Lilli findet neue Freunde


Wie immer ist Lilli, das kleine neugierige Entenkind, als erste wach
im Entenstall. Wie ein Schalter knipst sie das rechte Auge und dann das linke Auge auf. Sie gähnt vor sich hin, doch nun will sie was erleben, aber die anderen wollen nicht wach werden. Nicht eine Entenfeder wackelt. Diese Schlafmützen, abends schnattern bis der
Schnabel zufällt und morgens wird keiner munter. Sie ist sauer, und beschließt, allein was zu unternehmen. Vorsichtig versucht sie die Stalltür zu öffnen. Es ist gar nicht so einfach, stellt sie fest. Immer wieder holt Lilli und mit ihren kurzen Flügeln Schwung, doch die Türklinke läßt sich nicht öffnen. Kraftlos sitzt sie da, aber Lilli gibt nicht auf und schließlich sitzt sie auf der Türklinke und mit einem fürchterlichen knarxsen öffnet sich die Stalltür. Es quietscht wie ein alter zerbeulter Roller, doch die kleine Ente steht nun draußen. Vorsichtig dreht sie sich um, alles bleibt still und ihr Herzklopfen hört auf. Keiner hat was gemerkt, noch nicht mal eine Fliege ist wach geworden.
Eigentlich ist sie jetzt stolz und doch überlegt sie. Soll ich wirklich alleine loswandern, aber die Neugier auf die neue Welt ist stärker und mutig marschiert sie los. Selbst Bello bemerkt die Ente nicht. Er hebt nur kurz den Kopf, schnuffelt und schläft weiter.
„Oooch, super, es ist geschafft Bello ist nicht aufgewacht. Lilli überlegt: Vielleicht begleitet mich ja Gustav das Ferkel?
Sie watschelt zum Schweinestall, steckt den Kopf durch die Tür und ruft leise: „Gusti, Gusti“ dann lauter, „Gustav!“ Keine Antwort, alles schnarcht, niemand bewegt sich. Also marschiert sie alleine los. Sie hat Glück, die Hoftür ist nicht richtig zu und so zwängt sie sich mit ihrem kleinen Po rückwärts durch den schmalen Türspalt. Aufgeregt steht sie auf der Dorfstraße und denkt ‚hurra’ bald werde ich neue Freunde finden. Sie schaut nach links und rechts, dann überquert sie die Straße und watschelt vergnügt zum Dorfbach. Hier fühlt sie sich wohl und sicher und singt: „Nack, nack, es ist schön, ne Ente zu sein, bald werden viele Tiere meine Freunde sein.“
Beim Schwimmen im Bach entdeckt sie eine große Wiese mit vielen bunten Blumen. Da, genau neben einer schönen gelben Blume ist ja ein großer Hügel aus Sand.
Halt, Stopp! Wer wohnt dort, ich werde gleich mal nachsehen. Mühsam kämpft sie sich vom Ufer hoch bis zu dem Hügel aus Sand.
’Buah, Buah, jetzt habe ich aber mächtig geschwitzt’ denkt Lilli.
Leider ist hier niemand auf dieser großen bunten Wiese, nur dieser komische Hügel. Traurig läßt sie ihre Flügel hängen und weint leise vor sich hin. Das kann nicht sein, hier muss jemand wohnen, sonst ist ja meine Reise umsonst gewesen.
Plötzlich bewegt sich der Sandhügel. Halt, wer krabbelt dort,
ist das etwa ein Sandgeist, der Wiesengeist oder sogar ein Erdgeist? Der Berg vor Lillis Augen wird immer größer. Ständig wird neuer Sand von unten nachgeschoben. Neugierig beobachtend watschelt sie dorthin, damit sie nichts verpaßt, denn vielleicht ist es ja ein neuer Freund, mit dem sie endlich spielen kann.
Plötzlich muß sie aber die Augen zukneifen, denn dieser unsichtbare Geist hat ihr Sand in die Augen geworfen. Sie versucht, ihn sich aus den Augen zu reiben. „He!“, ruft sie empört, „kannst du nicht aufpassen, das tut doch weh, warum machst du das?
Wer bist du überhaupt? Bist du ein dicker Regenwurm, der Wasser sucht, oder ne’ Schnecke, die ihr Haus sucht? Los, zeig dich endlich, ich hab’ keine Angst vor dir.“ Mitten in dem schwarzen Haufen ist eine rosa Schnauze zu sehen. Danach kommt ein kleiner schwarzer Körper mit vier rosa Pfötchen zum Vorschein und schaut die Ente an.
„Dich habe ich noch nie gesehen, komisch siehst du aus und warum blinzelst du so, brauchst du eine Brille?“ fragt Lilli.
Erschrocken über die fremde Stimme wispert der schwarze Körper: „Ich, ich bin ein Maulwurf und wohne hier, du störst mich, ich muss buddeln?“ sagt er „und eine Brille brauche ich nicht dazu.“
„Ich will dich nicht stören, ich will mit dir spielen“ antwortet Lilli.
„Ach so, ach so, ja, dafür habe ich leider keine Zeit. Ich muss überall Haufen buddeln“ antwortet der Maulwurf und ist verschwunden.
Verstört sieht Lilli dem Maulwurf hinterher.
„Komisch, ein Tier das mit Sand schmeißt und keine Zeit zum Spielen hat, das verstehe ich nicht.“
Sie legt sich ins Gras und denkt nach.
„Hoffentlich kommt bald jemand, mit denen man spielen kann.“
Plötzlich hört man auf der Wiese ganz laut:
„Bäääh, bäääh!“ Lilli setzt sich erschrocken hin und sagt: „Hääää! was ist denn das, ist das wirklich ein Schaf? Woher kommt denn das so plötzlich?“
Eben habe ich nur Wolkenschafe am Himmel gesehen, weiß, und kugelrund. Überraschend wie von oben runtergefallen steht auf einmal
ein kleines Lamm mit ihren Geschwistern neben mir auf der Wiese.
Fröhlich hopst es und fragt: „Na, du kleine Ente, wollen wir spielen?“
„Ja, kommt her ihr kleinen Wollkugeln.“ freut sich Lilli.
Dabei holt sie Schwung und es gelingt ihr sich auf den Rücken der Wollkugel zu setzen. Sie hält sich mit dem Schnabel fest und schon beginnt ein Wettrennen. Schön, daß du da bist und mit mir spielst.
„Schneller, schneller!“ ruft Lilli immer wieder.
Sie hört nicht das Geschnatter, das immer näher kommt, denn inzwischen ist die ganze Entenschar auf der Wiese eingetroffen.
„Wir haben dich überall gesucht Lilli? Hier bist du also, endlich haben wir dich gefunden.“
„Ich, ich?“ sagt Lilli völlig außer Atem.
„Ich habe neue Freunde gesucht, weil ihr solche Langschläfer seid.
Dabei habe ich diese Wiese entdeckt und nun spiele ich mit den Schafen. Es sind meine neuen Freunde. Wollt ihr mitspielen?“
„Ja klar!“ rufen die anderen Entenkinder und schwingen sich auch vergnügt auf den Rücken der Schafe. Nun ist es für alle ein wunderschöner Tag geworden.


Mit schmunzelnden Grüßen
Eure velo79







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Kommentare (3)

ehemaliges Mitglied Es war zufall dieses Bild zu finden!

Gute Nacht!

Susi
velo79 Liebe Zsuzsi,
danke für das hübsche Foto von "Leo", da hat nun Lilli
noch einen Freund gefunden. Ein niedliche kleine
Ziege. Ja, die können bestimmt gut zusamen spielen.
Wo hast Du eigentlich dieses nette kleine Foto
gefunden? Ich habe mich sehr darüber gefreut.

Liebe Grüße
schicken Dir Lilli und Hanni
ehemaliges Mitglied Deine Brieffreundin ist da! Ich möchte dir mein Freund Leo vorstellen.

ein schönes Bild(Zsuzsannaliliom)


Er ist groß, hat vier Beine, sonst ist er so, wie ich. Wir spielen miteinander viel. Wenn ich müde bin, kann er mich tragen.
Liebe Grüße von Zsuzsi-Ente

Er ist groß, hat vier Beine, sonst ist er so, wie ich. Wir spielen miteinander viel. Wenn ich müde bin, kann er mich tragen.
Liebe Grüße von Zsuzsi-Ente

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