MEINE SCHWESTER UND ICH .


Eine halbe Stunde schon fuhren sie im Schneetreiben hinter einem Mercedes her. Eine lange Schlange hatte sich gebildet und in der Dunkelheit sahen sie nur die Rücklichter. Ab und zu ein Halt. Der Mercedes vor ihnen rutsche beim Anfahren jedes mal nach links und rechts, die Räder drehten durch. Sie sagte, Du fährst bedeutend besser. Er gab keine Antwort, worauf sie sagte, hast Du gehört was ich gesagt hab ? Er murrte was von kein Problem. Dann wieder langes Schweigen, bis sie verlangte er solle doch gefälligst die Scheibenwischer anstellen, sie könne doch kaum was sehen.Die Wischer schwenkten einmal hin und her. Gut so fragte er ? Ja, aber…. Was denn aber ? Na ich sehe schon wieder nichts. Der rechte Wischer funktioniert nicht richtig. Weis ich sagte er während er sich vorbeugte um besser sehen zu können. Der Schnee war in einen Eisregen übergegangen, die Scheiben beschlugen innen obwohl der Ventilator auf vollen Touren lief. Er ließ plötzlich die Seitenscheiben runter damit Luft an die Scheiben kam. Mach die Scheiben wieder hoch sagte sie erbost. Ich bin sowieso schon erkältet. Geduldig ließ er die Scheiben wieder hoch.
Endlich waren sie vor ihrem Haus angekommen. Der Motor lief weiter als er sagte, schließ die Haustür auf, erst dann steige ich aus und bring Deine Sachen hoch. Was hast Du gesagt fragte sie ? Ich habe gesagt Du sollst erst die Haustür aufschließen, dann steige ich aus und bring Deine Sachen hoch. Nun laß mich erst mal aussteigen erwiderte sie unwirsch während sie ihre Handtasche und den Stock packte und aussteigen wollte. Da erst bemerkte sie daß sie den Sicherheitsgurt noch um die Schulter hatte. Nu mach doch erst mal den Gurt auf sprach er. Das weis ich von alleine bekam er zur Antwort. Als sie endlich draußen stand drehte sie sich zum Auto und fragte ihn ob er nicht endlich aussteigen wolle. Ich hab Dir doch gesagt Du sollst erst die Haustür aufschließen. Ja, ist ja gut das brauchst Du mir nicht zwei mal zu sagen. Endlich, nachdem sie in ihrer Handtasche nach dem Hausschlüssel gesucht hatte ging sie durch den tiefen Schnee auf die Tür zu und drehte sich um mit der Frage, kannst du mir die Taschen hoch bringen ? Tief durchatmend nickte er,stieg aus und holte die Taschen aus dem Kofferraum. Die Haustür war immer noch zu und sie suchte immer noch nach dem Schlüssel. Endlich fand sie ihn und steckte ihn ins Schloß. Als die Tür auf war eilte er mit ihren Taschen nach oben, sie aber mußte nochmal zum Auto weil sie ihre Kappe vergessen hatte. Sie verabschiedeten sich eilig und sie lobte ihn nochmals ob seiner Fahrkünste. Ja ja, ist schon gut. Erleichtert stieg er ein und fuhr langsam im immer dichter werdenden Schneetreiben nach Hause.
© 12/10 H.K.
Juxman

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Kommentare (1)

stefanie Lieber Juxman. Das ist so eine Geschichte(ganz toll erzählt) wie sie wahrscheinlich so oder ähnlich sehr oft passiert. Während des Lesens dachte ich:Würden die Beiden die gleiche Unterhaltung führen wenn sie sich an diesem Abend das letzte mal gesehen hätten?Für mich eine Geschichte zum Nachdenken. Danke stefanie

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