Eine ähnliche Erfahrung wie meli hatte ich vor Jahren auch. Daraus entstanden die nachfolgenden Worte.



Heimtückisch -
Mit Hinterlist
Zu Boden geworfen,
Auf`s Rad geflochten ,
Ausgeknockt . -
Elliptische Bahnen
Um unbekannte Universen
Schaffen Angst,
Unbehagen
Und schwarze Stille.
Licht schmerzt
Verwirrtem Auge.
Alle Sinne sind reduziert. -
Nur noch Geräusche . -
Schritte -
Nahend -
Anschwellend -
Abschwellend-
Sich entfernend.
Hart -
Weich -
Zehenspitzen gehend. -
An meinem Bett
Dunkler Helm
Mit weissen Flügeln
Streichelt
Meinen Namen auf die Hand.
Wäscht Angstschweiss
Mit kühlem Wasser
Von der Haut
Und bettet mich
In die Stimmen
Der Nacht.



© by. immergruen

Anzeige

Kommentare (5)

immergruen kann es nachvollziehen. Euch allen sind solche Eindrücke nicht unbekannt, wie ich gelesen habe, und ich danke euch für die sehr persönlichen Interpretationen.
das immergruen
indeed Das Gefühl dieses Ausgeliefertsein in solchen Momenten zeigt mir die eigene Ohnmacht auf.

Wenn man dann keine Lobby und keinen Menschen hat, der stützend dir zur Seite steht, dann ist man sehr arm dran. Das habe ich oft bei Mitmenschen mitbekommen. Sei es, dass sie nicht gut artikulieren können und oder die Kraft nicht dazu haben und die nötige Stütze von außen fehlt. Dann konnte ich nicht anders als helfend einzugreifen, obwohl ich selber betroffen war.
Das Krankenhauspersonal ist leider zu stark reduziert worden. So fehlt ihnen oft die Zeit, sich gerade in diesen prägnanten Momenten nicht immer so einsetzen zu können, wie sie es gerne täten.

Jetzt habe ich schon weiter voraus gegriffen. Du hast eine Momentaufnahme geschrieben, die die Gefühle wieder spiegelt.
Ist dir einfach großartig gelungen.

Mit herzlichem Gruß
Ingrid
2.Rosmarie Liebes Immergrün,

ein großartiges Gedicht hast du geschaffen!

Deinen Schmerz, deine Verwirrung, deine Angst hast du wunderbar beschrieben und ganz dicht rübergebracht!

Ich habe als noch relativ junge Frau einmal solch ein Kranksein mitgemacht und bin heute in der Erinnerung noch erschrocken.

Dein Gedicht ist ein großer Wurf!

Liebe Grüße
Rosmarie
ehemaliges Mitglied Deine Empfindungen während Deiner schweren Erkrankung
habe ich sehr aufmerksam gelesen.
Und finde mich darin wieder.

Es ist erstaunlich, wie unsere Sinne reagieren obwohl
das ganze Sein auf Kampf reduziert ist.
Vieles wird im Nachhinein klarer, sortiert sich.

Ich danke Dir, dass ich das lesen konnte.
Mit dem Gefühl des Ausgeliefertseins und der Ohnmacht, auch
des Sich-abgebens habe ich noch ziemlich zu tun.

Liebe Grüße
Meli
HeCaro So schwer krank zu sein, ist ein einschneidendes
Erlebnis. Wenn es vorbei ist, bleibt für immer
eine dunkle Erinnerung an schwere Stunden.

Du hast das in Deinem Gedicht aufwühlend beschrieben.
Liebe Grüße, Carola

Anzeige