Malen 8.6.20
Malen 8.6.20
Der besseren Übersicht wegen wurde an Malen vom 5.6.20 dieser neue Blog angeschlossen.
Zum Bild:
Wir hatten bevorzugt Drachen als Motive gewählt. Dem wollen wir natürlich auch treu bleiben. Aber jedes andere Motiv kommt zu gleichem Recht.
So wurde z.B. hier jetzt auch mal der Wolf erwähnt, dessen Darstellung in Mythologie und Geschichte weit verbreitet ist.
Der Wolf, ein Schmusetier oder der Drache des Waldes ?
Auch hier in der Pfalz ist er bereits angekommen. Für den tierischen Jäger ist der Tisch jedenfalls reich gedeckt: Hirsche, Rehe und Wildschweine stehen auf seinem Speisezettel ganz oben. Und es gibt große Flächen, die nicht durch Straßen zerschnitten sind. Da er100 Jahre ausgerottet war, ist das Märchen von Rotkäppchen und dem bösen Wolf in unseren Köpfen lebendiger als die wirklichen Tiere. Der Mensch steht nicht auf seinem Speisezettel, obwohl weltweit zahlreiche Angriffe, vor allem auf Kinder zu verzeichnen sind. In den alten Ratsprotokollen meiner Heimatstadt Kaiserslautern wird detailliert von solchen Angriffen berichtet. Man bejagte ihn und beschäftigte Fallenbauer. Wildschweine greifen keine Menschen in prädatorischer Absicht an, dennoch werden sie intensiv bejagt; sie sind keine „Raubtiere“ wie er, obwohl sie eigentlich eher aussehen wie Drachen. Als „sich“ Isegrim in der Steinzeit domestizierte, hat sicher auch eine Rolle gespielt, dass er dem Homo gut gefiel und ankam.
Kommentare (12)
Und wo die Drachen waren, da waren auch brave Ritter da. Für die Beseitigung eines Drachens konnte ein Ritter sogar ein halbes Königsreich bekommen, und die Hand von der Prinzessin (so die Mächen).
@Christine62laechel
Uns ist in alten mæren wunders vil geseit
von helden lobebæren, von grôzer arebeit,
von fröuden, hôchgezîten, von weinen und von klagen,
von küener recken strîten muget ir nu wunder hoeren sagen.
...
Dô wsuohs in Niderlanden eins edelen küneges kint,
des vater der hiez Sigemunt, sîn muoter Sigelint,
in einer rîchen bürge, wîten wol bekant,
nidene bî dem Rîne: diu was ze Santen genant
...
Sîvrit was geheizen der snelle degen guot,
er versuochte vil der rîche durch ellenthaften muot.
durch sînes lîbes sterke er reit in menegiu lant.
hey waz er sneller degene sît zen Burgonden vant !
...
Noch weiz ich an im mêre daz mir ist bekant.
einen lintrachen den sluc des heldes hant.
er badet' sich in dem bluote: sîn hût wart hurnîn.
des snîdet in kein wâfen. daz ist dicke worden scîn.
Jetzt weiß ich auch, weshalb dein Siegfried keine Rüstung und keinen Schild brauchte. Aber ob er ein so riesenhaftes Balmung auch gepackt hätte (vielleicht sogar mit einer Hand) ?
@Manfred36
Er schafft schon alles, lieber Manfred. Schau dir nur seine halb verschlossenen Augen an, seinen schmalen Mund, seine rechte Faust. Er ist für alles entschlossen. :)
@Christine62laechel
Das Drachen-Steigen-lassen war auch mal ein Faible von mir, ebenso wie das Segelflieger-Bauen und Schweben-lassen. Ich habe es an meinen Sohn Markus weitergeben, der sein handwerkliches Geschick dabei noch heute einsetzt. Die Lenkdrachen sind Individuen, deren Luft-Charakter man mit ihnen zusammen erfühlen und erarbeiten muss. Dann sind sie aber Tänzer ersten Grades, in allen Lagen. Deine tänzerischen Bewegungen auf deiner Zeichnung beweisen, dass auch du eine Ahnung davon hast. Gelungen !!
@Manfred36
Danke! Obwohl da auf dem Bild natürlich nicht ich gemeint war. Ein Kind, künftiger Mensch, der viele Träume hat, auch einen von dem Fliegen. Hände nach oben gestreckt - wie gerne möchte der kleine Junge auch an die Wolken hinauf! :)
Leider kann ich weder mit einem Drachen noch mit einem Wolf, welcher Art auch immer, dienen, lieber Manfred, dafür habe ich aber tatsächlich im Gartenhäuschen noch ein völlig harmloses Bild gefunden, das ich vor 30 Jahren zum 70igsten Geburtstag meiner Mutter gemalt habe, weil sie Alpenveilchen so gerne mochte. Das passt natürlich wie die Faust aufs Auge zu deinem Horror-Bild 😄
Dein Lob zu meinem letzten Bild mit den (gemischten) Früchten, hat mich übrigens sehr gefreut. Danke !
Leider ist das Foto etwas dunkel ausgefallen
@Winterrose
Liebe Laura, du hast den Namen einer Blume gewählt, und tatsächlich scheint auch die Darstellung der Botanik deine besondere künstlerische Begabung zu sein, eine Seite, die mir nicht liegt. Hier die Nähe der Fotokunst zu erreichen, aber trotzdem das individuell Gestaltete voll durchscheinen zu lassen, gelingt mir nicht wie dir. Ich habe außer der Schule noch nie eine Lehrstunde Kunst genossen und schreibe deshalb wohl auch plump (s. mein Blog), will auch verhindern, dass ich mit Kritik (positiv und negativ) als „Oberlehrer“ auftrete, wie mir im ST vorgeworfen wird.
@Manfred36
Wir haben viel zu verlieren, wenn wir nicht so sind, wie es unserem natürlichen Wesen entspricht. Nämlich uns selbst. Es erfordert viel Mut, so zu sein, wie man ist. Dieser Mut fehlt den meisten Menschen. Sobald wir uns jedoch verbiegen, um den Erwartungen anderer zu genügen, nur um bei allen beliebt zu sein, geben wir einen Teil von uns auf und machen uns selbst und anderen etwas vor.
Sollte uns ein ehrliches Wesen, Wort oder Lachen nicht mehr bedeuten, als ein gekünsteltes ?
Wie heißt es so schön ? Wer everybody’s Darling sein will, ist auch schnell everybody’s Idiot.
Bleib‘ wie du bist, lieber Manfred ! Lieber Oberlehrer, als dumm sterben !
Freu mich über deine Worte zu meinem Alpenveilchen, über das es übrigens viel Wissenswertes zu erfahren gibt. Deine Malkünste – ohne Studium – sind wirklich bemerkenswert. Hut ab !
Hab einen guten Tag und sei lieb gegrüßt von
Laura, die eigentlich gerne wieder malen würde, der aber irgendwie immer noch die Inspiration und Muße fehlt.
@Manfred36
… mit einem Schuss Maori,
ich bin begeistert 😎
Arni
Unter den vielen Drachenburgen Deutschlands ist die Feste Drachenfels beim Pfälzischen Busenberg eine der imposantesten Erscheinungen, nur leider bis auf wenige Mauerreste kaputt. Das gewaltige Felsmassiv kann durchaus die Erinnerung an einen Drachen wecken, der auch von den Erbauern groß in die Felswand des Halsgrabens eingeritzt ist. Ich habe wie bei vielen Pfälzer Burgen den Versuch einer Rekonstruktionsskizze unternommen.
Die Burg wurde vor 1219 erbaut, als der letzte Staufer gestorben und das Land ohne Kaiser war. Die staufischen Ministerialien versuchten mit Riesenburgen die Macht zu halten. Die Eigentümer wechselten. Die oberrheinische Ritterschaft wählte 1463 die Burg zum Versammlungsort und so geriet sie in die Fehde des Reichsritters Franz von Sickingen gegen die Fürsten und wurde (zusammen mit Ebernburg, Hohenfels und Nanstein) von Landsknechten und Artillerie zerstört.
Im Innern ist die Ruine ein verwunschener Irrgarten.