Küssen im Plattenbau

Autor: ehemaliges Mitglied

Küssen  im  Plattenbau
 Küssen  im  Plattenbau - hauptsache  nicht  mit  belegter  Zunge  Lachen  auch das ist  Heimat  

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Kommentare (2)

Willy


Ja-  da denkt man doch mal nach …

Plattenbau (im Osten) heute noch irgendwie negativ besetzt, wie mir scheint. Inzwischen sind sie ja auch saniert, trotzdem um sie gerecht zu bewerten, muss man in der Großstädte Ostens gelebt und die damalige Wohnungsnot erlebt oder besser mit erlitten haben. Wohnungen mit Außentoilette, ohne Bad und welch Kampf für Jungverheiratete eine solche zu bekommen. Unverheiratete hatten überhaupt kein Anrecht auf eigene Wohnung. Selbst ein Betonkopf wie Honecker kapierte, dass es so nicht weitergehen konnte und so begann der Plattenbau. Ich habe Arbeitskollegen vor Freude heulen sehen, als sie eine Wohnung in der Platte bekommen hatten.
Anzumerken wäre noch, dass Honecker um das Wohnungsbauprogramm zu finanzieren, einen tiefen Griff in die Kasse, der für Forschung und Wissenschaft reservierten Gelder zu tun. Die Folge; nach kurzer Zeit hatte die DDR den Anschluss an die Weltspitze in den meisten wissens-./technischen Bereichen verloren und am Ende kam es so, wie es sich kaum jemand so krass hätte vorstellen können.
B.G.
Willy

Manfred36


Ich habe einen Mail-Partner im 6. Stock eines Plattenbaus in Leipzig-Schönau, der seine Wohnung mit wunderschönem Ausblick und allem Drum und Dran durchaus als Heimat ansieht und mit seiner Frau so glücklich lebt, dass „Küssen im Plattenbau“ bestimmt keine Floskel ist.
Im Übrigen hatte auch in Kaiserslautern das Wohnungsamt noch mitzureden, als wir 1965 unser Haus mit insgesamt 4 Wohnungen drin kauften, auch mit Außentoiletten und ohne Bad. Ich habe es völlig neu ausgebaut. Es war im Krieg zwischen lauter Trümmern stehen geblieben.
B.G.
Manfred


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