Lilli und das Osterei



Na, wer kribbelt denn da auf meinem Schnabel. Das ist aber schön warm. Das muss die Sonne sein.
Lilli rekelt sich, streckt ihre kleinen Flügel und läuft neugierig zur Stalltür. Genau, die Sonne scheint schon quer über den Hof.
Das wird sicher ein toller Tag. Sie kann überhaupt nicht mehr schlafen, in ihrem Bauch kitzelt es ganz komisch.
Was ist das nur, alles ist anders als sonst. Von den anderen Entenkindern will aber keiner wach werden.
Also rennt Lilli alleine los, holt immer wieder tief Luft und stellt schließlich fest: „ Nack, nack, es riecht nach Blumen und Frühling. Hurra, die Sonne hat den Winter verjagt.“
Mit geschlossenen Augen träumt sie weiter und watschelt gemütlich über den Hof.
„Hallo Lilli, schlaf nicht ein.“ ruft Bello.
Aber da steht sie auch schon vor seiner schwarzen, nassen Schnauze. „Nack, nack ,nack, was machst du denn hier?“ schnattert sie erschrocken.
„Na ich wohne doch hier, siehst du meine Hütte nicht?“
dabei schüttelt er verwirrt den Kopf. Er versteht Lilli heute nicht.
„Ach Bello, ich schlafe doch nicht, es riecht heute nur alles so schön, merkst du das denn nicht? Streck mal deine Nase in die Luft, dann kannst du den Frühling auch riechen.“
Vorsichtig schnuppert er nach allen Seiten.
„Jaaa, du hast recht, es stimmt, es stimmt, was du sagst.“
Bello kann überhaupt nicht aufhören mit schnuppern.
Gemeinsam sitzen sie vor Hundehütte und genießen die Frühlingsluft.
Lilli fällt es aber schwer still zu sein und still zu sitzen, deshalb fragt sie ihren Freund: „Bello, Bello weißt du was?“
„Jaaa, was ist denn nur?“ antwortet er ungeduldig, denn eigentlich will er ja träumen.
„Sag mal, hast du Lust mit mir auf die Wiese zu kommen?
Ich möchte meiner Mutti einen Blumenstrauß pflücken.“
„Ich kann doch hier nicht weg, wer paßt denn dann auf?“
erklärt Bello und dabei hängen seine Ohren traurig an seinem Kopf herunter.
„Schade, na dann bringe ich dir eben ein paar Blumen für deine Hütte mit.“ Dabei verlässt Lilli fröhlich hopsend den Hof bis sie auf der bunten Wiese steht.
Hier steckt sie Gänseblümchen und den gelben Löwenzahn, der wie
eine Sonne leuchtet unter ihre Flügel. Da werden sich Bello und meine Mutti bestimmt freuen, wenn ich ihnen so einen schönen Blumenstrauß schenke.
Aber plötzlich bleibt die kleine Ente stehen: ‚ Nanu, was ist denn das, es sieht aus wie ein Ei? Wer wohnt wohl da drin?
denkt sie. Vorsichtig hält sie den Kopf an das Ding, es ist nichts zu hören. Komisch! Lillis Herz klopft ganz schnell und sie ist mächtig aufgeregt. Das muß ich meiner Mutti zeigen. Sie öffnet ihren Schnabel, nimmt das Ding und legt es aber sofort wieder auf die Wiese. So lange kann ich meinen Schnabel nicht geöffnet halten.
Sie ist enttäuscht, setzt sich ins Gras und überlegt was sie tun kann.
So ein schönes buntes Ding liegt einfach hier so rum und ich kann es nicht tragen. Sie schaut es sich von allen Seiten an und stellt fest, es sieht aus wie ein buntes Ei. Wenn das stimmt, darf die Schale nicht zerstört werden. Als sie nun noch so am Grübeln ist kommt summend
ein Marienkäfer. Er setzt sich zu Lilli und fragt, ob er helfen kann.
„Du siehst so traurig aus und hast doch so ein schönes buntes Ei gefunden, da mußt du dich doch eigentlich freuen.“
Lilli ist erstaunt, so, so der kleine Käfer weiß, daß dieses Ding ein Ei ist. „Ja sag mal, wie kann ich dieses hübsche bunte Ei zu meiner Mutti in den Entenstall bringen? Ich möchte doch wissen, wer so ein schönes buntes Zuhause hat.“
Der Käfer beginnt laut zu summen, weil er nachdenkt und findet wirklich eine Lösung für Lillis Problem.
„Ich rufe meine Geschwister und wir machen Wind mit unseren Flügeln. So können wir das Ei schwungvoll auf deinen Rücken legen und du kannst es sicher in den Entenstall tragen.
Gesagt getan, plötzlich kreisen viele Marienkäfer um die Ente herum und beim dritten Versuch liegt das Ei tatsächlich auf Lillis Rücken. Vorsichtig, ganz vorsichtig, fast schleichend watschelt Lilli vorwärts.
Das Ei bleibt wirklich auf dem Rücken der Ente liegen.
Sie ist ohne Schaden am Bauernhof angekommen, zwängt sich rückwärts mit ihrem Po durch den Türspalt in den Hof.
Bello ruft schon von weitem:„ Na, hast du mir Blumen mitgebracht?“
„Ja, ja,!“ vorsichtig hebt sie einen Flügel und die Blumen fallen vor die Hütte.„ Aber guck mal, was ich noch mitgebracht habe.“
„Wo, ich sehe nichts.“ Sagt Bello.
„Na auf meinem Rücken, das bunte Ei. Hast du ne Ahnung, wer bunte Eier legt und wer da wohl zu Hause ist?“
„Nööö, woher soll ich das wissen. Ich lege keine Eier.“
Beleidigt wirft Lilli ihre kleinen Flügel nach hinten:
„ Na so schlau wie du immer tust, bist du dann auch nicht, bist nur ein Angeber. Ph,“ dummer Hund denkt sie.
Vorsichtig prüft Lilli, ob das Ei auf ihrem Rücken noch sicher liegt, als Gustav, das Ferkel um die Ecke kommt.
„Hallo Lilli, was ist denn mit dir los, du läufst ja heute so eirig?“
grunzt er lachend.
„Na guck doch mal, was auf meinem Rücken liegt?“ antwortet Lilli ganz stolz.
„Ach, wie schön, ein buntbemaltes Ei, hast du das gemacht?“
fragt Gustav das Ferkel.
„Nein, ich hab’s auf der Wiese gefunden. Aber kannst du mir verraten, wer es so schön bunt bemalt hat und wer da drin wohnt?“
Keine Ahnung Lilli, aber deine Mutti legt doch auch Eier, vielleicht weiß sie ja was.“
Unsere Enteneier sind aber nicht bunt und die Hühner vom Bauernhof legen auch keine bunten Eier.“
Endlich ist sie am Entenstall angekommen.
„Nack, Nack!“ ruft sie sofort alle Enten und ihre Mutti zur Eingangstür. „Schaut mal, was auf meinem Rücken liegt.“
„Oha! Ein buntes Ei hast du gefunden.“ stellt die Entenmutti fest.
Lilli erzählt sofort, was sie auf der Wiese erlebt hat und vergißt fast ihr die bunten Blumen zu schenken.
„Lilli, du hast was ganz Tolles gefunden, ein Osterei, es ist was Besonderes. Dieses Ei hat sicher ein Osterhase verloren und der
ist nun sehr traurig.“ erklärt die Entenmutti.
„Ach in diesem Ei wohnt wohl das Kind von dem Hasen“ fragt Lilli
erstaunt. Die Entenmutti lacht: „ Nein, meine liebe Lilli, er malt die Eier vom Hühnerhof an und schenkt sie zum Osterfest, das jedes Jahr
im Frühling stattfindet, den Kindern.“
„Na, und was mache ich jetzt mit dem Ei?“ fragt Lilli ihre Mutti.
„Wir bringen es auf die Wiese zurück und verstecken es.
Sicher freut sich ein liebes Kind über dieses schöne bunte Ei.
Gemeinsam rollen alle Enten nun ihren Osterschatz in ein schönes Versteck.



Herzliche Ostergrüße
schickt Euch
velo79








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Kommentare (2)

finchen meine Flügel sind ganz vorsichtig gespreizt, denn sie befördern auch ein buntes Osterei...........für Euch als Ostergruß. Vorsichtig anklopfen...vielleicht spricht es dann und wünscht Euch ein gelungenes Osterfest.
mit ganz lieben Grüßen für diese reizende Ostergeschichte
Euer Moni-Finchen
ehemaliges Mitglied Herzliche Ostergrüße von Zsuzsi

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