Kanadaurlaub 2009 - Mit dem Wohnmobil durch Britsch Kolumbien, Teil 9



30.09.2009

157 km


Nach einer kalten Nacht mit Regen fahren wir weiter. Die Schneefallgrenze liegt 150 m über uns und der Pass vor uns ist 1273 m hoch. Auf der Passhöhe liegt Schnee neben der Fahrbahn.

Auf der anderen Seite lange Abfahrten bis auf 300 Hm. An einem kleinen See halten wir, weil wir einen Adler sehen, der auf der anderen Seite des Flußeinlaufs am Ufer etwas entdeckt hat. Ich kann mit der großen Kamera ein paar Bilder machen. Dann findet Gabi neben dem Fluß im Lehmboden Spuren von 2 Bären. Sie sind nach unserer Meinung ganz frisch. Die Möglichkeit, auf Bären zu stoßen, ist also ständig gegeben. Wieder ein paar Bilder von den Spuren und weiter geht’s durch Indianderreservate mit armseligen Hütten und alten Autowracks auf den Grundstücken. Die Straße ist schmal. Halten schlecht möglich. Deshalb keine Bilder von diesen ärmlichen Hütten. Dann aber ein wunderschöner Totempfahl mit Adlerkopf neben einem gepflegteren Häuschen. Wieder keine Möglichkeit zum Halten und fotografieren. Bald ist Whistler erreicht, das größte Skigebiet in Kanada, mit 30 Liften, 200 Abfahrtskilometern. Ein Ort aus der Retorte im Küstengebirge. Trotzdem sieht alles gut aus. Keine großen Hotelklötze wie in Österr. Skiorten oder in Frankreich. Alles passt irgendwie harmonisch zusammen. Wir parken auf den großen Parkflächen neben dem Skiort und schauen uns die Stadt an. Als erstes fällt auf, daß noch überall gebaut wird. An den Parkplätzen, am Rathausplatz der für Olympische Festakte umgestaltet wird und an vielen anderen Stellen in der Stadt. Man kann sich kaum vorstellen, daß das alles bis Januar oder Februar fertig sein kann.

Wir spazieren durch die Stadt, kaufen ein. Ich möchte mit der Mastercard am Automaten Geld abheben. Geht wie bei vorherigen Versuchen in anderen Städten nicht. Am Schalter bekomme ich dann mit meiner Karte das Geld. Gott sei dank, sonst wären wir schon auf halber Strecke pleite. Beim nächsten Mal würde ich Reisechecks mitnehmen. Unsere Freund bekommen damit in jedem Supermarkt ihre Einkäufe und den Rest in Bargeld zurück. Außerdem sind die Schecks gegen Diebstahl versichert.

Dann beginnt wieder die Suche nach einem geeigneten Nachtparkplatz. Auf dem jetzigen ist Übernachtung ausdrücklich verboten. Wir fahren aus der Stadt in Richtung Vancouver und suchen Nebenstraßen ab. Dabei kommen wir auf eine Bergstrecke und landen auf noch nicht ganz fertiggestellen Parkplätzen für die Nordischen Disziplinen. Bauarbeiter sind noch mit Maschinen bei der Arbeit. Also weiter. Zuletzt stehen wir am Rande (außerhalb) einer breiten Straße, die nach Streckenverlegung nach 300 m endet und nur noch als Zufahrt für eine Siedlung dient. Wir sind müde und bleiben. Ich fühle mich hier nicht wohl und schlafe schlecht. Abends und nachts hupen mehrmals vorbeifahrende Autofahrer.
„Schaumaamoi“ ob wir hier ungestört bleiben.



01.10.2009

162 km

Tanken bei 68638 km, ca. 90 l

Am frühen Morgen hupen wieder vorbeifahrende Autofahrer. Als wir frühstücken bleiben zweimal Autofahrer hinter uns stehen, zücken die Kamera und fotografieren unsere Fahrzeuge. Wir befürchten, daß bald die Polizei auftauchen wird und fahren weiter. Das könnte teuer werden.
Es regnet; keine schönen Aussichten für diesen Tag. Starker Verkehr. Stopps wegen Baustellen. Die 99 zwischen Whistler und Vancouver, 120 km, wurde und wird noch als Olympia-Verbindung ausgebaut. Über Squanmish erreichen wir die Lions Bay und damit den Pazifik. Alles regenverhangen, aber unsere Laune hat sich schon wieder verbessert. Im Norden Vancouvers erreichen wir die Fähre. Für das Wohmo mit 22 Fuss Länge und 2 Personen zahlen wir 99 KD. Überfahrt bei wenig Sicht aber guter Laune. 1 ½ Stunden später Ankunft in Nanaimo. Um 14.15 parken wir bei einem Supermarkt, tanken und machen einen Spaziergang zum Strand in der Nähe des Fährhafens. Danach fahren wir auf der 19 A und 4 A weiter in Richtung Port Alberni, auf der Suche nach einem geeigneten Parkplatz. Hier ist alles relativ stark bebaut. Wir suchen dem Campground am Little Qualicum Falls im McMillan Prov. Park. Der Navi von Frieder schickt uns zunächst auf einen falschen Weg. Umdrehen, fragen, wieder auf die 4 A, dann endlich erreichen wir den Campground. Wir spielen zu viert Karten bis in den späten Abend und schlafen prima im Schutz des Campgroundes. Diese Plätze sind mit unseren nicht zu vergleichen. Die meisten liegen mitten im Wald, haben eine Ringstraße von der weg die Zufahrten zu den aufgeschütteten relativ großen Stellplätzen weggehen. Auf jedem Stellplatz stehen immer 2 massive Holzbänke und ein ebenso massiver Tisch. Daneben eine mit Blechwanne eingefasste Feuerstelle. Feuerholz kann jeweils beim Ranger gekauft werden. 4-5 Scheite kosten allerdings 5 oder 6 KD. Holz sammeln im Wald ist nicht erlaubt. Das haben wir schon auf dem Campground im Wells Grey gesagt bekommen.
Dabei hat Frieder – man kann es kaum glauben – extra in seiner Reisetasche eine Axt aus Deutschland mitgebracht, hi,hi. Er sagte schon daheim, daß man in Kanada für das abendlich Lagerfeuer unbedingt eine Axt dabei haben muß. Bei der Übernahme der Womos haben wir festgestellt, daß jeweils eine Axt zur Ausstattung gehört. Jetzt hat er 2 Stück dabei. Ich war überrascht, daß er beim Einchecken keine Schwierigkeiten bekommen hat. Aber eine Axt im Reisegepäck ist scheinbar kein Sicherheitsrisiko, sie liegt ja im Gepäckraum des Fliegers.

Lustig ist auch, daß wir 4 jeweils einen Campingstuhl von Zuhause mitgebracht hatten. Ebenso zwei Grillroste. Die Campingstühle sind zwar wie ein Schirm faltbar aber trotzdem so lang, daß ich unsere nicht in der Reisetasche unterbringen konnte. Also haben wir uns extra im Bundeswehrshop einen Seesack gekauft in dem wir die Stühle, den Grillrost und verschiedene andere Dinge unterbringen konnten. Im Wohnwagen waren dann die gleichen Campingstühle schon vorhanden, ha,ha. Macht nichts, falls wir mal Gäste haben geht das mit den Stühlen in Ordnung. Den Grillrost haben wir nie gebraucht.

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