Krone der Vernunft?


Krone der Vernunft?

Wer möchte es bezweifeln, dass wir in einer Zeit des Umbruchs leben? Sowohl geistig als auch politisch ist das mehr als offensichtlich. Dazu kommt noch, dass dieser Wandel sich nicht nur auf einen begrenzten Bereich erstreckt, sondern eine globale Frage ist. In dieser ganzen Thematik kommt dabei jedoch zum Tragen, dass Ursprung und Ziel all dieser Fragen in jedem Teil der Erde völlig unterschiedliche Gründe und damit auch Auswirkungen haben. Die westliche Hemisphäre macht gerade eine zweite Phase der Aufklärung durch, in der Normen und Verhaltensweisen ständig aufs Neue infrage gestellt werden und jederzeit täglich neu diskutiert werden.
        In der westlichen Welt haben ideologische Systeme wie Kommunismus und Faschismus im Wesentlichen abgewirtschaftet, (wenn auch der Letztere scheinbar wieder Oberwasser bekommt); in der östlichen Welt wiederum erfährt der Islam als Heilslehre einen neuen Dogmatismus mit Auswirkungen auf die Gesellschaft, die bedrückender nicht sein kann. Wenn die Sharia als politisches Instrument der Herrschaft gilt, wird die Menschlichkeit auf der Strecke bleiben.
        Für diese Entwicklung sind mehrere Gründe verantwortlich. Der Hauptgrund aber dürfte sein, dass auf Grund der Globalisierung weltweit und der Vernetzung durch Medien aller Art alles Geschehen überall in Sekundenschnelle bekannt wird. Dazu kommt noch, dass die Auswirkungen all dieser Geschehnisse in jedem Winkel der Welt spürbar werden.
        Die Menschheit lebt heute weder ethnisch noch politisch oder religiös in abgeschotteten Grenzen. Außerdem ist die Zeit, in der jedes Land ökologisch oder ökonomisch autark leben konnte lange vorbei. Die sogenannten »Inseln der Glückseligen«, auf der jeder nach seiner Art leben und wirken konnte, gibt es einfach nicht mehr.
        Wir sehen das ganz deutlich bei den heutigen Problemen des Covid-19 (oder Corona, wie man es sehr volkstümlich bereits nennt). Welch spektakuläre Ausmaße hat diese Pandemie in der Welt ausgelöst. Und immer noch wird sie von vielen Menschen verharmlost und als lächerliche Aufbauschung einer Kleinigkeit dargestellt. Solche Verständigungs oder Auffassungsprobleme verstellen dabei nicht nur den Weg in die Zukunft, sie erschweren auch unser Handeln in der Gegenwart.
Alles Handeln jedoch hat eine Maxime, die Freiheit heißt! Als Freiheit der einzelnen Person war sie einmal eine Errungenschaft des Christentums. Sie räumte jedem Menschen, gleich welcher Rasse und welchem Geschlecht eine unmittelbare Beziehung zu Gott ein. Diese Freiheit ist nun allerdings nicht ohne feste Bindung möglich. Das galt für das Verhältnis des Menschen zu Gott wie auch zu den Mitmenschen. (religio heißt ja »binden«) 
        Freiheit ist ein Gut, das man nicht für sich allein haben kann, es ist ein Universalrecht, das für alle Menschen auf dieser Erde gilt! Sie ist das Recht der »Andersdenkenden«, die ihren eigenen Lebensentwurf formulieren und auch dafür eintreten dürfen.
Aber, und das darf dabei niemals vergessen werden: Als Prämisse gilt dabei: Freiheit ist ohne Toleranz nicht möglich, weil die Achtung der Freiheitssphäre jedes Einzelnen erst das Zusammenleben möglich macht! 
      Sie schließt dabei aus, dass Überzeugungen durch Drohungen, Gewalt und Hetze geltend gemacht werden. Das gilt für jeden einzelnen Menschen und es gilt demgemäß für alle Völker der Erde. Und hier genau liegt die Schwierigkeit des Verständnisses zwischen den Auffassungen der demokratischen und der diktatorischen Welt.
        Seit jeher galt und gilt bis heute: Sobald im Innern eines Staates sich Schwierigkeiten ergeben, sobald das Volk in eine wie auch immer geartete Opposition gedrängt wird, werden ohne Verzug außenpolitische Kriterien und Probleme nach oben gespült. Und dann - wie durch Zauberhand, fügt sich das Volk schnell wieder zu einer solidarischen Einheit zusammen. Seltsam, nicht?
Ich frage mich nun: Ist »CORONA« eine außenpolitische Frage oder nur innenpolitisch relevant?

 
~©by H.C.G.Lux~

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Kommentare (2)

Manfred36


Im letzten Absatz, lieber Horst, fragst du, ob auch für uns »CORONA« eine außenpolitische Frage oder nur innenpolitisch relevant ist.
Die Völkischen plädieren auf Abschottung nach außen und Auflockerung der strengen Maßnahmen nach innen. Das kommt natürlich Vielen entgegen. Allgemein ist aber akzeptiert, dass es in der Globalisierung die (wie du schreibst) „Insel der Glückseligen“ nicht geben kann. Hier wird es keine innenpolitische Besänftigung der Gemüter geben; Schuldzuweisungen sind nur Geplänkel.
B.G. Manfred



 

Syrdal



Sowohl als auch...
...meint
Syrdal
 


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