Katalonien: Die Zisterzienserklöster Santes Creus, Poblet u. Vallbona de les Monges


Die drei großen Zisterzienserklöster Kataloniens - Santes Creus, Poblet und Vallbona de les Monges - haben den Lauf der Zeit und die Wechselfälle der Geschichte überstanden und blieben in ihrer ganzen Schönheit und Pracht erhalten, wobei zwei von ihnen noch immer Klostergemeinschaften beherbergen. Während der Benediktinerorden bei der Wiederbevölkerung des Alten Katalonien eine entscheidende Rolle spielte, war der reformierte Zisterzienserorden (1098), der schon bald unter königlichem Schutz stand, ab Mitte des 12. Jh. die Speerspitze der Wiederbevölkerung des Neuen Katalonien.

Das Kloster Santes Creus (1150) liegt in einem entlegenen Tal am Ufer des Gaiá inmitten einer harmonischen Landschaft. Der prachtvolle architektonische Komplex (12.-18.Jh) ist von ehemaligen klösterlichen Gebäuden umgeben, aus denen im Laufe der Zeit der Ort Santes Creus entstanden ist. Das Kloster umfaßt drei Gelände; die unter Peter III(1376-1380) angelegten Befestigungen beschränken sich jedoch auf die Kirchenmauern, einen Teil des Kreuzgangs, in dem das schöne Königliche Tor (18.Jh.) herausragt, und den großen Platz, auf dem der barocke, dem heilig gesprochenen Abt Bernat Calbó gewidmete Brunnen steht. An diesem Platz stehen ehemalige Klostergebäude mit prachtvollen, mit Sgraffitos verzierten Fassaden, die sich heute im Privatbesitz befinden. Eines dieser Gebäude, der Abtspalast (1640) dient heute als Rathaus.

Die Kirche (1174-1211) hat einen Grundriss in Form eines lateinischen Kreuzes mit einem romanischen Tor und einem großen gotischen Fenster in der westlichen Fassade und einer prachtvollen Rosette an der Stirnseite. Besonders erwähnenswert sind hier die königlichen Mausoleen von Peter II., Jakob II. und Blanche de Anjou, die von eleganten gotischen Schreinen umgeben sind (14.Jh.); die Porphyrurne Peters I. ist möglicherweise römischen Ursprungs. Der Hauptaltar ist mit einem schönen Barockretabel von Josep Tremulles (1640) ausgestattet. Die achteckige Kuppel stammt aus dem Jahr 1314 und der Horenturm aus der Renaissancezeit (16Jh.).

Am großen gotischen Kreuzgang (14.Jh.) arbeitete der engliche Meister Reinard Fonoll, der hier ein sehr feines bildhauerisches Werk schuf. Weitere interessante Elemente sind der Kapitelsaal, der Schlafsaal mit seinen Scheidbogen, der hintere Kreuzgang (1625) und der unter Peter II (1276) erbaute und später (1520) in einen Abtspalast umgewandelte Königspalast. Östlich des zweiten Kreuzgangs befindt sich die romanische Kapelle der Dreifaltikeit. Im Sommer finden im ehemaligen Refektorium interessante Konzerreihen statt.

Fortsetzung: Zisterzienserkloster Poblet
(passende Bilder in der User-Diashow: Santes Creus)



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Kommentare (1)

hisun Liebe Gabriele, ich bin begeistert von Deinen Berichten über diese Klöster und den Bildern dazu. Vielen Dank, dass Du sie uns geschenkt hast.
Hisun Sonja

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