Mein "bewegendes" Erlebnis im Urlaub


Mein „bewegendes“ Erlebnis im Urlaub

Damit Seele ,Körper und Geist wieder eins werden, wollten wir für unserem Körper mal wieder etwas tun und fuhren zum Kur-Urlaub
an die polnische Ostsee in eine Kurklinik,die aber ein Reha-
Centrum von der Stadt Warschau war. Dieses wussten wir nicht.
Dort trafen wir u.a. auf behinderte Kinder, in Rollstühlen oder mit
anderen sichtbaren Schäden.
Anfangs waren wir furchtbar betroffen...ich dachte, es nicht aushalten zu können und doch bin ich vorwärts und den Kindern entgegen gegangen, ihre Freude über Händestreicheln, schon über unser freundliches Grüßen, oder ich ließ sie meine Kette anschauen und anfassen, oder beim Schwimmen mit dem Ball spielen. Diese Kinder wuchsen uns ans Herz.
Eines Abends war Grill-Lagerfeuer angesagt, eine Geigerin und ein Keyboard-Spieler machten Musik...und mir brachen die Tränen aus, wie jetzt während ich schreibe, denn die Rollstühle fingen an sich zu bewegen, es bildete sich eine Polonaise, mit lautem und gutem Gesang ,eine feierliche Atmosphäre legte wie ein Schleier über die Wiese, wir Gäste wurden zum Mitmachen und Rollstuhltanz aufgefordert und zunächst sah ich die betretenen Gesichter der Gäste, doch diese verwandelten sich ganz bald in Lachen und Freude. Die Feierfunken und auch eine starke Lebensfreude der kranken Kinder war übergesprungen-die Stimmung wuchs, ohne sich verständigen zu können. Manchmal etwas in englischer Sprache, aber die meisten der kranken Kinder konnten nur gestikulieren, trotzdem „verstand“ man sich. Ganz glücklich waren die Eltern oder Betreuer der Kinder, über den Spaß, den diese sonderbar gemischte Gesellschaft miteinander hatte.
Mit dem polnischen National-Lied wurde das Ende eingeleitet ,der Abschied fiel richtig schwer .Doch das Wiedersehen zum Frühstück war umso herzlicher, wie der Rest unseres Aufenthaltes mit den Kindern, wir haben uns gegenseitig reich beschenkt.

Renate Pütz

Mit Tomacz ( 16 Gymnasiast-spastisch gelähmt) habe ich heute noch I-net Kontakt in Englisch.

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Kommentare (13)

ladybird Gerd hatte einen wunderbaren blog über "Tanze mit mir in den Morgen" eingestellt,
dieser rief die Erinnerung an das "bewegende Erlebnis" in mir hervor,das ließ ich Gerd wissen.Er bestärkte mich sehr,von diesem Erlebnis hier zu erzählen, damit Ihr daran teilnehmen könnt.Eure so liebevolle Resonanz bedeutet mir, daß doch noch Liebe und Seele unter uns ist,das ermutigt.
Ich habe später die Bewertung des Hotels gelesen und traurig feststellen müssen, wieviel Gäste aus diesem Grund nicht mehr kommen,oder diese Kinder müßten seperat untergebracht werden.....also das Gegenteil von dem, was Ihr mir sagt.

Wir haben auch erfahren, wie sehr sich der polnische Staat gerade für behinderte Menschen einsetzt und schöne Einrichtungen in Form von Reha-centren,an der ganzen Seeküste unterhält.Um die Kosten alle decken zu können, werden Kur- Gäste aufgenommen, so stimmt für uns unbedingt das Preis-leistungs-verhältnis.

Ich danke nochmals für Eure Beteiligung,herzlichst Renate



anjeli Du kannst wirklich stolz auf dich sein, dass du die Bedenken zerschlagen hast, indem
du auf die Kinder zugegangen bist.

Die Freude, die du ihnen geben konntest ist in dein eigenes Herz zurückgekehrt. Du warst einfach nur du selbst, das haben die Kinder gespürt, denn sie haben ganz feine
Antennen für Situationen, für Stimmungen und für Menschen.

Du bist eine herzliche Frau, bist nicht gekünstelt, eben authentisch und das haben die
Kinder gemerkt.
In deiner wunderbaren Aktivität hast du die anderen Menschen mit gerissen und sie sind
eingetaucht in diese, ach so andere Welt.

Diese Welt der behinderten Kinder ist so anders, aber sie hält für den Gebenden nicht
nur neue Erkenntnisse bereit.
Sie vermittelt ihm wunderbare Glücksgefühle und beschenkt ihn reich.

Ich freue mich, dass du das geschafft hast.

anjeli
kleiber ...auch ich habe keine Probleme mit Behinderten umzugehen...
Wir haben im Behindertensportverein auch viele Kinder...sie sind immer gut gelaunt und freuen sich wenn sie mit uns schwimmen gehen...
Du hast dich vorbildlich verhalten...besser konntest du es nicht machen...
Lieben Gruss zu dir...deine Freundin Margit
indeed gerade behinderte Kinder können sehr viel geben. Ich glaube dir, dass diese Erfahrung für dich überwältigend war und auch die Lehre, dass man sich ganz natürlich mit ihnen beschäftigt.

Meine erste Begegnung mit diesen Kindern werde ich auch nicht vergessen. Sie liegt aber schon sehr lange zurück.
Zuerst ist man unsicher, das verliert sich aber ganz schnell. Die Herzlichkeit dieser Kinder liegt in ihren Augen und sie zeigen es auch sehr deutlich.

Eine berührendes Erlebnis hast du uns hier geschildert und ich kann es voll und ganz nachvollziehen.

Herzliche Grüße
Ingrid
ehemaliges Mitglied das ist die Renate, wie ich sie kenne: voller Herz, voller Gemüt. Eine wirklich bewegende Geschichte.

Ich grüße dich lieb
dein Freund Gerd
henryk ..fuer dein Schreiben....ueber Polen....Deutschland...Juni..2011(henryk)

..danke.....Henryk
Traute und Mut aufbauend finde ich die Beiträge und das Urlaubserlebnis.
Ich gehe gerne in Gedanken einen Weg, ehe ich ihn in der Wirklichkeit
beschreite.Sollte ich in einer solchen Situation kommen, dann wird sie mir
nicht mehr fremd sein.
Mit freundlichen Grüßen,
Traute
ladybird nach meiner jetzigen Erfahrung ist mir auch jede Angst genommen,aber es ist immer ein erstes Mal,des sich Trauens. Jetzt bin ich glücklich über meine Erfahrung
herzlichst Renate
ladybird wie recht Du hast, in der Bewertung des Hotels ist zu lesen,daß man doch die Hotelgäste und die kranken Kinder trennen sollte,der Anblick sei belastend.
Ich weiß ehrlich nicht,wie ich mich entschieden hätte, wenn ich diese Bewertung vorher gelesen hätte. Ohne dieses Erlebnis,oder dieser Erfahrung,an der ich auch "gewachsen" bin,fehlte die Hauptsache an unserem Urlaub.
Lieben Gruß Deine Renate
paddel ...... weder mit geistigen noch körperlichen Behinderten.
Meine Erlebnusse mit ihnen war nur positiv.
Sie waren dankbar für jedes Lächeln und ein zärtliches Hände streicheln.
Viele der geistig Behinderten sind künstlerlisch sehr begabt.

Liebe Grüße
von Herbert.
ladybird Wie gut kann ich Deine Hemmung-oder Klemmung verstehen, mir ging es genauso,aber ich mußte mich entscheiden; wenn ich wirklich aus diesem Hotel ausgezogen wäre....hätte mich lebenslänglich das "schlechte Gewissen" verfolgt.Dann erinnerte ich mich an viele Aussagen,auch betroffener Eltern, daß ihnen gerade diese Kinder soviel geben,sie manchmal stärken.Weiterhin habe ich gelernt:Dinge anzugehen und nicht auszuweichen,noch eins kam hinzu, ich hatte immer meinen Mann dabei,wie waren zusammen stark.
Danke für Deine Ehrlichkeit, auch daraus ist wiederum zu lernen
lieben Gruß von ladybird
Traute Oh weh, ich bin da so "verklemmt", außer ich habe eine Aufgabe.
Ihnen etwas zu Helfen, Auskunft geben. Sonst denke ich, ich
würde als aufdringlich betrachtet. Aber so, möglicherweise, unter
einem Dach, hätte ich die Scheu verloren.
Irgendwie ist es eine Art Scham, gesund zu sein, ihnen voraus zu
sein, was mich so unsicher macht.
Dir gratuliere ich zu Deiner unbefangenen Courage.
Ganz freundliche Grüße,
Traute
tilli ´Mit deiner Haltung hast du bewiesen,das Toleranz und Anerkenung der Behinderten
Menschen wichtig im Leben ist.
Viele Menschen würden ihren Urlaub abbrechen,oder die Pension tauschen.Viele Menschen haben Hemungen und können mit solchen Kindern nicht umgehen.Als ich deine Worte gelesen habe ,sah ich die Freude der Kinder und ihrer Eltern.Wenn die Augen sich mit Tränen fühlen, spürt man was ein Menschenherz sein kann.
Danke liebe Renate für diesen wunderbaren Blog.

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