Kleines Leid oder großes Leid

Autor: ehemaliges Mitglied

Der Titel meiner kleinen Geschichte ist etwas irreführend, aber ich habe ihn bewußt gewählt, denn es handelt sich um einen kleinen Menschen,ein  Kind am Beginn seines Lebens und um ein altes Paar das vermutlich nicht mehr so viel Jahre vor sich hat.
 
Wenn man mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist, begegnet man vielen Menschen und wenn man wie ich überwiegend U-Bahn fährt und an einer bestimmten Haltestelle umsteigt und fast immer etwas Wartezeit hat, gibt es noch mehr Begegnungen oder manchmal Gespräche der einen oder anderen Art.

Auf alle Fälle stieg mit mir heute ein altes Paar aus, bei näherem hinsehen bemerkte ich bei der Frau eine starke Sehbehinderung, der Mann gehbehindert, aber genauso sehbehindert. Sie hielten sich an den Händen, er nahm seinen Stock und sie stiegen  etwas unsicher aus, woran das Paar erkannte, dass sie im richtigen Zug saßen, weiß ich natürlich nicht, aber wann ein oder umsteigen erforderlich ist, kann man mit dem zählen der einzelnen Stationen erfassen. Ich dachte wie so oft, manche Senioren haben es besonders schwer.

Dann fiel mir ein kleiner Junge mit seiner Mutter auf, ich sah seine wollene Pudelmütze dachte gleich, das kann nur Krankheit bedeuten,denn heute war es fast sommerlich warm,  er friert vermutlich, aber dann bemerkte ich das bleiche und ausgemergelte Gesichtchen dieses kleinen Menschen und konnte mir denken was es war, vermutlich hat er eine Chemotherpie hinter sich oder muss sie gerade überstehen. Man weiss ja, dass es viele Kinder trifft, als mein Sohn in der 1. Klasse war, starb ein Junge aus seiner Klasse an Leukämie und kurz danach sein ein Jahr älterer Bruder, ein furchtbares Leid für diese Kinder und dann für die zurück bleibenden Eltern.Bei diesem kleinen, mageren Jungen ,den ich heute sah, dachte ich mir, viele von uns Senioren haben ihre Altersbeschwerden, so wie das alte Paar besonders an seinem Schicksal zu tragen hat, aber das ist nichts im Vergleich zu dem kleinen Menschen, dessen Leben schon so schwer beginnt. Ich hoffe von Herzen, dass er die Krankheit besiegen kann und normal weiter leben und erwachsen und alt wie wir werden kann.

Tragen wir unsere Altersbeschwerden mit Fassung und machen das beste aus unseren verbleibenden Jahren.

Rosenbusch


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Kommentare (2)

ehemaliges Mitglied

Schön, dass es doch immer wieder Menschen mit offenen Augen und offenem Sinn gibt, die sich über Gesehenes Gedanken machen.

ehemaliges Mitglied

@BerndMichaelGrosch  Ich danke Dir, es geht mir immer sehr nahe, wenn ich Menschen sehe, die es besonders schwer haben und bei Kinder trifft es mich immer sehr, so etwas lässt mich oft den ganzen Tag nicht los.

Herzlichst Rosenbush


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