Kant und die Frauen

Autor: ehemaliges Mitglied

Heute geht es um das Thema Frauen. Zusammen sitzen Henryk, Gerd und natürlich Immanuel Kant. Wir sprechen ein heikles Thema an. Da wir wissen, dass Immanuel nicht verheiratet war und auch keine Liebschaft bekannt ist, gehen wir vorsichtig an das Thema heran. Henryk hat uns in seine Wohnung eingeladen und zur Beschwichtigung eine Flasche Rum bereitgestellt. Ich glaube allerdings, dass wir sie nicht brauchen werden, da Immanuel ein äußerst ausgeglichener Mann ist. Zunächst sprechen wir über das Thema Frauen allgemein. Henryk beginnt.

Henryk: Ich bin jetzt 67 Jahre alt und seit unzähligen Jahren glücklich verheiratet. Ich schätze die Frauen sehr (er zwinkert Gerd zu).

Gerd: Ich bin zwar noch keine 67 Jahre alt, erst 58, aber auch schon seit Jahrzehnten glücklich verheiratet. Auch ich schätze die Frauen über alles. Was wären wir schließlich ohne sie.

Kant: (vorsichtig sich vorantastend). Auch ich schätze die Frauen. Allerdings habe ich Zeit meines Lebens die Unabhängigkeit geliebt. Ich wollte unabhängig sein von materiellen Dingen. Leider blieb ich bis zur Blüte meiner Schaffensjahre, das war die Zeit nach dem 50. Lebensjahr, ohne viele geldliche Mittel, um nicht zu sagen, ich war arm. Da ich selbst mittellos war, wollte ich es keiner Frau zumuten, mit mir die Armut zu teilen. Danach war es zu spät. Nicht, dass ihr glaubt, dass mir Frauen nicht gefallen hätten. Im fortgeschrittenen Alter, na ja ihr seid ja jetzt in diesem Alter, aber seid schon reich an Erfahrung, wollte ich keinen Neubeginn starten. Natürlich habe ich Frauen immerzu geschätzt. Gesellschaftlich habe ich mich sogar so sehr in die Kochkunst vertieft, um auch zu diesem Thema brillieren zu können. Ich war Zeit meines Lebens ein Frauenliebling.

Henryk: Ja, mir wird im ST nachgesagt, dass ich das auch bin. Meine Frau schätzt mich ebenfalls. Ich unterhalte mich gerne mit Frauen, sind sie doch weit einfühlsamer als Männer.

Gerd:
Da kann ich Henryk nur beipflichten. Ohne die Frauen wäre der ganze ST nichts. Es sind schließlich die Frauen, die das Schöne am ST darstellen. Das können dir die wenigen Männer, die genau so denken wie ich, sicher bestätigen. Aber sag einmal Immanuel: Stimmt es, dass ein Pfarrer dir, als du gerade 49 Jahre alt warst und deine eigentliche Karriere begann, dir eine eigens für dich gefertigte und in Druck gegebene kleine Schrift überreichte mit dem Titel: "Raphael und Tobias, oder Gespräche zweier Freunde über den Gott wohlgefälligen Ehestand"?

Kant: Jetzt fangt ihr auch noch damit an, Freunde. Ja, das stimmt. Ich habe ihm die Druckkosten erstattet. Aber ich hasste nichts mehr, als alternde Männer, die sich in der Gunst der Frauen siehlten und diese ausnutzten. Da blieb ich lieber ehelos und habe mich nur im gesellschaftlichen Rahmen mit den Frauen beschäftigt.

Gerd: Ja, Immanuel. Dir schien die Leidenschaft gefehlt zu haben.

Kant: Ja, das stimmt. Ich war nicht leidenschaftlich. Meine Gefühle befanden sich stets im Gleichgewicht und ich war gewissermaßen mit der Wissenschaft verheiratet. Meine Glücksgefühle befanden sich stets in der ruhigen Heiterkeit meiner Seele und als dunkle Grundierung ein bisschen Schwermut.

Gerd: Schade eigentlich, Immanuel. Wären die Umstände anders gewesen, hättest du sicher ein guter Ehemann und freundschaftlicher Partner sein können

Kant: Ja, schade. Ich habe die Frauen immer geschätzt. So hat mich meine Schwester in den letzten Lebensmonaten gepflegt. Dafür bin ich ihr sehr dankbar.

Gerd: Henryk, nun brauchen wir ein kleines Feuer der Leidenschaft. Henryk, dein Rum ist goldrichtig.

Henryk mit erhobenem Glas: Auf die Frauen. Ohne Frauen ist nichts, aber auch gar nichts.

Beide stimmen ihm mit Kopfnicken zu.

Anzeige

Kommentare (0)


Anzeige