Menschen-Berührung


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Es war einmal ein blühender, blauer Planet im Universum und noch nannte er sich, unberührtes Fleckchen Erde. Die Flora war vielfältig, reine Seen, Flüsse und Meere spendeten notwendige Feuchtigkeit und schenkten sattes Grün. In den Ozeanen entwickelten sich die ersten Lebewesen und bald darauf bildeten einige Wassertiere Lungen aus und verließen das feuchte Element für immer. Fauna und Flora verbanden sich, sie lebten in trauter Symbiose.
Jahrtausende vergingen, die Evolution veränderte das Aussehen der Artenvielfalt und brachte eine neue Spezies hervor, den Homo sapiens. Diese Kreatur arrangierte sich mit ihrer Umwelt, sie wurde zum Jäger und Sammler und da Mutter Natur sie ernährte, war sie dankbar und zufrieden.

Generationen kamen und gingen, der Homo sapiens entwickelte sich weiter und wurde zum Jetzt-Menschen. Die erlangte Sprache förderte sein Denken, jenes regierte die Neue Welt und mit dem Denken wuchs seine Gier. Der Fortschritt der Technik ließ ihn Maschinen und Städte errichten und so breitete er sich aus, Landstrich um Landstrich nahm er ein.
Alsbald aber, erschien ihm sein Lebensraum zu klein. Der Mensch neidete Flora und Fauna den Platz und selbst untereinander gönnte sich diese Spezies nichts, viele von ihnen waren nur noch auf ihren eigenen Vorteil bedacht. So kam es, dass große Erdregionen zu Betonwüsten mutierten, denn ein jeder wollte den größten, den schönsten Palast auf Erden besitzen. Solche Paläste jedoch, die wollten selbstverständlich prunkvoll ausgestattet sein und dafür verlangte es den Menschen nach edlen Hölzern. Aus diesem Grund begann er die Urwälder zu roden, schmälerte dadurch die grüne Lunge der Erde und verdrängte manche Tierart und diejenige, die nicht freiwillig wich, wurde aus Lust am Töten und vorgeschobener Angst ausgemerzt.

Der technische Fortschritt forderte seinen Tribut. Für ihn benötigte der Mensch immer mehr Rohstoffe, deswegen tat er sich gütlich an den Bodenschätzen und bald glich der Planet einem Schweizer Käse. Leise Stimmen einiger Minderheiten mahnten, man sollte besser mit der Natur, als gegen sie arbeiten und mit den Ressourcen gut haushalten. Dieses Sprachrohr wurde allerdings ignoriert, Vorschläge von dieser einfordernden Seite erstickte man sofort im Keim. Das war es nicht, was den Profit brachte, Umweltschutzmaßnahmen kosteten Geld, sie brachten keines auf die Konten. Der Mammon verzerrte den Blick für das Wesentliche, denn der Mensch sah nicht, dass wenn die Natur starb, er mit ihr sterben würde.
Durch das Fehlen von natürlichen Windfängen, bedingt durch wahllose Abholzungen, nahmen Unwetter immer größere Ausmaße an und begradigte Flüsse liefen stetig über. Selbst, als sich das Ozonloch, durch zu hohe Emmissionen, mehr und mehr ausweitete, selbst da verschloß die Menschheit immer noch Augen und Ohren.

Nachdem der blaue Planet seine schönen Farben einbüßte, ödes Land Flächen deckte und Meere, Seen und Flüsse stinkenden Brühen glichen, gefiel es der herrschenden Rasse nicht mehr auf dem Erdball. Der Mensch strebte nach einer Neuen Welt, die Alte war ihm zuwider geworden. Er überlegte sich einen Ausweg aus dieser Klemme und kam zu dem Schluß, dass es im großen Universum sehr viel Platz gab. Da oben im Kosmos würde doch bestimmt noch irgendwo ein Fleckchen Grün existieren, das er für sich beanspruchen könnte.
Seine weit fortgeschrittene Technologie ermöglichte ihm den Weg ins Weltall und er machte sich auf, um neues Land zu entdecken. Und tatsächlich, eines Tages fand er einen Planeten, der seinen Ansprüchen gerecht wurde.

Es war einmal ein blühender, blauer Planet im Universum und der erste Mensch setzte einen Fuß auf unberührtes Land... .

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( Urheberrecht Uschi Pohl )

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Kommentare (3)

uschipohl Fortschritt muß sein, aber nicht um jeden Preis.
Ich sage immer, jeder, der Raubbau an der Natur begeht, beklaut die anderen und sich selbst, denn wenn durch des Frevlers Handeln nichts mehr wächst, alles vor die Hunde geht, verlieren wir alle etwas.
Mancher hat immer noch nicht kapiert, dass Luft keine Grenzen besitzt und wir nur eine Erde haben... .

Würde der Mensch einen neuen Planeten finden, würde der Kreislauf des Ausbeutens erneut beginnen, denke ich

die dunkle Fracht

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der Weg ~ den sie beschreiten

heißt Habgier ~ Mißgunst ~ Macht

ein jeder ~ der ihn gehen wird

begleitet dunkle Fracht

die Gier geht über Leichen

schwarz ist des Neiders Sinn

die Macht ~ die liebt die Korruption

wo führt dieses wohl hin

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( Uschi Pohl )


herzliche Dankesgrüße
uschi
werderanerin denn ich habe immer mehr das Gefühl, dass sehr viele Menschen hier auf Erden im Jetzt allem gegenüber gleichgültig geworden sind, denkt man vielleicht " nach mir die Sinnflut, sollen sie doch sehen, wie sie zukünftig zurechtkommen, Hauptsache mir geht es jetzt gut"...

Wie sonst könnte sich solche Gleichgültigkeit breit machen. Zügellose Gier nach Macht, Geld und unnötigem Reichtum machen aus einem Menschen ein Monster und "Ich-Menschen".

Traurig nur, das zukünftige Generationen wohl nur noch den "schönen Rest" eines blauen Planeten haben werden und vielleicht wirklich einmal in ferne Galaxien reisen müssen...

Wir können zumindest noch im täglichen Allerlei etwas dafür tun, dass diese schöne Erde noch eine zeitlang lebens,-und liebesnwert bleibt.
omasigi Du schilderst so nachdruecklich die Zukunft unserer Erde.
Die Ausbeutung zieht sich durch die Jahrhunderte.
Einst zogen die Eroberer aus und entdeckten neue Welten. Dort gab es Gold und Silber.
So denke ich eben an Potosi in Bolivien dort gibt es ein Berg, der wirklich aussieht wie der Schweizer Kaese. Dort haben die Eroberer Silber abgebaut .....
Als die grossen Mengen abtransportiert waren verliess man das Land und eine arme Bevoelkerung blieb zurueck.
Aber die Gier trieb die Menschheit weiter weiter .... irgendwann geht alles zu ende.

Ob da wirklich das grosse Weltall eine Alternative ist?

das fragt sich
omasigi

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