Lernen aus der Vergangenheit?


Lernen aus der Vergangenheit?
Heutzutage werden bei uns vielfach Parallelen gezogen zu den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts. In fast allen Staaten der Erde kommen entweder die rechtspopulistischen Kräfte wieder an die Oberfläche oder die Machtgelüste der Diktatoren feiern vielfach fröhliche Auferstehung! 
Die Masse der notleidenden Menschen jubelt ihnen und ihren diversen Versprechungen zu; dabei ist bei jedem dieser Potentaten voraussehbar, dass lediglich die eigene Macht und deren Erhalt ihr Ziel ist und die Wähler nur dazu dienen, ihnen hierzu Hilfestellung zu geben.

Parallelen zum vorigen Jahrhundert? Solche Vergleiche sind sicher nicht sehr hilfreich; die Umstände jener Zeit sind meist nicht mit denen von heute vergleichbar. Doch Eines ist dabei unerlässlich: Wir müssen unbedingt aus der Vergangenheit lernen! Die damaligen Strukturen der Gewalt sind aus einer Not heraus gewachsen, niemand konnte seinerzeit bei Beginn ahnen, wohin diese Umstände führen würden. Diese Not ist in vielfacher Hinsicht auch heute vorhanden, gewiss.
Wir aber sollten heute aus der Geschichte lernen, weil unsere Zukunft jedes Mal eine andere sein wird. Und wir alle können daraus unsere Schlüsse ziehen, weil wir fähig sind, in die Vergangenheit zurück zu schauen um den kommenden Ablauf verändern zu können. Wir sind doch in der Lage, uns wirklich bildhaft anzusehen, wie es angefangen hat. Tun wir es aber? Nein, wir überlassen den Despoten dieser Zeit willig unsere Zukunft und denken nur in sozialen Medienkritiken über irgendwelche Folgen nach.

Eines wird doch wohl jedem klar sein: Wenn wir die Kriege unserer Zeit nicht schon im Keim ersticken, werden sie eines Tages die Menschheit völlig ausrotten! Machen wir uns da nichts vor: Wir haben doch genügend Mittel dazu. Mindestens fünf Atommächte haben wir auf der Erde, dazu gibt es dann noch weitere zehn, die im Verdacht stehen, Atomwaffen zu besitzen oder herstellen zu können! Das ist eine Bedrohung von ungeheurem Ausmaß. Und kaum jemand stört sich daran, man hat sich scheinbar so sehr daran gewöhnt! Und wenn jeder Politiker glaubt, dass ausgerechnet sein Land davon verschont bleiben wird, ist das ein Trugschluss von ungeheurem Ausmaß!
Der Ausspruch des früheren Papstes Bonifatius VIII. (1235 - 1303) »Qui tacet consentire videtur!« scheint heute wieder wahr zu sein. 
»Wer schweigt, scheint zuzustimmen!« 
 
Schweigen wir, oder schreien wir es laut in die Zeit hinein? Parallelen zur Geschichte sind nie ganz von der Hand zu weisen. Damals hat jeder - bis auf wenige aufgeschlossene Menschen - geschwiegen! Sollen wir es wieder so weit so kommen lassen, nur weil es bequem ist? Stört uns das Leid der Menschen nicht mehr, weil wir selbst auch an etwas leiden?          
»Unser ***Land zuerst!« Wobei wir dann die drei Sternchen durch x-beliebige Staaten ersetzen können - das ist die Devise unserer Tage. Unsere Erde wehrt sich schon seit Langem gegen die Vergewaltigung der Natur durch uns. Wir wissen es, wir quälen uns durch Naturkatastrophen hindurch, wir wissen um die Ausbeutung des Einen durch den Anderen und tun nichts, gar nichts dagegen. Weil die Wirtschaft nicht darunter leiden darf, weil es sonst wieder mehr Arbeitslose gibt, weil wir mehr Ressourcen brauchen! Weil, weil, weil ...
Wir haben unsere Erde, unser Land, unsere Menschen bekommen, um sie zu pflegen und zu schützen. Das ist wahr. Aber wir haben sie nicht erhalten, um sie zu zerstören! Doch ich bin mir nicht sicher, ob es da nicht schon zu spät ist ...

Anzeige

Kommentare (8)

ehemaliges Mitglied

Ich kann dir nur zustimmen. 
Ich denke, für eine Umkehr, für eine Rettung der Erde ist es zu spät.
Wir können nur abwarten auf das, was passieren wird.
Leider sehe ich das auch so.
 

Pan

Umkehr , richtig, wahrscheinlich unumkehrbar. Und trotzdem: 
"Wir haben keine Chance - aber wir sollten sie trotzdem nützen!"
Ein dummes Wort, ich weiß. Aber manches ist  noch machbar, wenn wir nicht den Kopf in den Sand stecken!
Immer wieder versuchen, ist meine Regel …
 

Manfred36

Ich bin deiner Meinung, aber wo setze ich an?

Pan

OK, Manfred, ist schwer. Aber den Mund aufmachen - auch wenn es nichts nützt, "Dagegen" angehen, wenn es notwendig ist. Vor allem halte ich es -schon immer- so:Nicht mit den Wölfen heulen.
Es wäre vielleicht ein Beginn?

Pan

Tja Freunde, ich denke, dazu kann man nicht mehr viel sagen. Negative Merkmale bringen uns auch nicht weiter, das habe ich schon vor 40 Jahren erfahren, als Gorleben, Brokdorf und Startbahn West die Themen beherrschten.
Wir können - sollten- müssen in unserer eigenen engen Regionalität dafür sorgen, dass ein "kleines Stückchen " Glück erhalten bleibt.
»Wer schweigt, scheint zuzustimmen!«  Sollte das ein Gesetzt werden? Ich denke: Nein. Nie. Auch wenn es uns selbst nicht weiterbringt …
Einen schönen Abend an alle, die hier lesen!
Horst

Christine62laechel

Aus einer geographisch anderen Perspektive - doch ich sehe es ähnlich. Möge es sich bald verändern, damit die Erde, unsere Länder, unsere Menschen, in Ruhe und Sicherheit leben können. Hoffentlich ist es doch noch nicht zu spät.

Mit Grüßen
Christine

 

Humorus

Horts, hier hast Du einen sehr tiefgründigen und überlegungswürdigen Beitrag geschrieben. Solch ein Thema sollte man heut einmal in Deinem leicht verständlichen Stil in die Schulen bringen, damit auch die jungen Menschen sich darüber einmal Gedanken machen können. Ich teile Deine Gedanken in jedem Satz. Danke für diesen Beitrag.

LG Klaus

Willy

Sehe ich mir das Wahlverhalten an – und da meine ich nicht bloß den Osten – dann ist meine Hoffnung nicht sehr groß, dass aus Vergangenheit Lehren gezogen wurden.
b.G.
Willy


Anzeige