Klage einer verhinderten Bestseller-Autorin

Autor: ehemaliges Mitglied

Oftmals grüble ich, soll ich was schreiben?
der Gedanke lässt sich nicht vertreiben,
dass ein Bestseller könnt' mir gelingen,
ein Entwurf von den vorletzten Dingen,
ein Jahrhundertroman, drunter geht's nicht,
über Gegenwart, Zukunft, Voraussicht.

Inhalt, Form und Personen sind klar,
nach bewährtem Rezept ich verfahr,
Sex und Crime und auch Schauriges sollen
wieder spielen wie oft ihre Rollen,
denn bekanntlich zieht so etwas immer,
jede Handlung darf sein immer schlimmer.

Doch wie soll ich den Anfang bezwingen,
mein erhabenes Opus beginnen?
Dies Problem stellt mich immer vor Fragen,
deshalb muss ich voraussichtlich klagen,
dass mein Dichter-Ruhm nie wird gesungen,
weil alsbald die Ideen verklungen.

(Marina)

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Kommentare (7)

ehemaliges Mitglied was hast du da nur für alte Schätze ausgegraben!
Das war alles nicht so ernst zu nehmen, einfach nur so als Spaß an der Freud. Ich habe manchmal einfach Lust auf so kleine Spielereien, die völlig bedeutungslos sind, Fingerübungen sozusagen. Heiter und unbeschwert, wie ich es nicht immer, aber manchmal gern bin.

Liebe Grüße
Marina
ehemaliges Mitglied Ich kann dieses Gedicht nur ganz profan kommentieren.

Nicht so passend wie die Kommentare zuvor. Das Reimen ist so gar nicht meine Sache. Höchstens ein Haiku bringe ich technisch hin, ich meine die 5-7-5 Silbengeschichte. Naja, lass ma das.
Ansonsten geht es mir inhaltlich genau so wie in deinem Gedicht beschrieben.
Ich bin froh, dass es nicht nur mir so ergeht. In diesem Sinne, liebe Grüße
Ferdinand
debi i komm nur noch sporadisch
weil's not on akkurat isch
dass wemmer ned malad isch
zom danksaga parat isch



sonscht heißt's, mr wär nomadisch
wobei des ned bloß fad isch
sondern am End echt schad isch

Daher ganz herzlichen Dank
für die guten Wünsche
und biba - liebe Grüßle

helga
ehemaliges Mitglied Liebe Helga, ja sicher, den Schirm brauch ich zwar,
aber niemals im Bett, wie bei Spitzweg es war.
Der arme Poet hat ein undichtes Dach,
das ist bei mir nicht so, darüber ich lach.
Jetzt wünsche ich dir einen Urlaub ganz schön,
und hoffe, gesund dich bald wieder zu sehn.

Du wirst mir fehlen.

Herzliche Grüße
Marina
debi ... s'war immer so, s'war immer so
und so wird es bleiben sowieso,
s'war immer so, s'war so!


Liebe Marina, ich bin froh, dass die heiße Phase
des Sommers nun sanft in den Herbst übergeht.
Nur die Sache mit dem Schirm, die solltest Du Dir
auf Grund eben dieser Tatsache doch noch einmal überlegen:

Ein Leben ohne Schirm ist zwar möglich, aber ...
So'n Schirm ist echt Spitze, ich sag's frei und frank,
vor allem, wenn's regnet und er steht nicht im Schrank.


Und zu der Sache mit dene Bredla on dera Eule ...

Die "Bredle" back ich schon seit ewigen Zeiten,
so klein und genügsam. Unendlich bescheiden
leg' ich sie danach als Reime beiseiten,
unterm schlichten Symbol ... "Kleine Kleinigkeiten".

Die "Eule mit Weule" sagt, nichts überstürzen,
erst laaang überlegen, dann ändern und kürzen,
ein klitzekleinwenig mit Pointen noch würzen,
zum Schluss dann entsorgen, ohne jammern und knürzen.

Ich hoffe ja, dass nun alle Klarheiten beseitigt sind
und grüße Dich herzlich -
helga (die sich hiermit in die Ferien verabschiedet, liebe Marina)
ehemaliges Mitglied Liebe debi, ich danke dir hiermit ganz doll,
du machst mir jetzt Mut und ich weiß, was ich soll:
Ich setz mich gleich hin, und dann hurtig ans Werk,
wenn erst mal der der Anfang ist über den Berg,
entdeckt schnell die Welt den verhinderten Dichter,
der die Literatur prägt und setzt neue Lichter.

Man wird feiern schon morgen am Himmel den Stern,
der leuchtend und neu strahlt am Firmament fern.
Der Spitzweg-Poet darf ruhig hungern und leiden.
Marina die kann diese Qualen vermeiden.
wird ernten den Ruhm, von ihr lange ersehnt,
und die Welt wird sie feiern, dann ist sie versöhnt,

lässt alsbald lieber sein all das Klagen und Weinen,
und die Freude löst ab schnell das frühere Greinen.
Doch sag: deine "Bredle", die sind eher Eulen,
nicht dass du mir zufügst jetzt andere Beulen,
indem du mir sagst, dass ich trag nach Athen
sie statt meines Opus und dies soll geschehn.

Ja, ja, gib es zu, du glaubst nicht an die Kunst
von Marina, die strebt in die dichtende Zunft.
Das macht nichts, ich finde mich gern damit ab.
weil ich ohnehin schwindle, Ideen nicht hab.
Ich bleib ein bescheidenes Reimerlein immer,
und ende wie Spitzwegs Poet in dem Zimmer.

Nur den Schirm, den brauch ich nicht.

Liebe Grüße
Marina
debi Liebe Marina, ach lass das Gegrübel,
zu viel überlegen ist meistens von Übel.
Dein Plan ist doch prima, die Sache wird gut -
hör auf den Meister und fasse nur Mut.



Das Gerüst der Geschichte, das hast Du ja schon,
drum überleg nicht mehr lange, die Zeit läuft davon.
Ist dann fertig das Werk, ach wäre das fein,
lädest Du dann auch mich zur Autogrammstunde ein.

Von alleine täten die Monetchen dann fließen -
und Du könntest endlich das Nichtstun genießen.
Das wäre ein Leben in Saus und in Braus ...
Schau doch, so sieht das Poetenleben aus:

das gemütliche Poetenleben


Tja, liebe Marina, das Leben ist schwer,
Bestseller-Träume hab ich lang schon nicht mehr.
Was immer ich reime, hat zwar wenig Sinn
und trotzdem macht's Spaß und ich kritzel es hin.
" I back kloene Bredle" und eh Du jetzt fragst ...
Dess isch schwäbisch und damit ist alles gesagt.

meine selbstgebackene Bredla

Liebe Grüßle und schönen Sonntagabend
debi

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