Mein Traum frei zu sein DER ANFANG! EPISODE 1


Schon als kleiner Junge hatte ich Träume! Immer träumte ich von einer Freiheit! Später...wurde mein Traum frei zu sein Realität. Doch ob es für mich gut war, werden wir sehen.
Hier werde ich Erlebnisse aus meinem Leben schreiben! Diese Erlebnisse sind in einem Buch zu lesen. Doch darüber etwas später.
Hier möchte ich Sie nur unterhalten,um Meinungen würde ich Sie sogar bitten. Mindestens einmal in der Woche werde ich kleine Einblicke in mein Leben geben.
Und so fängt es an:
Eine Szene von einem Kreutz-fahrt-Schiff (im Jahre 1962) welches Feuer an Bord hatte und auch gesunken ist!
Für einige Sekunden dachte ich, es sei eine Täuschung, aber es war bittere Tatsache! Durch ein Bullauge konnte ich in eine Kabine sehen und bemerkte zwei Kinder, die verzweifelt versuchten, das Bullauge zu öffnen. Hinter ihnen standen die Flammen schon so hoch, dass sie durch die Tür nicht mehr konnten, doch wo wollten sie auch hin?
Der ganze Teil des Schiffes brannte schon. Das Bullauge wäre die letzte Rettung, dachten sie wohl, doch das war eine Falle, denn diese Art von Fenstern konnte man nicht öffnen, man brauchte schon einen harten Gegenstand wie einen Hammer oder eine Axt, was sie aber nicht hatten.
Die Kinder saßen in einer tödlichen Falle und würden lebendig verbrennen. Es waren nur Bruchteile einer Sekunde und ich war am Bullauge vorbei und im Wasser. So sehr ich mich bemühte am Tampen wieder hochzuklettern, es ging nicht, ich hatte die Kraft nicht mehr. Mein Schreien nach oben zu den noch an Bord gebliebenen Offizieren verhallte im Nichts. Ein jeder war mit sich selber zu beschäftigt, viele riefen irgendwelche Namen oder laute Fragen klangen durch die Luft. Im Wasser bemerkte ich, dass ich keine Schwimmweste hatte.
Das erste Mal in dieser Nacht hatte ich Angst, nicht dass ich nicht schwimmen konnte, die Angst war eine Andere, denn schwimmen konnte ich gut. Die Kinder vor meinen Augen machten mir Angst! Ich wusste, dass ich diese Bilder ein Leben lang nicht verdrängen oder auslöschen könnte. Ich hatte das schlechteste Gewissen, was man auf dieser Welt nur haben konnte! Doch wusste ich auch, dass ich nicht helfen konnte. Die ganze Nacht hatte ich irgendwelchen Erwachsenen geholfen in die Boote zu steigen, hatte ihnen Schwimmwesten angelegt. All diese Menschen wären allein dazu in der Lage gewesen. Doch diese Kinder hat die niemand gesehen?
Vermisste denn niemand seine Kinder? Waren die Eltern etwa tot? Warum? Warum diese Kinder? Ich hatte auf diese Fragen keine Antworten. Später beruhigte ich mein Gewissen damit, dass ich nach dem Unglück niemals gehört habe, dass zwei Kinder vermisst oder bei diesem Unglück umgekommen seien. Doch die Albträume kommen noch bis heute.
Ich berührte einen Gegenstand. Es dauerte eine Weile, bis ich merkte, dass es ein Mensch war. Ich merkte auch, dass es ein toter Mensch war. Doch er konnte mein Leben retten, denn dieser Mensch hatte eine Schwimmweste an. Ein Toter braucht keine Schwimmweste, also zog ich sie ihm aus und mir an. Mein toter Lebensretter verabschiedete sich ohne Weste sehr schnell. Nun musste ich sehen, dass ich zu einem Rettungsboot kam, denn ewig konnte ich auch nicht im Wasser bleiben.
Doch so sehr ich mich auch bemühte, ich sah überhaupt nichts außer der brennenden „Lakonia“ oder was noch von dem stolzen, weißen Ozeanliner übrig war. Ein Rettungsboot muss mich doch sehen, jemand muss doch mein Rufen hören. Andere Schiffe sind doch auch schon in näherer Umgebung und suchen. Es war nicht hell und auch nicht mehr dunkel und trotzdem war meine Sicht nicht gut genug, um etwas zu erkennen. Lange würde ich es in diesem doch kalten Wasser nicht aushalten und unterkühlen.
Den coolen Typen von heute Nacht gab es nicht mehr. Ich hatte jetzt doch ganz normale Angst, Angst, dass man mich nicht sehen könnte. Irgendetwas hatte ich gesehen, einen Gegenstand, den ich nicht identifizieren konnte, noch nicht. Meine Sinne täuschten mich schon und ich sah Dinge, wo keine waren.
Ich musste mich zusammenreißen, nur nicht schlappmachen. Schwimmen war zwecklos denn wo sollte ich hinschwimmen, wenn ich nicht wusste, wo ich war? Einfach über Wasser bleiben! Zurück zur „Lakonia“ wäre blöd, denn die könnte mit einem Knall im Meer verschwinden und mich mitnehmen.

Da fiel mir dieser blöde Witz ein, wo zwei Freunde in einem See schwammen und um einhundert Mark wetteten, wer wohl zuerst das gegenüberliegende Ufer erreichen würde, hätte die Hundert gewonnen. Genau in der Hälfte des See sagt der eine zum anderen, dass er nicht mehr weiter-schwimmen könne und er umkehren würde. So ungefähr kam ich mir vor- sollte ich umkehren? Nur wusste ich nicht, wo bei mir die Hälfte war. Positiv denken, es wird schon in Ordnung gehen! Einfach daran glauben, dass alles gut ausgehen wird.
Der Gegenstand von vorhin war neben mir, aber ich konnte nicht erkennen, was es war. Es war größer als ich, kein Fisch und auch kein Hai. An Haie hatte ich bis gerade nicht gedacht, doch nun kamen Gedanken, dass es doch Haie geben könnte. Ich musste an den Toten denken, dessen Weste ich jetzt anhatte. Würde diese Schwimmweste mir mehr Glück bringen als ihm? Bis jetzt hatte ich doch Glück, wenn man das Erlebte so nennen darf. Ich strampelte weiter, damit mein Blut in Bewegung blieb. Was war das? Ich spürte etwas und nun sah ich es auch. War es ein Fass? Eine Art Tonne? Jetzt war etwas über mir. Es waren Holzbretter. Nach näherem Untersuchen stellte sich heraus, dass es eine Art Floß war.
Wo kam plötzlich ein Floß her, ausgerechnet zu mir. In schlechten Filmen kam so etwas vor, da waren plötzlich Dinge, die gar nicht da sein durften. Wie konnte ich auf dieses komische Ding aufsteigen? Ich spürte Eisenrohre, Wasserleitungsrohre, auf denen Holzbretter befestigt waren. Ich löste meinen Gürtel, legte die Schnalle um eines der Rohre und machte eine Schlaufe, sodass ich das Rohr in der Schlaufe hatte und ein Steigbügel entstand. Nun konnte ich mit einem Fuß Halt finden und mich auf dieses seltsame Objekt schwingen. Tatsächlich war es ein Floß.
Es war das Arbeitsfloß von unserem Schiff. Die Matrosen benutzten es, wenn am Schiff kleinere Außen-Malerarbeiten nötig waren. Zum Beispiel, wenn die Hafenschlepper das Schiff an die Hafen Pier drücken mussten, dann gab es von den alten Reifen, die am Bug der Schlepper befestigt waren, diese unschönen, schwarzen Reifen-abdrücke, die dann mit weißer Farbe auf diesem Floß überpinselt wurden. Es war eine simple Konstruktion: vier leere Ölfässer verbunden mit Wasserrohren, darauf Bretter befestigt und eine kleine Reling wieder aus Wasserrohren. Das war es auch schon. Doch für mich war es erst einmal Rettung- die Zweite heute. Erst war es die Schwimmweste des Toten und nun dieses Stück Insel. Meine Insel lag sehr hoch über dem Wasser, somit konnte ich etwas besser die Umgebung sehen.
Außer der brennenden „Lakonia“ sah ich in weiter Ferne andere Schiffe. Ein Passagierschiff, einen Tanker und sogar ein Kriegsschiff konnte ich erkennen. Doch Einzelheiten konnte ich nicht sehen. Der Nachteil, einen Platz etwas über dem Meeresspiegel zu haben war, dass ich durch den Wind zu schnell abgetrieben wurde. Trotz allem war ich mit mir und meiner Situation zufrieden. Die „Lakonia“ brannte nun schon einige Stunden und hin und wieder hörte ich kleinere Explosionen.
Der Tag war angebrochen und ich merkte, dass ich immer weiter abdriftete.
Gegen Mittag hatte mich noch niemand entdeckt und mein Mut wechselte zu einer kleinen Depression. Immer wieder musste ich mir vor Augen halten, dass ich am Leben war, und nicht wie so viele, dem nassen Tod erlegen.
Das Wetter war durchwachsen, aber nicht richtig kalt für diese Jahreszeit, Sonne, Wolken und eine leichte Brise waren für meine nackte Haut angenehm. Die nassen Klamotten hatte ich ausgezogen und sie trockneten nun an der oberen Rohrstange meines Rettungsgeräts. Hoffentlich hielt das Floß seine Stabilität, bis man mich findet. Ich war mir sehr sicher, dass man mich noch vor Sonnenuntergang finden würde.
Wie heißt es doch, die Hoffnung stirbt zuletzt. Einfach nur daran glauben! Die Kleidung trocknete schnell und ich konnte mich wieder anziehen. Ich hatte keine Angst, dass mich jemand nackt sehen könnte- hier war niemand, der mich sehen konnte. Ich wünschte, mich würde jemand sehen. Es wurde kälter, deswegen war ich froh wieder trockene Kleider am Leibe zu haben. Da ich keine Schuhe mehr hatte, ließ ich auch die nutzlosen Socken über Bord gehen. Meine Windjacke hatte ich noch an Bord einer Passagierin gegeben. Immerhin hatte ich noch meine Jeans und mein T-Shirt.
Es musste kurz vor dem Eintreffen der Dunkelheit gewesen sein, ich war wohl eingeschlafen und hatte das Gefühl für die Zeit verloren, da weckte mich das Geräusch von Flugzeugmotoren, doch sehen konnte ich keines.....
Beim nächste Besuch können sie mehr erfahren!
Ihr Hippguru

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Kommentare (1)

floravonbistram noch keiner kommentiert?
Na, das kommt sicher noch nachträglich. Du schreibst locker und dennoch packend...ich blättere weiter
Flo

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