
mit links schreibt sie „ Jesus“, die Rechte - geballt -
malt einen Gehörnten, der sie hart ergreift.

anders(floravonbistram)




Dies schrieb ich für einen Menschen (sicher stellvertretend für viele)
der Psalme predigt, aber Mobbing nicht nur betreibt, sondern andere dazu anstiftet.

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Kommentare (7)

indeed das geht richtig tief unter die Haut. Ja, möge immer das Gute siegen - wie schön und reicher wäre das Leben.

Mit lieben Gruß
Ingrid
Drachenmutter Dein Gedicht gefällt mir, es ist sehr tiefgründig. Und das Bild passt ganz genau dazu.

LG,
woelfin
immergruen Jesus oder Luzifer? Hell oder dunkel? Schwarz oder weiß?
Immer sind es die Gegensätze in uns, die wir mit und gegen unseren Willen zulassen müssen.
Welche Seite in uns überwiegt, liegt nicht nur an uns selbst. Aber ich hoffe sehr, dass immer die guten Kräfte die Oberhand behalten mögen. Es würde das Leben, und vor Allem das Miteinander, wesentlich erleichtern.
Das glaubt, das immergruen
Syrdal
den individuell einzig richtigen Weg zu erkennen. Noch schwerer aber ist es, diesen dann auch konsequent einzuschlagen und sich von nichts ablenken und beirren zu lassen. Falsche Rücksichtnahme, oft aus verkrusteter Tradition gefordert, hat viele, sehr viele Menschen zu allen Zeiten daran gehindert, ins himmlische Licht zu wandeln, auf dass sie für alle Ewigkeit im Dunkeln versanken.
Dass ein jeder Mensch s e i n e n Weg finden und gehen möge, wünscht allen uneingeschränkt
Syrdal

hellusch das uns daran erinnert, welche Kämpfe täglich in uns selbst stattfinden, wer da in uns und um uns kämpft! Gut gegen Böse ...
hellusch
nnamttor44 gut getroffen, Flo, froh bin ich, geflohen zu sein und zu wissen, dass es "nur" ein Kind getroffen hat, leider noch immer trifft ...

Uschi
Gelikalollo Das trifft genau auf jemanden zu,der gerade mein bisheriges Leben zerstört hat.
Gelikalolllo

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