Kirche? Nein Danke, oder?



Ja, ich weiß, ein heißes Thema, nicht wahr? Kommt darauf an, von welcher Seite man es betrachtet.

Der Eine denkt an die Institution "Kirche" mit ihren Formalien, mit alten überkommenden Rattenschwänzen und Schwächen.
Der Andere meint die Gemeinschaft der Gläubigen, die sich im Glauben trifft und oft belächelt oder offen verspottet wird.
Der Dritte wiederum sieht die alten, oft wunderschönen Gebäude vor sich mit einem Abglanz historischer Zeiten.
Mancher bewundert das Bauwerk als solches. Die nachgelassene Baukunst unserer Ahnen ist ja auch oft bewundernswert.
Und wieder ein Anderer schaut auf seine Steuererklärung und sagt ganz eindeutig: "Nein, ohne mich!" dazu.
Für mich selbst, und das gebe ich unumwunden zu, steht der Gottesdienst an der ersten Stelle der Aufzählung.
Aber außer zu Gottesdiensten gibt es noch unzählige andere Möglichkeiten, eine Kirche zu besuchen.
Und oft sind es auch ganz profane Umstände, die einen Menschen den Weg in eine Kirche finden lassen.
Vielleicht regnet es gerade unvorhergesehen? Oder, an einem heißen Sommertag, wo ist es da kühler als in einer Kirche?
Und in der Hektik des täglichen Lebens möchte man vielleicht ganz einfach einmal Ruhe finden!

Ich denke, gegen solche unvorhergesehenen Besucher ist überhaupt nichts einzuwenden! Ich habe dabei schon oft erlebt,
dass da jemand dabei war, der eine Kirche schon seit vielen Jahren nicht mehr von innen gesehen hat. Es kann ja sein,
vielleicht, dass dann von seinem Besuch eine Kleinigkeit bei ihm haften bleibt. Wer weiß das so genau?
Unser Vater geht oft seltsame Wege mit seinen Kindern.

Eine jugendliche Besucherin sagte mir einmal sinngemäß:»In einer Kirche fühle ich mich immer so winzig klein,
es ist immer ein leises ehrfurchtsvolles Gefühl dabei. Ich fühle, dass Gott hier zu Hause ist. Und ich weiß dann nicht,
wie ich ihm gegenübertreten soll!«

Ich war damals sehr betroffen. Weil ich irgendwie fühlte, dass hier doch ein kleiner Denkfehler sein musste.
Etwas später hätte ich ihr eine gute Antwort geben können; leider war sie da schon fort.

Was hältst Du von dieser Aussage?
Vielleicht ist da etwas dran? Aber meiner Meinung nach doch nur ein winziges Teilchen.Vielleicht aber sind diese Sätze
auch nur eine Quintessenz einer Anschauung, die jahrhundertelang das Leben des Menschen bestimmte. Teilweise leider auch
noch heute, ich will mir da nichts vormachen.

Gott wohnt in der Kirche. Dieses Bauwerk ist gewissermaßen sein Wohnsitz, seine Adresse. Und da soll er auch gefälligst
bleiben. Und sich ja nicht einmischen in Dinge, die außerhalb dieses Gebäudes vorgehen!

Was ist das doch für eine Vermessenheit von uns. Wir sperren Gott damit ein in die Abgeschiedenheit eines Gefängnisses.
Es ist zugegebenermaßen ein schönes, kostbares Gefängnis, aber es bleibt halt ein solches.

Natürlich hatte das Mädchen auch Recht: Gott wohnt in der Kirche. Aber sie hätte das kleine Wort »auch« hinzufügen müssen.
Gott wohnt überall da, wo man ihn wohnen lässt! Und da ist die Palette der Möglichkeiten riesenhaft!

Das kann die Halle des Hauptbahnhofs sein wie auch der Arbeitsplatz am Band. Das Büro genau so wie meine Garage in der ich
mein Fahrzeug nach einer Fahrt mit einem »Gott-sei-Dank, wieder zu Hause« abstelle.

Ja, und solch ein winzig kleines Gebet- und es ist ein Gebet, wenn es denn nicht sinnlos dahingeplappert wird,- führt dann
auch gleich zum zweiten Teil der Aussage des Mädchens: »Ich weiß dann nicht, wie ich ihm gegenübertreten soll!«

Viele von uns wissen es auch nicht. Und dabei ist es doch ganz einfach: Wir treten ihm gegenüber wie einem guten Freund,
wie einem Verwandten. Noch einfacher gesagt: Wie vor einem Vater! Wie tritt man nun seinem Vater gegenüber? Genau! Man spricht mit ihm!

Und da kommt nun der wunde Punkt bei uns allen: Wann sprechen wir denn einmal mit diesem Vater, unserem Vater?
enn es uns einmal nicht so gut geht. Wenn wir vielleicht nicht mehr ein- und aus wissen. Wenn wir etwas brauchen,
wenn wir einen Wunsch haben!

Es ist doch so. Wenn wir von »Beten« sprechen, meinen wir in erster Linie »Bitten«! Vielleicht liegt das am deutschen
Wortstamm Gebet? In anderen Sprachen heißt Beten zunächst einmal Danken und Loben!
Jesus Christus hat einmal gesagt: »Bittet, so wird euch gegeben!«
Aber doch nicht so, wie man einen Automaten bedient. Oben `nen Euro rein und unten kommt dann die Wunschware heraus.
Gott als Vollzugsbeamter unserer Wünsche, ein seltsamer Vorgang, nicht?

Ihm richtig gegenübertreten, das heißt mit ihm reden. So wie Christus es getan hat. Zum Beispiel in Gethsemane:
Da drängen sich auch menschliche, allzumenschliche Wünsche vor: »Wenn es möglich ist, lass diesen Kelch an mir vorübergehen!«
Aber dann, dann kommt das Wichtigste: »Nicht mein, sondern dein Wille geschehe«.

Ja Freunde, alles gar nicht so einfach, nicht wahr? Und dann: Zum rechten Beten gehört auch das Danken! Und wenn wir nicht
wissen, wofür wir danken sollen--- nun, dann wäre es doch einmal ganz gut, darüber nachzudenken, was wir alles zu verlieren haben!
Gott gegenübertreten, das muss nicht in der Kirche sein! Es heißt ganz einfach, ein Gespräch mit ihm führen!
Laut oder leise, oder auch lautlos. Zu Hause oder in der Kirche oder im Wagen. oder beim Joggen. Er hört zu. Immer!
Und eines ist sicher: Er gibt auch Antwort! Jedem. Wir müssen nur hinhören.
Und wenn wir - du und ich- uns einmal richtig prüfen, dann werden wir zugeben müssen, dass er schon oft zu uns gesprochen hat.
Jeder von uns, da bin ich mir ganz sicher, hat das schon einmal erfahren...

Sören Kierkegaard sagte dazu:

"Beten heißt nicht, sich selbst reden hören,
sondern heißt dahin kommen, dass man schweigt,
und im Schweigen verharren,
bis der Betende Gott hört."


©by Pan

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Kommentare (14)

Pan eigene Lieblingsstelle im NT ist
Joh.3,16


-lieben Gruß
Horst
marianne im Neuen Testament:

Johannes 16, 23a
Pan Du hast Recht,
ich habe Recht,
alle haben Recht!
Und nun?
Alles mit der Wissenschaft erklären wollen, kann es nicht sein. Das, und das sage ich bewußt, hat rein gar nichts mit »Glauben« zu tun! Ich kann immer und jederzeit etwas aus dem Keller der Kirchengeschichte hervorholen, These oder Antithese. Und was bringt mir das?

Nun: Ich glaube.
Und: Ich lasse jedem seinen Glauben.
Weiter muss man nichts tun.

Wenn es einen Gott gibt,
kann ihn keiner abschaffen!
Gibt es aber keinen-
wozu dann die Anstrengungen?

Liebe Grüße,
Pan
anjeli Ich weiß schon was die Dreieinigkeit bedeutet, ich verstehe auch was gemeint ist.
Ich bin katholisch getauft und habe aufmerksam am Religionsunterricht teilgenommen. Die Dreieinigkeit wurde auch gelehrt.
Auch wurde mir gelehrt, dass wir Sünder im Fegefeuer und dann in der Hölle schmoren werden.

An die Hölle habe ich als Kind schon nicht geglaubt und die
Dreieinigkeit stelle ich einfach mal jetzt in frage, weil sie umstritten ist.

In der Encyclopedia of Religion stimmen die heutigen Theologen darin überein, dass die Trinitätslehre in der hebräischen Bibel nicht zu finden ist.
In New Catholic Encyclopedia heißt es, die Lehre von der Dreieinigkeit/Dreifaltigkeit wird im AT nicht gelehrt.

Der Historiker Arthur Weigall schreibt Jesus Christus erwähnte nie ein solches Phänomen und das Wort Dreieinigkeit
kommt im ganzen NT nicht vor.
Die Lehre wurde erst 300 Jahre nach dem Tod unseres Herrn
in der Kirche aufgenommen. (The Paganism in Our Christanianity)

Die Formulierung ein Gott in drei Personen setzte sich erst gegen Ende des 4. Jahrhunderts durch.
Davor hatten die Kirchengelehrten ein andere gegensätzliche
Erkenntnis und lehrten diese auch.
Justin der Märtyrer, Irenäus, Klemens von Alexandria, Tertullian, Hippolyt, die vornizäischen Väter und alle christlichen Schriftsteller der ersten drei Jahrhunderte nach Christi Geburt hatten den gleichen Tenor.

Bibelstelle: Jesus spricht zu seinen Jüngern Johannes 14.28
Hätte ihr mich lieb, so würdet ihr euch freuen, dass ich zum Vater gehe; denn der Vater ist größer als ich.

In den folgenden Bibelstellen wird der heilige Geist erwähnt. Für mich ist erkennbar, dass der heilige Geist keine Person, sondern eine Kraft Gottes ist.

Bibelstelle: Marias Besuch bei Elisabeth Lukas 1.41

Bibelstelle: Christi Himmelfahrt Apostelgeschichte 2. 1-4

Bibelstelle: Die Bußpredigt Johannes des Täufers
Matthäus 3.11

Alle Bibeltexte sind aus meiner Lutherbibel.

Es gibt noch mehrere Bibelstellen, die die Glaubenslehre von der Trinität widerlegen.
Darüber sollen sich weiterhin die Gelehrten streiten, die auch geteilter Meinung sind.
Für mich ist Gott ohne Anfang und ohne Ende. Jesus Christus hat aber einen Anfang, er ist ein Geistwesen auch der Erzengel Michael, er ist mit Macht ausgestattet worden, aber er unterliegt dem Willen des seiner Vaters und ist ihm stets gehorsam.


Jeder muß selbst entscheiden was er glaubt und was er nicht glaubt.

Ich stelle schon lange die Lehren der katholischen Kirche in frage.
In der Bibel wird kein Zölibat erwähnt. Das wurde von der Kirche aus Geldgier eingeführt.

anjeli

stefanie Ich bin sehr dankbar über den Meinungsaustausch zu diesem Thema.Für mich ist mein Glaube an Jesus Christus die Verbindung zu Gott. stefanie
Pan @Anjeli, Jesus ist nicht nur Gottes Sohn. (eigentlich des Menschen Sohn laut Urtext!) Durch die Trinitas besteht eine Einheit (ich weiß, schwer zu verstehen) Vater, Sohn, Heiliger Geist, all das ist Gott!

@Traute, ich meinte nicht Deine oder andere persönliche Kinder, ich dachte an die Aussage generell: "...selbst entscheiden!" Das, glaube mir, hörte ich hundertfach als Entschuldigung dafür, wenn Kinder vom Reli-Unterricht befreit wurden, die unterhaltsamen Seiten jedoch Zeltlager, Spielkreise, Theaterkreise usw. gern mitnahmen...
Das jedoch ist in Ordnung, bleibt doch bei Einem oder Anderen etwas hängen, was er eigentlich "selbst" entscheiden sollte, nach Meinung der Eltern.
---
Ja, und nicht alles ist negativ, was Kirche als Einrichtung betrifft. Dass an vielen Stellen im kirchlichen Bereich auch mit viel Herzblut aufopferungsvoll gearbeitet wird, wird wohl niemand abstreiten können. Wenn urplötzlich all das in kommunale Hände gelegt würde, bräche viel soziales Engagement zusammen. Und die normalen Steuern würden höchstwahrscheinlich nicht ausreichen.
Dann die Kirchensteuer:
(Wer zahlt die schon gern, ich auch nicht. Wer zahlt überhaupt gern Steuern?) Irgendwoher muss das doch auch finanziert werden. Glaube nur keiner, dass die Löhne und Gehälter im kirchlichen Sektor horrend hoch wären!
In den Kirchen, wo es Tarifverträge gibt, sind sie dem öffentlichen Dienst angeglichen. Wo es keine gibt, liegen sie meist erheblich darunter!

Für mich jedenfalls ist das kein Argument. Es gibt immer etwas auszusetzen, an allen Institutionen, auch am Staat. Aber wem sage ich das, wir alle kennen das doch aus eigener Erfahrung!
Warum sollen die Menschen der Kirche anders sein? Sie alle haben Stärken und Schwächen, wie wir alle.
Und: Es gibt nicht nur Schafe auf der Welt, es gibt auch Wölfe! Und Schweine...
---
Über den Glauben an Gott zu streiten, ist ein Unterfangen, das kein Ende bringen würde. Auch Jahwe, Allah und Krishna bringen da keine andere Auslegung hervor.
Hier wie da: Gott ist Gott. Keiner wird gezwungen, (jedenfalls bei uns nicht) das zu glauben.
Und wenn ich- als ev.Christ- glaube, dann nur, weil ich dies viele Male erfahren habe. (Und nicht, weil ich dort 30 Jahre tätig war...)


Ein Gedicht von dem deutschen Theologen
Lothar Zanetti soll das hier abschließen:

Die Anderen

Ich sehe den sanften Wind in den Lärchen gehn
und höre das Gras wachsen
und die anderen sagen: Keine Zeit!

Ich sehe den wilden Wassern zu
und den Wolken über den Bergen,
und die anderen sagen: Wozu?

Ich sehe den Schmetterlingen nach
und den spielenden Kindern,
und die anderen sagen: Na und?

Ich kann mich nicht satt sehen
an allem, was ist,
und die anderen sagen: Was soll's?

Ich bewundere dich, o mein Gott,
in allem, was lebt,
und die anderen sagen: Wieso?

- Lothar Zanetti -



sonja47 Gott ist für mich nicht in der Kirche, eingesperrt hinter dicken Mauern!

Gott ist in mir!

Meine Verbindung zu ihm durch mein tägliches Gebet!

Bin evangelisch - reformiert, da geht nichts über die Mutter
Gottes, das kennt die christ-katholische Gemeinde.

Sonja

ehemaliges Mitglied Nun für mich ist die Kirche als Bauwerk eine Oase...wenn ich einkaufe..nicht gerade positiven Stress habe und dann suche ich die Kirche auf...schon eigenartig...nein ich brauche keinen Gottesdienst..dort ist es kühl..ich sehe plötzlich alles gelassener...zünde eine Kerze an..so einfach ist es ..denke an meinen Mann...auch der Wald oder die Ostsee kann für mich Kirche sein.mag.. wenn die See stürmisch ist.. Dinge verschwinden nicht..auch wenn man darüber schweigt.
Schwierigkeiten warten...Lösungen müssen gefunden werden,immer wieder...so ist das Leben
aber es ist lebenswert...spannend immer wieder..
anjeli es ist sehr schwer die Bibel zu lesen und zu verstehen.
In der Bibel ist ganz klar der Wille Gottes definiert.
Die Bibel wurde über einen Zeitraum von 1400 Jahren geschrieben und viele Schreiber lebten zeitversetzt.
Es gibt keine widersprüchlichen Aussagen in der Bibel.
Jesus hat seinen Jüngern aufgetragen das Abendmahl zu feiern, genauso wie er es mit seinen Jüngern getan hat.

Hinweise, dass Christen den Geburtstag Jesus feiern sollen, gibt es nicht.
Vieles wurde im Zuge der Christianisierung von der Obrigkeit eingeführt, um die "neuen" Christen für den Glauben zu gewinnen. Es wurden heidnische Feste, die damals Brauch waren mit dem heutigen Weihnachtsfest und dem Osterfest vermischt.

Die Heiligenverehrung und ihre Anbetung, das kann ich auch nicht nachvollziehen. Luther war auch ein Gegner, wollte aber nicht alles ausmerzen.
Dass die Künstler Jesus, Adam und Eva mit Bauchnabel darstellten ist für mich klar, weil die Künstler ja Menschen gemalt haben und die haben einen Bauchnabel. Sie kannten es ja nicht anders.
Jesus war auch ein Mensch, aber ein vollkommener. Dass er ein Jude war ist damit zu erklären, dass er ja eine Identität auf der Erde brauchte und die Juden waren ja das auserwählte Volk von Gott.
Nur, die Juden haben es immer noch nicht begriffen, dass sie nicht mehr das erwählte Volk sind.

Die Verehrung der Maria, als Muttergottes ist falsch. Sie ist nicht die Mutter Gottes. Gott hat keine Mutter. Es ist unendlich, ohne Anfang und ohne Ende.
Falls jemand jetzt sagt, dass Maria die Mutter von Jesus ist und damit die Muttergottes, ist das auch falsch, denn Jesus ist nicht Gott, er ist Gottes Sohn.
Maria hat das Kind empfangen und es ausgetragen. Für mich ist sie eine Art Leihmutter gewesen.
An die Empfängnis kann der Mensch glauben, wenn er an Gott glaubt, denn Gott ist allmächtig.

Die Bibel ist ein von Gott inspiriertes Werk. Das Problem ist, dass Menschen erstmal daran glauben müssen.

Ich gehe gerne in die Kirche, besichtige die schönen Kunstwerke.
Es braucht aber für mich keine Kirche zu existieren, damit ich Gott nahe sein kann. Beten kann ich auch zu Hause.

anjeli
Traute Nein, ich meine nicht irgendwelche Kunstwerke an und in öffentlichen, privaten oder in beweglichen Räumen, sondern z.B. im Vatikan und an den Altaren. Wo der Maler,Künstler nach Vorgabe der Geistlichen sogar die Farbe nicht frei wählen durfte.
Ich habe auch nicht gesagt das ich Agnostikerin bin und von meinen Kindern habe ich gar nicht gesprochen, die sind selbst in der Lage diese Fragen für sich zu entscheiden.
Ich meine auch nicht den Glauben an sich und schon gar nicht die Moralischen Gebote. Ich habe an der Art und Weise, der Bilderanbeterei und all der anderen Abgöttlichkeiten und die Kriecherei. Da sind mir die Auffassungen des jüdischen Glaubens schon annehmbarer. So weit ich sie beurteilen kann.
Was die Bildhaftigkeit Gottes betrifft und der Heiligen und Heilig gesprochenen und der Rituale u.s.w.
Wobei, man immer bedenken muss wie oft und wann die zur Bibel zählenden Schriften geändert worden sind und trotzdem als Wort Gottes bezeichnet werden.
Mit freundlichen Grüßen,
Traute
P.S.
Auch mir gefällt die Art, mit Dir, über diese Dinge zu diskutieren und Gedanken aus zu tauschen, das hat ja vor lange Zeit, im Feuer geendet,leider.

Pan ich habe diese Antworten erwartet, weil ich sie schon seit vielen Jahren so kenne. Und ich bin tolerant genug, keine Wertung abzugeben, steht mir auch nicht zu.
Ohne Kommentar allerdings möchte ich es aber nicht so stehen lassen.
Glauben hat nichts, aber auch gar nichts mit Wissen zu tun.
Und wenn ich heute die wunderschönen Kunstwerke der Klassik bestaune, dann nehme ich es als gegeben hin, dass diese aus einem tiefen Glauben heraus entstanden sind.
Und wenn diese Maler, liebe Traute, die äußeren Merkmale des Menschen abbildeten, so hat dies auch nichts mit dem von den Kirchenoberen gelehrten Glauben zu tun.
Es war halt eine Darstellung des menschlichen Körpers, so wie er nun mal ist, die Künstler hatten auch keinerlei andere Vorstellung von irgendwelchen "heiligen" Insignien.

Die Einlassung, meine Kinder sollen selbst entscheiden, ob usw.usw. sehe ich doch anders.
Wie kann ein Kind etwas entscheiden, was es nie vorher im Elternhaus kennenlernte? Es nimmt doch genau das mit, was dort gelebt wurde. Sehe ich das falsch? Schulbildung reicht da doch nicht aus!

Glaubt mir, liebe Freunde, ich selbst sehe sehr,sehr vieles kritisch, weil ich auch jahrzehntelang »hinter die Kulissen« schauen konnte.
Ich kann doch nur urteilen, wenn ich Informationen habe, die Hand und Fuss haben. Ich kann alle Ungereimtheiten nicht aufklären, das haben die besten Menschen des Glaubens nicht gekonnt, ich weiss jedoch, dass ich nichts mit wissenschaftlichen Erwägungen klären kann.

Mir geht es um den Glauben an Gott und nicht um den Glauben an die Kirche oder irgendwelche Hirten!!!

Wenn ich Streit mit meinem Bäcker habe, weil der mir schlechtes Brot verkauft--- sage ich dann: "Ich esse ab heute kein Brot mehr"?

Es ist auch völlig gleich, welchen Glauben oder welche Religion ich überhaupt habe, (auch ein Agnostiker glaubt ja etwas) solange ich menschlich bleibe und nicht den Terminus der extremen Anhänger übernehme!
Niemand muss sich etwas aufoktroieren lassen, das würde allem widersprechen, was ich auch selbst glaube.
Und: Ich bin Christ, ob mit oder ohne Kirchensteuer erkenne ich jeden als meinen Bruder und Schwester an. Das ist etwas, was ich schon als Kind in der Heimat gelernt habe, das Gebot der absoluten Nächstenliebe.
Und: das hat nichts mit Kirche oder Bildern oder Steuern zu tun, sondern mit meiner Bereitschaft zur Agape.

Weitere Kommentare hierzu wären erwünscht...

Liebe Grüße,
Horst
finchen ... der Verstand setzt dort ein, wo es an Glauben mangelt..
sprach mein Großvater immer.
Was gibt es dazu noch zu sagen?
ganz liebe Grüße ohne Prunk und Goldverziehrung.
Dein Moni-Finchen
Traute Bei mir ist es wie bei Finchen.
Die Kirchen als Gebäude sind so gebaut, als müsste man Gott einen "Gefallen" tun.
Das Lobpreisen, und so weiter sehen wohl Provinzfürsten gern, aber ein Allmächtiger?
Dann sind solche Widersprüche im gepredigten Wort. Es sind alles Menschen und deren Vorstellung. Wenn es Gott gibt, dann ist es eine Beleidigung ihm zu hofieren, als brauchte er das.
Nehmen wir die Sakralen Gemälde. Warum haben Adam und Eva einen Baunabel, der ja auf die vollzogene Geburt hinweist?
Wenn sie göttlichen Ursprung haben?
Und der von der Jungfrau, die jungfräulich blieb, trotz Geburt, das Kind, hat auch einen Nabel.
Wenn es der Sohn Gottes ist, warum ist er da aus dem Hause Davids, Josefs Vorfahren? Josef war doch nicht sein Vater?
Ich könnte noch mehr Widersprüche aufzählen, die eben nur durch ich Glaube trotz alledem, beantwortet werden.
Ich sage nicht alles was da steht ist Legende oder Absurd, aber es einfach so für wahr zu nehmen ist eben auch nur durch Glaube,trotz alledem erklärt .
Wenn es etwas gibt, das alles erklärt was wir nicht erkennen können, dann ist es eine Beleidigung in seinem Namen Kriege zu führen und diese zu segnen und all die Sachen für ihn zu tun die einem Adligen wohl gefallen könnten aber nicht einem Gott.
Denke ich.
Aber wie ich schon sagte, mir wäre wohler, ich hätte die Tür nie geöffnet und könnte, wie meine Mutter in völliger Hingabe, ohne dahinter sehen, einfach Glauben.
Sagt Traute



finchen um Architektur und Gemälde oder besondere Altäre anzuschauen. Z.B. Maulbronn mit den Riemenschneider-Altären.
Oder in Dessau die Cranach-Gemälde......
Ich bin getauft und konfirmiert...doch einen wirklichen Glauben habe ich nie kennengelernt.
Ich halte selbst, mit mir und meinem Gewissen, Gericht.
Die Taufe und die Konfirmation wurde bei meinen Söhnen traditionell fortgesetzt. Sie sollten sich entscheiden können, wenn sie erwachsener waren.
Als meine Kinder erwachsen waren, schaute ich auch auf meine Steuerklärung.....und sagte nein.
"...was nützen mir diese Taler, wenn ich keinen "Glauben" habe?"
Und der liebe Gott läßt sich bestimmt nicht bezahlen.
Als Fremdenführerin oder Putzfrau hätte ich mich bewerben können.
Und das Makabre an der Glaubensfrage, ist eine Freundin -
Sw Ortrud - eine katholische Ordensfrau in einem Kloster.
Hier spielt die Toleranz eine ganz große Rolle.
Abends gegen 18 Uhr wandelt sie im Garten und liest ihr Brevier..................ich störe sie nicht dabei.
Sie hat ihre Art des Lebens gefunden und ich meine....
Und manchmal bin ich von dem Wunsch beseelt: hier könnte ich auch gut leben- in dieser Ruhe und fast Schweigsamkeit.
Ich fahre gerne gerne zu Besuch in das Kloster "Herzebrok".
...der Herrgott wird es schon richten....
Ich richte selbst, daß ist der Widerspruch in mir.
Trotzdem finde ich jedermann bewundernwert, der so glauben kann.
Lieber Horst, vielen Dank für diese Zeilen - gläubig werde ich wohl nicht mehr werden, aber eine Nachdenklichkeit hat es geweckt.
mit lieben Grüßen und ein Dankeschön
Dein Moni-Finchen


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