kein tag wie jeder andere

Autor: ehemaliges Mitglied

niemand


die tür öffnet sich
davor steht
niemand

die tür öffnet sich weiter
davor steht
niemand

die tür steht ganz weit offen
davor steht
niemand

wer ist dieser niemand?

niemand ist jeder
der ein recht darauf hat
jemand zu sein

also öffne die tür ganz weit
und lass viele niemande herein
damit sie wieder jemand sein können

traumvergessen 30.09.2015

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Kommentare (4)

ehemaliges Mitglied oh, das muss schon etwas Besonderes sein, wenn man sich in einem solch gefährdeten Land aufhält. Dazu muss es einen sehr wahrscheinlich humanen Grund geben. Deine Sorge ist nachvollziehbar. Dein großes Herz hält keinem Türklopfen stand, ohne dass die Tür geöffnet würde.

Ich grüße dich und Bruno herzlich
und danke dir für deine lieben Worte
herzlichst
traumvergessen
tilli kann man wieder deine tiefe Gedanken lesen.
Es ist halt so wie es ist. Du hast uns sehr gefehlt.

Ich mache die Tür immer breit auf, warte bis wieder mein Enkelsohn aus Afghanistan zurück kommt.
Die jungen Männer aus diesen Land klopfen an unserer Tür und sie wird aufgemacht, und unsere Kinder sind dort so weit.
Das ist nicht zu verstehen. Und wir kennen nichts tun.

Mit Grüßen von uns Tilli
ehemaliges Mitglied in der Tat ist es nicht leicht, viele Menschen ungeplant unterzubringen. Viele von den Älteren unter uns können noch ein Lied singen von Flucht und Vertreibung nach einem furchtbaren Krieg und wie sie untergebracht wurden in Wohnungen von Leuten, die sie nicht mit offenen Armen empfangen haben. Dennoch ist es gelungen, etwas aufzubauen, was uns heute ein traumhaft schönes Leben beschert. Wenn es ums nackte Überleben geht ist die Angst vor Übervölkerung das wenigste, auch wenn es nicht leicht werden wird, die Aufgabe zu meistern. Ich bin stolz, dass Deutschland ein Paradebeispiel von Großmut zeigt, woran die Welt sich ein Beispiel nimmt oder nehmen kann. Gerade weil alles so gut geklappt hat, der Wiederaufbau und die Wiedervereinigung, ist es gut, wenn wir auch für andere etwas tun können. Ich gehöre nicht der unmittelbaren Nachkriegsgeneration an und kenne das ganze nur aus Erzählungen von meiner inzwischen verstorbenen Schwiegermutter, die sich großmütig sozial betätigt hatte.

Danke für deinen ehrlichen Kommentar.

Ganz liebe Grüße
traumvergessen
lillii ich habe mir Deinen Aufruf jetzt einige Male durchgelesen und ich glaube, dass ich verstanden habe, was Du meinst.

Doch, wenn ich mich z.B als ein "JEMAND" bezeichnen würde, was denkst Du, wie viele Niemande ich aufnehmen könnte oder sollte und ob ich nicht doch Gefahr laufe, denn selber einer zu werden?

Die Befürchtung, dann selber unterzugehen, besteht durchaus.

Wie diese Aufgabe bewältigt werden soll, ist mir schleierhaft und macht mir Angst,

das muss man auch sagen dürfen..

Freundlichen Gruß lillii

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